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Getrieben von der Leidenschaft für Wasser, Wind und Wellen

Yachtrevue Magazincover

Meer und noch viel Mehr: Seit 47 Jahren verbindet die Yachtrevue die Begeisterung für Wassersport mit hoher fachlicher Kompetenz. So ist das Magazin zum treuen und unverzichtbaren Wegbegleiter für alle Segel-Begeisterten und Motorboot-Fans geworden.

www.yachtrevue.at

  • Die Leidenschaft für den Wassersport ist der Markenkern der Yachtrevue: Alle Redakteure und Mitarbeiter sind selber begeisterte Segler oder Motorboot-Fans
  • Durch ihre fachliche Kompetenz genießt die Yachtrevue sowohl in der Fachwelt als auch in der nautischen Community hohes Ansehen
  • Die Yachtrevue ist Gründungsmitglied und Juror bedeutender europäischer Wettbewerbe, bei denen die besten Boote prämiert werden

Die Yachtrevue ist das führende österreichische Fachmagazin für Segel-Begeisterte, Motorboot-Fans und Wassersportler. Was es vor allem auszeichnet und wofür es bekannt ist, ist die langjährige Boots-Erfahrung und die fachliche Kompetenz der Redaktion, die ausschließlich aus leidenschaftlichen Wassersportlern besteht. Dadurch erzielt das Magazin einen besonderen Tiefgang in der Berichterstattung. Allein Chefredakteur Roland Duller, seit 30 Jahren an Bord, hat in diesem Zeitraum über 1.000 Boote getestet. Sein Stellvertreter Roland Regnemer war Nationalteamsegler in der olympischen 470er-Klasse und zeichnet sich immer noch für die Organisation der Segelbundesliga verantwortlich.

Die Yachtrevue ist daher nicht nur in Österreich die klare Nummer 1 bei der nautischen Berichterstattung, sondern zählt auch zu den führenden Segel- und Wassersport-Magazinen in Europa. So ist das Magazin Gründungsmitglied zweier bedeutender Wettbewerbe, der „European Yacht of the Year“ und „European Powerboot of the Year“. Gleichzeitig ist die Yachtrevue das offizielle Organ des Österreichischen Segel-Verbandes und seiner 17.000 Mitglieder, dieser ist auch der Herausgeber, sowie der beiden größten österreichischen Motorbootverbände, Wien und Niederösterreich.

Als nautisches Fachmagazin bietet die Yachtrevue allen Wassersport-Begeisterten eine breite Themen-Palette. Also Meer & Mehr. Dazu gehören Regatta-Berichte und Reportagen über Törns und Reviere, von Kroatien bis zu den Seychellen, genauso wie Neuigkeiten aus dem Bereich Ausrüstung und Zubehör. Fixer Bestandteil jeder Ausgabe – und bei den Leserinnen und Lesern besonders gefragt - sind Testberichte über Segelyachten und Motorboote. Diese entstehen nicht am Schreibtisch, sondern beruhen auf echten Praxistests durch die Redaktion Diese Tests spiegeln auch den Markenkern der Yachtrevue wider: Die Begeisterung für Wasser, Wind und Wellen sowie die hohe Akzeptanz in der Fachwelt.

Das Standing der Crew der Yachtrevue zeigt sich auch daran, dass die Redakteure zu den Juroren zweier bedeutender Boots-Wettbewerbe gehören: Der „European Yacht of the Year“ und der „European Powerboot of the Year“. Bei beiden Wettbewerben werden von den Redakteuren anerkannter Fachmedien aus fast 100 Nominierten 25 Finalisten ausgewählt und im Rahmen ausführlicher Testfahrten die Sieger in jeweils fünf Kategorien ermittelt. Die offizielle Siegerehrung findet dann im Rahmen eines Branchenabends auf der weltgrößten Wassersportmesse, der boot Düsseldorf statt.

Zum Themenangebot der Yachtrevue gehören ebenso zwei Sonderhefte. Die März-Ausgabe beinhaltet einen 70-seitigen Sonderteil zur „Austrian Boat Show - BOOT Tulln“, der größten Fachmesse für Wassersport in Österreich. Dieser Sonderteil zu den Messe-Neuigkeiten erscheint auch als eigenes Sonderheft mit eigenem Cover, das auf der Messe verkauft wird.

Ein weiterer Fixpunkt im Wassersport-Kalender ist die trend. Yachtrevue Deluxe Edition, die im Oktober erscheint. Sie stellt das noch Schönere und noch Exklusivere in den Mittelpunkt und präsentiert Top-Luxusyachten, unentdeckte Reviere, Charter-Törn der besonderen Art und edle nautische Uhren.

Komplettiert wird das Ecosystem der Yachtrevue durch die 2015 völlig neu gestaltete Homepage sowie den monatlichen Newsletter. Die Website yachtrevue.at bietet der Community neben einem digitalen Archiv mit allen Test- und Revierberichten auch Tipps für Manövertraining, Segeltrimm und Technik. Ein Videokanal und Diashows lassen zusätzlich in die Welt des Wassersports eintauchen. Ein eigenes Forum hat sich zur wichtigsten Plattform für Yachties in Österreich entwickelt.

Die Yachtrevue ist eine Institution, wenn es um Segeln, Motorbootfahren und Wassersport geht. Das Magazin wurde 1977 von Norbert Orac gegründet und entstand durch den Zusammenschluss der Verbandszeitschrift Österreichischer Yachtsport mit der Zeitschrift Surfrevue. Seit Beginn wurde das Magazin laufend weiterentwickelt und so zu einem Fixpunkt für alle Wassersport-Freunde.

Yachtrevue
Wien
1977
(Print)

The Yachtrevue is an Austrian specialist magazine for sailors , motor boaters and water sports enthusiasts. The magazine was created in 1977 through the merger of the association magazine Österreichischer Yachtsport with the magazine Surfrevue and appears monthly. It covers all aspects of sailing from cruising to regatta to technology and electronics as well as motorboat topics.

Table of Contents

  • 1 background
  • 3 circulation and range
  • 4 Lileratur
  • 5 items of evidence

The Yachtrevue is the organ of the Austrian Sailing Association , which is also the publisher .

Booklet contents

Topics from the world of sailors and motorboat drivers are supplemented by test reports on ( sailing boats and motor yachts ), electronics , clothing and equipment. Also Törn- and ground reports are Yachtrevue to find.

Circulation and range

According to its own information (as of 2019), Yachtrevue has a print run of 24,200 copies (subscription circulation: 16,500 copies) and 72,000 readers per issue. This corresponds to a coverage of 1.2% for the whole of Austria. [1]

  • Yacht review . VGN Medien Holding GmbH, Vienna

Individual evidence

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Eight Magazines

United by one passion.

Our magazines represent over one million monthly readers in Europe and far beyond. Besides the print products, our magazines cover a much larger range, containing digital channels like websites, Facebook sites, Instagram pages and YouTube channels, providing information about boating to millions of users across the world.

Europe’s biggest motorboat magazine publishes 12 times a year, writing about innovative technique and trends of the boating industry, the most attractive travel destinations for boat-owners and charterers, providing enlightening reports of motorboats and equipment, as well as service and practical advice for skipper.

The BOOTE-editorial department consists of active water sports enthusiasts, that know what they are writing about.

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Nautica & Yates Magazine is the leader recreational boating publication in Spain. It’s published bimonthly. With five years now in the market, the magazine is the fusion of the former publications Yate and Nautica, specializing in sailing and motorboats respectively, and the oldest in Spain before stop printing.

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«marina.ch», Switzerland’s leading nautical magazine, was launched in April 2007 and appears monthly in both German and French editions.

«marina.ch» offers modern, comprehensive and expert reporting on nautical developments in Switzerland. With comprehensive boat tests, background reports on technical characteristics, achievements, the latest industry news and an extensive classified ads market,  it is a source of highest-quality information. From Swiss lakes to the seven seas, «marina.ch» highlights fascinating destinations, adventure-filled trips and exciting events – while always seeking to transmit the emotional component. Its primary focus is on those who stand out most: the people.

Titelseite_146_21_D.jpg

Motorboot is the only monthly magazine in Holland that's fully dedicated to motorboats.

The magazine exists for almost 35 years.

Every month printed in 15.000 copies, it brings all the information motorboat enthousiasts need.

Motorboot informs, inspires and enthuses.

BoatMag is an international journalistic web network for motor boating based in Italy.

It is structured on three websites updated multiple times a day, about everything is related to motor boating, including tourism, technology, lifestyle. The websites are: www.boatmag.it: daily news in Italian www.boatmaginternational.com: daily news in English www.boatmagmarket.com: a comprehensive catalogue and market guide for boats, engines and ribs. The websites are easy to surf, as the news are published both in the homepage (in chronological order) and in their specific section, where they are clustered by area (ribs, engines, sea trials etc.).

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Launched in the early sixties, Neptune Yachting Moteur is the oldest and the most prestigious powerboat magazine in France. Neptune is dedicated in priority to boats from 10 to 20 meters. If the seatrials are the core of the editorial line, the magazine also offers a lot of reports about new technologies, devices and accessories in order to guide boat owners. Tips on how to organize your cruises and about the most exciting destinations are also big part of the magazine.

Båtmagasinet

Båtmagasinet is sent out to subscribers 11 times a year, mainly in Norway. In addition, the magazine has a website and an app for smartphones and tablets that have additional options for subscribers. The web site is updated daily, and contain an archive with editorial content from 2006. The magazines and our digital products includes tests of boats and boat related products, related news, features, articles about boat fishing, practical tips and travel tips.

COVER - Båtmagasinet 2021-09 v3 Siste.jpg

Yachtrevue is Austria’s leading magazine for sailing, powerboating and watersports. Founded in 1977 Yachtrevue offers its readers monthly information on new sailing and motor yachts, cruising and racing, equipment and technology as well as travel destinations for water sports enthusiasts. With this broad range of topics covered by competent journalists and presented in an appealing layout, Yachtrevue casts a spell on all those who take to water sports like ducks to water.

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Yachtrevue - Ausgabe 07/2023

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W W W . Y A C H T R E V U E . A T 7OKTOBER & NOVEMBER • 2023 € 7,9 0 Ö S T E R R E I C H S M A G A Z I N F Ü R W A S S E R S P O R T Fern vom Alltag Kaleidoskop.Neue und bekannte Protagonisten beim Maxi Yacht Rolex Cup vor Porto Cervo, außergewöhnliche Projekte, Designstudien und Yachten. Plus: EM-Titel für das Stella-Maris-Team in der Klasse ClubSwan 50 SÜDSEE-TRAUM TÖRN IN DEN ATOLLEN VON FRANZÖSISCH POLYNESIEN BOOTE SCHMALZL SO WIRD AUS EINER ALTEN YACHT EIN EDLER OLDTIMER SEGELKREUZFAHRT MIT DEM VIERMASTER STAR FLYER VON ATHEN NACH ISTANBUL FAHRBERICHTE FRAUSCHER 1212 GHOST AIR, SAFFIER 24, SAY 42 Österreichische Post AG MZ 02Z032152 M, VGN Medien Holding GmbH, Taborstraße 1–3, 1020 Wien • Retouren an Postfach 100, 1350 Wien

Y A C H T R E V U E 7 / 2 0 2 3 LEINEN LOS Cover: J Class Topaz Foto: Rolex/Carlo Borlenghi Editorial von Roland Duller • [email protected] Roland Duller (rechts) und Stefan Frauscher beim Test der 1212 Ghost Air vor Saint-Tropez, Fahrbericht ab Seite 64 Liebe Leserin, lieber Leser In der Oktober-Ausgabe rücken wir stets außergewöhnliche Themen in den Mittelpunkt und dieser Tradition bleiben wir auch heuer treu. Gleich auf den ersten Seiten finden sich Projekte, die so abgehoben sind, dass eine Umsetzung undenkbar scheint. Tatsächlich haben manche davon das Stadium der Planung hinter sich gelassen, befinden sich auf dem Weg der Realisierung oder sind bereits Realität geworden. Nichts ist unmöglich, wenn es einen willigen Geldgeber gibt … Nicht ganz so jenseitig, aber eindeutig der Luxus-Kategorie zuzuordnen sind jene Yachten, die am Maxi Yacht Rolex Cup teilnehmen. Einen Überblick zum heurigen Schaulauf vor Porto Cervo finden Sie ab Seite 42 („Teuer, schnell und schön“), zu bewundern gab es unter anderem die Wallys Y3K und Galateia, den revolutionären foilenden 60-Füßer FlyingNikka, der in aller Munde war, sowie die zeitlosen J-Class-Ladies Svea, Topaz oder Velsheda. Apropos zeitlos: Die in Velden am Wörthersee situierte Bootswerft Schmalzl ist darauf spezialisiert, klassischen Yachten und Oldtimern mit handwerklichem Know-how und Fingerspitzengefühl neues Leben einzuhauchen. Engagierter Treiber dieser Entwicklung ist Paul Schmalzl, der das Unternehmen in dritter Generation führt. Er vertritt einen interessanten Ansatz: Nicht die akribische Wiederherstellung des Originalzustandes ist das Ziel, sondern die gelungene Symbiose von Tradition und Moderne. „Wachgeküsste Schönheit“, ab Seite 70. Wechseln wir zum Sport. Das Stella-Maris-Team von August Schram holte bei der ClubSwan-50-Europameisterschaft Sieg und Titel, was in dem hochkarätigen Feld einer Sensation gleichkommt. Der Erfolg ist umso beeindruckender, wenn man weiß, dass dieses Projekt erst 2018 gestartet worden war und man zu diesem Zeitpunkt nur ansatzweise auf Big-Boat-Erfahrung hatte verweisen können. Wahrlich eine „Stern-Stunde“ (ab Seite 38). Zu guter Letzt darf ich Sie nach Französisch Polynesien entführen, einem Revier, von dem viele Yachties, egal ob Charterskipper oder stolze Eignerin, träumen. Namen wie Raiatea oder Bora Bora klingen nach Blauwasser-Paradies und Ausstieg in der Südsee, wer es erleben will, braucht allerdings viel Zeit und muss eine beschwerliche, lange Anreise in Kauf nehmen. Doch die Mühen lohnen sich, findet Herrmann Winkler, der ebendort mit einem Kat gesegelt ist. „Lockruf der Lagunen“, ab Seite 46. Herzlichst, Roland Duller Chefredakteur FOTO: JUDITH DULLER-MAYRHOFER yachtrevue.at • Oktober | November 2023 3

I N H A L T OKTOBER & NOVEMBER 2023 [email protected] • www.yachtrevue.at Ein Ankerplatz wie aus dem Bilderbuch – in Französisch Polynesien ist das Alltag 46 SEHNSUCHT SÜDSEE MIT DEM CHARTERKAT DURCH DIE INSELWELT VON FRANZÖSISCH POLYNESIEN Raiatea, Bora Bora & Co. liegen zwar am anderen Ende der Welt, doch die lange Anreise zahlt sich laut Autor Hermann Winkler allemal aus 4 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

YACHTEN & STUDIEN 6 SW96 • Karbonyacht mit Hybridantrieb 8 KAZE • Ketsch-Konzept von Briand 10 Wallywind 110 • Neue Modellreihe 12 Silent 120 • Solar-Superyacht 14 Airyacht • Studie mit Logistikfehler 16 Wedgeline Hybrid 77 • Nachhaltig 18 Moonflower 72 • Beachclub-Yacht 20 Nautor • Swan 120 und OverShadow 22 Domus • Trimaran-Studie 24 Galeon 560 • Flybridge-Trendsetter 25 Prestige M8 • Luxus-Motorkat RAD & PINNE 26 America’s Cup • Pre-Event in Spanien 28 IMOCA • Neues Skipper-Duo für Holcim 29 Leserbriefe 30 Mercury Avator • Neue E-Motoren 32 Regatta • ILCA7-Masters-EM, Tornado-EM 34 Resultate • Blick auf die Regattabahnen KOLUMNEN 26 Kreuzpeilung • Wolfgang Mayrhofer 31 Rückenwind • Doris Renoldner 97 Abdrift • Jürgen Preusser 98 Achteraus • Roland Duller INFORMATION 89 MLVW & MLVNÖ • Offizielle Nachrichten 91 Marktplatz • Wortanzeigen 93 OeSV • Offizielle Nachrichten 98 Impressum • Vorschau 36 SEGELBUNDESLIGA Saisonbilanz und Ausblick auf das Jubiläumsjahr 2024 38 CLUBSWAN-50-EM Sieg und Titel für das heimische Stella-Maris-Team 42 MAXI YACHT ROLEX CUP Schaulauf der Schönheit an der Costa Smeralda 54 SEGELKREUZFAHRT Mit dem Viermaster Star Flyer von Athen nach Istanbul 62 BLICK HINTER DIE KULISSEN Profi-Skipperin Julia Stelzl im Interview über Crewed Charter 64 FRAUSCHER 1212 GHOST AIR Test 784 Lifestyle am Wasser, gekonnt umgesetzt * 70 BOOTSBAU SCHMALZL So wird am Wörthersee alten Booten neues Leben eingehaucht 74 SAFFIER 24 Test 963 Flotter Daysailer mit Genuss-Garantie * 78 STIL-LEBEN Uhren und Schmuck für Yachties 82 SAY 42 Test 785 Karbon-Daycruiser für die schnelle Gangart * 86 TIEFE EINBLICKE SAY-Werftchef und Karbon-Aficionado Karl Wagner im Porträt * Fahrberichte tragen eine fortlaufende Nummer, separiert nach Motor- und Segelyachten. Nr. 1 erschien in der Ausgabe 10/1977 yachtrevue.at • Oktober | November 2023 5 FOTO: HERMANN WINKLER

S U P E R N E W S YACHTEN & STUDIEN Südafrika. Die Nyumba GT, eine Southern Wind 96, wurde in Kapstadt gebaut und verfügt über einen innovativen Hybrid-Antrieb INDIVIDUELLE NOTE SW96. Der Eigner will mit der 58 Tonnen verdrängenden Karbonyacht um die Welt segeln, aber auch an Regatten teilnehmen. Ein teuer erkaufter Kompromiss, der in Karbonrigg, Decksbeschlägen aus Titan und einem Liftingkiel gipfelt Massimo Gio, Mitbegründer von Nauta Design und Langzeitpartner von Southern Wind, bezeichnet die Baunummer 4 der SW 96 als einzigartig und das nicht nur, weil sie die erste Yacht dieser Reihe mit Hybrid-Antrieb ist. Wunsch des Eigners war es, das 30 Meter lange Farr-Design so zu konzipieren, dass man damit um die Welt segeln, aber auch an Superyacht- Regatten teilnehmen kann. Dementsprechend sportiv, sprich flach wurde der Karbon-Kajütaufbau gestaltet. Das unmittelbar dahinter liegende Gästecockpit ist frei von segelrelevanten Einrichtungen, wobei dieser Bereich vergleichsweise klein gehalten wurde, um der Crew bei Regatten mehr Bewegungsspielraum zu verschaffen. Weitere Highlights sind die doppelt klappbare 8,5 m 2 große Badeplattform sowie die Tendergarage. Die Yacht besteht aus Karbon-Epoxy mit Corecell-Schaumkern, der Innenausbau aus furniertem Honeycomb oder Sandwich-Schaum. Die Raumaufteilung ist klassisch: Eigner-Compartment im Vorschiff und zwei Gästekajüten mittschiffs. www.sws-yachts.com Duales Prinzip. Das Deckslayout ist für den Regattabetrieb optimiert, der Salon mit TV-Lounge an Steuerbord ganz dem Genuss gewidmet 6 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

S U P E R N E W S YACHTEN & STUDIEN Badelandschaft. Das Thema Beachclub ist bei den Kunden gefragt und lässt sich mittlerweile auch auf Segelyachten hervorragend umsetzen ZWEI MASTEN Konzept KAZE. Philippe Briand hat eine ausgeklügelte 60 Meter lange Ketsch mit Beachclub am Heck gezeichnet. Ursprünglich nur als Fingerübung gedacht, stehen die Chancen auf eine Umsetzung des Entwurfs gar nicht so schlecht Der französische Designer Philippe Briand hat eine Designstudie für eine 60- Meter-Ketsch enthüllt. Hauptaugenmerk bei der Konzeption lag auf der Entwicklung einer ausgeklügelten Lifestyle-Komponente, zu der auch die Aufteilung der Segel fläche auf zwei Masten gehört. Briand hält eine Ketsch für die wesentlich bessere Lösung bei einer Yacht mit 499 BRT, weil sich die Kräfte besser verteilen und das zu höherem Segel- und Lebenskomfort beiträgt. Zudem kommt eine Ketsch im Gegensatz zu einer Slup unter den Brücken des Panama-Kanals durch. Dass der Rumpf gut segelt und es viel Platz gibt, versteht sich von selbst, richtig abgefahren ist die Heckkonfiguration, die sich mit abklappbaren seitlichen Bordwänden und Badeplattform inklusive Pool zu einem Beachclub umfunktionieren lässt, sowie die Beibootgarage im Vorschiffsbereich, in die zwei 6 Meter lange Motorboote passen. Auch an Nachhaltigkeit hat man gedacht. So soll die Yacht unter Segel Dutzende Kilowatt in die Batteriebänke speisen und damit die Hotelfunktionen unter Anker geräuschlos am Laufen halten. Interessant: Es gibt drei Rigg optionen, nämlich Classic, Performance sowie Performance- Wing-Mast, und der Tiefgang beträgt 4,5 bis 9 Meter. Fehlt nur noch ein potenzieller Käufer – an Werften, die am Bau dieser Yacht interessiert sind, mangelt es nicht. www.philippebriand.com ZWEI WELTEN Projekt Ouzel. Die US-Werft Rockport Marine hat mit dem Bau einer 29 Meter langen Segelyacht begonnen, der Stapellauf ist für Juli 2025 geplant. Das Projekt ist insofern interessant, als die Yacht aus Tannen- und Zedernholz mit Karbonversteifungen gebaut wird. Das Design über der Wasserlinie ist klassisch mit Überhängen und Decksalon; Unterwasserschiff, Kiel, Ruder und Rigg sind nach modernsten Erkenntnissen konzipiert. Ein Wolf im Schafspelz, könnte man sagen. Auch im Inneren trifft Tradition auf Moderne: Das Mobiliar inklusive Türen besteht aus Mahagoni, Wände und sämtliche Seitenpaneele sind in strahlendem Weiß gehalten. www.mcmnewport.com 8 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

S U P E R N E W S YACHTEN & STUDIEN Großereignis. Das Cockpit erstreckt sich über 80 Quadratmeter und ist individuell gestaltbar, 15 Personen können hier sitzen und speisen SCHRITT FÜR SCHRITT Wallywind 110. Luca Bassani, Gründer und Chefdesigner von Wally, kombinierte Decksalon und Flushdeck mit dem Spirit eines Performance-Cruisers und schuf damit eine Hybridyacht in Reinkultur Die erste Yacht der neuen Wallywind-Linie, die drei Modelle (Wally 110, 130 und 150) umfassen soll, wird derzeit gebaut und soll 2024 an einen Langzeit-Kunden ausgeliefert werden. „Wally-Eigner sind wie eine Familie. Es macht mich stolz, wenn sie sich uns anvertrauen, damit wir ihre Träume vom Leben am Wasser weiterhin verwirklichen“, kommentierte Wally-Gründer und Chefdesigner Luca Bassani. Obwohl das riesige Cockpit einen 80 Quadratmeter großen Lounge-Bereich umfasst, wie man ihn nor- Lebenslust. An Sonnenliegen mangelt es nicht, die Aussicht vom Semidecksalon ist famos malerweise nur auf einer 150 Fuß Yacht findet, handelt es sich um einen Performance-Cruiser. Die Konstruktion der Karbonyacht stammt von Judel/Vrolijk & Co., für das Innen- und Außendesign zeichnen das Wally-Team und Studio Santa Maria Magnolfi verantwortlich. Gemeinsam haben sie eine Art Hybridyacht entwickelt, mit Flushdeck, Racing-Deckslayout und flachem Kajütaufbau sowie riesiger Sonnenterrasse im Heckbereich, einem Semidecksalon mit durchlaufender Decksluke und zahlreichen Loungebereichen an Deck. Diese können ebenso wie Teile des Interieurs ausgebaut und an Land gelassen werden, sollte der Eigner an einer hochkarätigen Superyachtregatta teilnehmen wollen. www.wally.com 10 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

S U P E R N E W S YACHTEN & STUDIEN Nachhaltig. Der futuristisch wirkende Solarkat wird tatsächlich gebaut und sein Konzept möglicherweise das Yachting revolutionieren ERFÜLLTE VISION Silent 120. Die Österreicher Heike und Michael Köhler erklimmen mit dem Einstieg in die Superyachtszene den vorläufigen Höhepunkt ihres Bestrebens, ein autarkes und umweltfreundliches Yachterlebnis zu kreieren Die 37 Meter lange Silent 120 Explorer ist die erste solarbetriebene Superyacht aus dem Hause Silent Yachts. Die Baunummer 1 ist derzeit im Entstehen und soll 2024 vom Stapel laufen. Innen- und Außendesign stammen von Marco Casali. Die Rümpfe sind hydrodynamisch optimiert, mit vergleichsweise wenig benetzter Fläche und einer Form, die weiches Eintauchen in Wellen ermöglicht. Das Interieur spielt auf drei Stockwerken alle Stücke (Gym, Pool, …), die Energie für das Leben an Bord sowie den Vortrieb liefern Solarpaneele. Die Antriebseinheit besteht aus zwei 340-kW-Elektromotoren, die von Lithium-Ionen-Batterien (800 kW) gespeist werden. Im Cruising-Modus erzielt die Superyacht sechs bis sieben Knoten, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 16 Knoten. Für hohe Reichweiten oder Konsequent. Auf der Silent 120 lassen sich auch Helikopter und U-Boot mit Solarenergie betreiben Geschwindigkeiten dienen Dieselgenera toren als Backup. Die in Kärnten lebenden Köhlers haben mit der Silent 120 Explorer ihre Vision um neue Facetten erweitert und können dank der Zusammenarbeit mit VRCO und U-Boat-Worx einen speziellen E-Hubschrauber sowie ein Elektro-U-Boot für den Super- Kat anbieten. Der Xcraft-XP4-eVTOL-Heli mit vier Propellern wurde so konzipiert, dass er genau auf jene Plattform passt, die entsteht, wenn sich die beiden riesigen Solarpaneele nach außen schieben. Das U-Boot Nemo kann mit zwei Personen 100 Meter tief tauchen und bis zu acht Stunden unter Wasser bleiben. Es fährt mit drei Knoten, wird vollelektrisch betrieben und lässt sich – wie der Heli auch – an Bord der Silent 120 innerhalb weniger Stunden wieder aufladen. www.silent-yachts.com 12 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

S U P E R N E W S YACHTEN & STUDIEN Elefantös. Die Airyacht bietet auf einer Wohnfläche von 750 m 2 Platz für zwölf Gäste und kann auch an Land stehen. Da staunt auch Jumbo LUFTSCHLOSS Airyacht. Eine Yacht, die nicht nur schwimmender Zweitwohnsitz, sondern auch Haus sein möchte und per Zeppelin an den Ort der Wahl gebracht wird? Klingt genial, birgt im Detail allerdings ein paar Ungereimtheiten Eine Schweizer Firma will 2026 eine Yacht bauen, die wahlweise als Schiff oder als ein auf Stelzen stehendes Haus fungiert und sich via Zeppelin von Ort zu Ort transportieren lässt. Das Konstrukt besteht aus einer 52 Meter langen Yacht mit einer Wohnfläche von 750 Quadratmetern, die zwölf Passagieren plus Crew Platz bietet. Für den Transport wird es an ein mit Hybridantrieb ausgestattetes Luftschiff gehängt, das über einen 200 Meter langen, mit Helium gefüllten Flugkörper verfügt. Laut Hersteller liegt die Höchstgeschwindigkeit des Luftschiffes bei 93 km/h, die maximale Flughöhe bei 3.000 Metern. Das Konzept weist allerdings ein paar Ungereimtheiten auf. So hat das Boot aus Gewichts gründen keinen Motor, muss also geschleppt werden, was ein wenig umständlich sein dürfte. Ungeklärt ist auch die Frage, wo das riesige Luftschiff parken soll, wenn es die Yacht wo auch immer abgesetzt hat. www.airyacht.ch IMAGETRANSFER Vespa Jet. Vespa-Fahren ist bekanntlich mehr als eine Art der Fortbewegung, nämlich ein Lebensgefühl. Ebendieses versuchte der italienische Designer Pierpaolo Lazzarini mit seiner marinisierten, 40 PS starken Vespa Jet aufs Wasser zu übertragen. Das Design erinnert auf den ersten Blick an das Original aus den 1960er Jahren – Lenker, Kotflügel, Auspuffanlage, alles so wie bei der Straßenversion. Das verheißt unbeschwertes Sommerfeeling, das die typische Vespa-Klientel garantiert glücklich machen wird. www.lazzarinidesignstudio.com 14 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

S U P E R N E W S YACHTEN & STUDIEN Sonnenanbeter. Im Idealfall reicht die Solarenergie für 16 Stunden Fahrzeit, für alle Fälle gibt es auch zwei 1.900 PS MAN-Dieselmotoren GUTES GEWISSEN Wedgeline Hybrid 77. Die italienische Werft Fabiana Yacht arbeitet an der Zukunft des Luxusyachtings und hat aktuell eine Yacht mit ausfahrbaren Solarpaneelen in Bau Die 22 Meter lange und 82 Tonnen schwere Luxusyacht wird derzeit bei Fabiani Yachts gebaut und soll im Sommer nächsten Jahres vom Stapel laufen. Das Besondere daran sind die ausfahrbaren Solarmodule. Laden in der Marina wird es damit wohl nicht spielen, sondern der Ladeprozess sich in der Realität auf weitgehend leere Buchten mit Flachwasser beschränken. Beginnt die Yacht zu rollen, ertönt ein Warnsignal und die Paneele müssen eingefahren werden bzw. fahren automatisch ein. Davor sind sie allerdings mit an Bord produziertem destilliertem Wasser zu reinigen – das soll verhindern, dass Salzkristalle das offenbar nicht ganz unempfindliche System lahmlegen können. Nicht auszudenken, was dann passieren würde … Zu den Fahreigenschaften: Die Yacht ist mit zwei Dieselund zwei Elektromotoren ausgestattet. Mit einer Batterieladung soll die Wedgeline Hybrid 77 bei einer Geschwindigkeit von sechs Knoten zwischen 50 und 100 Seemeilen zurücklegen, mit Dieselmotoren und einer Tankfüllung beträgt die Reichweite bei einer Reisegeschwindigkeit von 20 Knoten rund 220 Seemeilen. Die Werft erhielt bereits den renommierten Le Fonti Award als Spitzenunternehmen für Innovation und Leadership Luxusyachting. www.fabianiyacht.it SCHWIMMENDES HOTEL Four Seasons Yacht. Das schwedische Designstudio Tillberg Design hat für die Luxus-Hotelgruppe Four Seasons ein Schiff entworfen, das eher dem Megayacht- als dem Kreuzfahrt-Genre zuzuordnen ist und über 95 Zimmer verfügt. Am nettesten logiert es sich in der im Schornstein untergebrachten vollverglasten Suite, die Inspiration zu diesem Kamin stammt von der legendären Superyacht Christina O. Der Stapellauf ist für 2025 geplant. www.tillbergdesign.com 16 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

SCHWANENSEE Avanguardia. Die 137 Meter lange Megayacht des italienischen Designers Pierpaolo Lazzarini erinnert optisch an einen Schwan, wobei sich im „Kopf “ die komplette Steuerzentrale befindet. Diese kann man über einen schwenkbaren Arm in Form eines Schwanenhalses zu Wasser lassen, dann fungiert sie als 16 Meter langer Tender. Natürlich gibt’s einen zweiten Steuerstand, zwei Hubschrauber-Landeplätze, eine Garage für zwei Tauchboote am Heck und eine seitliche Garage für Autos und Beiboote. Die Avanguardia verfügt über fünf Decks, zahlreiche Terrassen und Pools und bietet Platz für 60 Passagiere. Als Hauptantrieb sind zwei E-Motoren vorgesehen, darüber hinaus soll ein Verbrennungsmotor von Rolls-Royce-MTU für eine Höchstgeschwindigkeit von 18 Knoten sorgen. Auf die Frage nach der Realisierung antwortet der Designer: „Wenn ein Kunde ernsthaftes Interesse zeigt, steht der Umsetzung nichts im Weg.“ www.lazzarinidesignstudio.com yachtrevue.at • Oktober | November 2023 17

S U P E R N E W S YACHTEN & STUDIEN Hotelambiente. Nein, bei dieser Yacht handelt es sich nicht um eine Studie. Sie wurde 2022 in Auftrag gegeben und soll 2025 vom Stapel laufen REIF FÜR DIE INSEL Moonflower 72. Die einfallsreichen Konstrukteure von Nauta Design schufen achtern einen patentierten Beachclub-Bereich mit klappbaren Bordwänden, Salzwasserpool und Anlandeplatz für Wasserspielzeuge aller Art Nachhaltig? Zumindest gibt es einen Hybridantrieb, der CO2-Emissionen senken soll Die 72 Meter lange Superyacht wird seit 2022 bei Wider in Marghera nahe Venedig aus Stahl und Aluminium gebaut und soll 2025 vom Stapel laufen. Sie verfügt über ein hybrides Antriebssystem mit einer Batteriebank aus Sodium-Nickel-Akkus und zwei Generatoren, die jeweils 1.860 kW leisten. Konstruiert wurde die Yacht von Nauta Design, Mitgründer Mario Pedol bezeichnet ihre Formensprache als typisch für deren Designphilosophie. Das ist insofern interessant, als das Mailänder Studio auch für zahlreiche Großserienhersteller im Segel- und Motoryachtbereich tätig ist – und diese Yachten bekanntlich ganz anders aussehen. So fehlt ihnen beispielsweise der 117 Quadratmeter große Badebereich mit Pool sowie diverse Inund Outdoor-Erholungszonen. Die Linienführung beschreibt Pedol als zeitlos elegant, auf dass die Schönheit der Yacht lange erhalten bleibe. Über Schönheit kann man diskutieren, luxuriös ist die Moonflower auf jeden Fall. www.nautadesign.com 18 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

FAST & FURIOS Code C.69. Black Pepper Yachts aus Nantes stellt seiner extravaganten, aus Monohulls bestehenden Code-Linie mit der Code C.69 erstmals einen Katamaran zur Seite. Der aus Epoxy-Karbon in Sandwich gebaute 21-Meter-Flitzer wiegt nur 17 Tonnen, hat eine Am-Wind-Segelfläche von 220 m 2 und einen 310 m 2 großen Gennaker. Die Konstrukteure François Perus & Romain Scolari (Yacht Design Collective) haben den Kat als Racer-Cruiser konzipiert, dessen Segelleistung sich an Racing-Prototypen orientiert. Dennoch soll er auch zum komfortablen Cruisen und Solo-Segeln taugen. Das in Weiß gehaltene, ultraleichte Interieur sieht stylish aus, es gibt vier Kajüten mit Doppel kojen, zwei weitere verfügen jeweils über eine Einzelkoje. Der Stapellauf soll noch heuer erfolgen. www.blackpepper.fr yachtrevue.at • Oktober | November 2023 19

S U P E R N E W S YACHTEN & STUDIEN Leitwolf. Das Frers-Design läutet eine neue Ära der Performance- Yachten von Nautor ein und ist zugleich das Flaggschiff der Maxi-Linie 20 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

Seitensprung. Die Swan OverShadow ist die bislang zweite Motoryacht von Nautor FRISCHER WIND Swan 120 & Swan OverShadow. Die finnische Werft engagiert sich – wie alle namhaften Hersteller von Segelyachten – seit kurzem auch im Segment der Motoryachten Seit 1980 setzt Nautor für die Entwicklung seiner Cruising-Palette und Maxis auf den nautischen Konstrukteur German Frers. Für die Swan 120 stellte man dem Argentinier das britische Designbüro Mark Whiteley zur Seite, dem es gelang, klassische Eleganz modern zu interpretieren. Das Eigner-Compartment lässt sich nach Wunsch ganz vorne oder ganz achtern situieren, jeweils quasi im Tausch mit den Unterkünften der Crew. Das Cockpit ist völlig frei von Leinen aller Art und damit ein sicherer Aufenthaltsort für jene, die sich am Segeln nicht beteiligen möchten. Ein spezielles Gustostück stellen Bimini und Sprayhood dar. Sie lassen sich elektrisch bedienen und verschwinden komplett in der Dachkonstruktion. Aus segeltechnischer Sicht relevant ist der weit achtern am Kajütdach stehende, fast 50 Meter lange Karbonmast. Drei unterschiedliche Segelpläne stehen für die knapp unter hundert Tonnen schwere Yacht zur Wahl, bei der sportlichsten Variante gibt es einen längeren Bug spriet und ein ausgestelltes Großsegel. Im Jänner 2021 präsentierte Nautor mit der von Jarkko Jämsén konzipierten Swan Shadow die erste Motoryacht der Werftgeschichte. Nun stellte man dem 13 Meter langen offenen Sportboot, das mit drei Außenbordern eine Höchstgeschwindigkeit von 55 Knoten erreicht, eine geschlossene Version namens Swan OverShadow zur Seite. Der Rumpf ist ident, allerdings gibt es eine geräumige Bugkajüte, ein via Hardtop geschütztes Cockpit mit Freiluftpantry, Liegeflächen am Vorschiff und im Heckbereich sowie eine absenkbare Badeplattform. Für Vortrieb sorgen zwei 440 PS starke Innenborder von Volvo Penta. www.nautorswan.com yachtrevue.at • Oktober | November 2023 21

S U P E R N E W S YACHTEN & STUDIEN Angewandter Konstruktivismus. Beim Segeln kommt der Luv-Rumpf ein wenig aus dem Wasser. Damit reduziert sich die benetzte Fläche SEGELPLATTFORM Domus Trimaran. Bei der Konzeption dieses Modells ließen sich die Designer vom antiken römischen Atriumhaus Domus inspirieren, in dem sich alles Leben auf einer Ebene abspielte Die beiden Designer Pieter van Geest und Rob Doyle haben einen 40 Meter langen Trimaran entworfen, dessen Wohnfläche von 783 Quadratmetern sich im Wesentlichen auf einem Deck erstreckt. Insgesamt gibt’s sechs Gäste- und vier VIP-Kajüten sowie zwei Master-Suiten, die jeweils über einen eigenen Loungebereich verfügen. Droht Langeweile aufzukommen, kann man sich die Zeit in Kino, Fitnessraum, Lounge mit Bar oder einem Wellnessbereich mit Pool vertreiben. Da Umweltfreundlichkeit von den Super reichen immer öfter als Kaufargument ins Spiel gebracht wird, war dieses Thema ein zentrales Anliegen der irischen Designer. Fährt die Domus unter Motor, wird die dafür benötigte Energie von einer Kombination aus Solarenergie, Wasserregenerationstechnologie und Wasserstoff-Brennzellen bereitgestellt. Beim Segeln beträgt der Krängungswinkel maximal zwei Grad. So kommt der Luvschwimmer gerade aus dem Wasser, wodurch sich die benetzte Fläche massiv verringert. www.vangeestdesign.com 22 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

LICHTSPIELE Bilgin 163. Die heuer auf der Monaco Yacht Show erstmals vorgestellte und von der türkischen Werft Bilgin Yachts gebaute 50 Meter lange Superyacht soll in Sachen Design ein Game Changer sein. Besonders stolz ist man auf die intelligente Verwendung natürlichen Lichts. So wird über die breite Wendeltreppe Licht vom Sonnendeck an die unterste Etage weitergeleitet, ein Effekt, den man über die sorgfältige Platzierung von Spiegelstreifen erzielte. Die Yacht verfügt außerdem über sechs farblich unterschiedlich gestaltete, prunkvolle Gästezimmer und bietet dank üppiger Außenflächen Platz für eine Party mit über hundert Gästen. Motorisiert ist sie mit zwei 1.450 PS starken Cat-Motoren, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 17 Knoten und die Reichweite bei 12 Knoten an die 5.000 Seemeilen. www.bilginyacht.com Angewandte Physik. Das natürliche Licht wird dank geschickt platzierter Spiegelstreifen über die Wendeltreppe in die unteren Geschoße geleitet yachtrevue.at • Oktober | November 2023 23

S U P E R N E W S YACHTEN & STUDIEN von Roland Regnemer • [email protected] Durchgeblickt. Neue, moderne Designsprache mit riesigen durchgehenden Glasflächen: viel Yacht auf 56 Fuß und drei Ebenen FREILUFTBÜHNE Verbindungssache. Mit der Galeon 560 Fly setzt die Werft punkto Design ihren Weg konsequent fort. Die Verschmelzung von Innen- und Außenbereichen setzt neue Maßstäbe Seit der Gründung 1982 steht Galeon für Innovation im Yachtbau. Die nach wie vor in privater Hand befindliche polnische Werft beschäftigt mittlerweile über 1.400 Mitarbeiter und greift dabei auf ein breites Spektrum an Ingenieurs-Know-how aus den eigenen Reihen zurück. Das ist nicht zuletzt der universitären Ausbildungsmöglichkeiten für Yachtdesign in Danzig, also im unmittelbaren Umfeld der Werft, zu verdanken. Hier entstand unter anderem die erste „Balkon- Lösung“ bei einer Yacht. Diese hat sich mittlerweile als Erweiterung des meeresnahen Lebensraumes in der Branche etabliert. Wer die neue 16,27 Meter lange Galeon 560 Fly betritt, merkt aber sofort, dass die polnischen Yachtbauer über mehrere Modellgenerationen hinweg Erfahrung mit diesem Entwurf und dessen akkurater Umsetzung in die Praxis haben. Ein wichtiger Punkt ist die solide und hochwertige Ausführung, wobei mittlerweile Glasoberflächen zum Einsatz kommen, die im ausgeklappten Zustand die Sicht auf die Wasseroberfläche frei geben. Glas ist überhaupt der dominierende Werkstoff an Bord: Sowohl der Loungebereich im Hauptdeck als auch der gesamte Wohnbereich werden von durchgehenden Glasfronten dominiert. Im Salon können diese geöffnet werden, in Kombination mit dem „Beach-Modus“ wird so eine nahtlose Verbindung von Außen- und Innenbereich ermöglicht – Verschmolzen. Nahtloser Übergang von innen nach außen – der Beach-Modus macht es möglich das gelungene Herzstück des Hauptdecks. Im Untergeschoß gibt es neben dem mittschiffs gelegenen Eigner-Compartment eine zweite großzügige Doppelkajüte für Gäste. Eine weitere Doppelkajüte sowie der achtern getrennt zugängliche Crewbereich runden das Angebot unter Deck ab. Der Rumpf wird im Vakuum-Infusionsverfahren aus GfK mit Karbonverstärkungen hergestellt, Flybridge und Hardtop sind vollständig aus Karbon gefertigt. Das Unterwasserschiff verfügt im Vorschiffsbereich über ein tiefes V, das über der Wasserlinie extrem ausladend wird. Das kreiert einen voluminösen Bugbereich mit allen damit verbundenen Vorteilen im Inneren. Neben der hochwertigen Fertigung ist Galeon bekannt für Flexibilität in Sachen Einrichtung sowie Variabilität im Innendesign. Die beiden Sitzbereiche auf der Flybridge lassen sich zu einer großen Ess-Zone umgestalten, eine kleine Küche ergänzt die Ausstattung im obersten Geschoß. Apropos Flybridge: Hier gefällt vor allem die gelungene Ergonomie am Steuerstand. In der europäischen Standardausführung wird die 560 Fly von zwei 670 PS starken Volvo Penta D11 angetrieben, als bevorzugte Variante gelten jedoch die D13-Agregate mit 2 x 900 PS. Als Reisegeschwindigkeit gibt die Werft rund 25 Knoten an, Schluss ist bei 32 Knoten. Preis (exkl. MwSt.): ab € 1.218.600,–. Info: Aventura Boats, Tel.: 0699/17772668, E-Mail: [email protected] 24 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

PRESTIGESACHE Flaggschiff. Mit der M8 setzt Prestige als Luxusmarke der Jeanneau-Werft ein Ausrufezeichen im Segment der Power- Katamarane. Auf dem in Cannes vorgestellten knapp 20 Meter langen Zweirümpfer muss man weder bei Platz noch Komfort Abstriche machen. Designer Marc Lombard und sein Team haben verstärkt Augenmerk auf die Minimierung von Emissionen und Energieverbrauch gelegt; mit den zwei 600 PS starken Volvo-D8-Motoren benötigt die M8 bei einer Reisegeschwindigkeit von 8 Knoten rund 20 Liter pro Stunde. Mit dem optionalen „Silent Boat“-Paket kommen Solarzellen und ein Batteriepaket an Bord. Für den Innenraum zeichnet, wie seit der ersten Prestige vor 30 Jahren, Garroni Design verantwortlich. Man setzte Großzügigkeit und Leichtigkeit um, perfekt widergespiegelt im Salonbereich (Bild unten). Es stehen zahl reiche Layout-Varianten zur Wahl, gemeinsam ist allen das Eigner- Compartment im Vorschiff, das sich über die gesamte Breite erstreckt und Blick aufs Meer bietet. Preis (exkl. MwSt.): € 4.750.000,–. www.amadeus-yachting.com yachtrevue.at • Oktober | November 2023 25

R EG AT TA • K O L U M N E • B R A N C H E RAD& PINNE KREUZ PEILUNG von Judith Duller-Mayrhofer • [email protected] Wolfgang Mayrhofer Haarscharf. Das US-Team (re. im Bild) hatte die Nase knapp vor den Kiwis MAGISCHE MOMENTE America’s Cup. Beim Pre-Event in Spanien standen mit American Magic und Orient Express Racing zwei Außenseiter auf dem Podest Beim Auftakt zur Vorbereitungsserie für den 37. AC , der in Vilanova la Geltrú auf der AC40-Einheitsklasse ausge tragen wurde, verhinderte zunächst ein Gewittersturm das Aufeinandertreffen der Cup-Teams. Der erste Start gelang erst am zweiten Regattatag und da sorgte das Orient Express Racing Team als jüngstes AC-Syndikat für einen Paukenschlag. Die Franzosen gewannen die erste Wettfahrt, holten zwei weitere Stockerlplätze und beendeten die Regatta nach fünf Rennen im klassischen Fleetrace- Format auf Rang drei. In Führung lag American Magic mit einem Punkt Vorsprung auf Emirates Team New Zealand, ursprünglich geplant war ein Matchrace-Finale der beiden besten Teams. Dieser Showdown fiel aber dem abflauenden Wind zum Opfer. „Es waren unglaubliche Tage“, freute sich American-Magic-Steuermann Tom Slingsby nach der obligaten Champagnerdusche bei der Siegerehrung, „und wir haben abgeliefert, als es darauf angekommen ist.“ Auch die nächste Vorbereitungsregatta wird auf AC40 gesegelt, angesetzt ist das zweite Pre-Event Ende November in Jeddah, Saudi- Arabien. Weiter geht es dann im Sommer 2024 mit einer Preliminary-Regatta auf den „richtigen“ AC75-Monohulls, der Challenger Series zur Ermittlung des Herausforderers sowie dem Youth und Women’s AC. Ab 12. Oktober wird dann tatsächlich um die bodenlose Kanne, sprich den America’s Cup gekämpft. KLEINES UMWELT- SCHWEINDERL? Der Segelsport hat beim ersten Hinschauen ein grünes Mäntelchen um. Wind und Wasser als primäre Zutaten, da sollte wenig schiefgehen. Ein genauer Blick zeigt allerdings, dass wir gut daran täten, unseren geliebten Sport in Sachen Umweltfreundlichkeit auf ein neues Niveau zu bringen. Es gilt eine Reihe von Potenzialen zu heben, um unseren Beitrag zum Überleben des Planeten zu leisten. Sicher, viel ist schon getan worden. Wenn wir in die Clubs schauen, dann sehen wir z. B. Auffangvorrichtungen für Abwasser bei Krananlagen, Mülltrennung und energieeffiziente Beleuchtungen. Auch bei den Booten gibt es Verbesserungen, etwa hinsichtlich Fäkalien oder umweltfreundlichere Lacke und Unterwasseranstriche. Aber trotzdem kratzen wir erst an der Oberfläche. World Sailing hat als globaler Sportverband gerade den IOC Climate Action Award 2023 in der Kategorie Climate Action x Sustainable Travel gewonnen, gesponsert übrigens von Airbnb. Unter anderem werfen wir uns damit in die Brust, dass der World Sailing Staff per Zug zur WM nach Den Haag angereist war, das Fahrrad als Transportmittel der Wahl bei der WM galt und die Zahl der unterstützenden Motorboote verringert wurde, etwa durch Reduktion der gewährten Zulassungen für Coach-Boote oder den partiellen Verzicht auf Motorboote zum Bojenlegen durch Einsatz selbstfahrender Tonnen (was nebenbei auch noch den Meeresgrund durch Fehlen eines Ankers schont). Alles schön und gut, vielleicht sogar verdienstvoll. Aber: Wir ziehen unsere Boote kreuz und quer durch die Landschaft, oft notwendigerweise mit schwerem Autogerät. Segel-Urlaube sind mitunter mehr durch Motoren als durch Segeln gekennzeichnet. Ausrangierte Boote aus GfK, Karbon & Co. stellen in Verbindung mit alten Segeln, Masten und Tauwerk einen Berg an schwer verrottbaren Materialien dar. Die Liste ließe sich fortsetzen und würde zeigen, dass wir vielleicht doch nicht ganz so grün sind, wie wir es gerne vorgeben. Es bleibt daher noch viel zu tun, damit auch die Segelgemeinde ihren Beitrag leistet zu einem verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten. FOTO: IAN ROMAN / AMERICA‘S CUP 26 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

FOTOS: GILLES MARTIN-RAGET (1) NEUE PARTNERSCHAFT Sunsail/The Moorings. Die beiden international tätigen, etablierten Charterunternehmen haben eine langfristig angelegte Kooperation mit Dufour bekanntgegeben. Die französische Werft fungiert ab sofort als exklusiver Hersteller für alle Monohulls der Flotte, die ersten 25 Yachten werden im Frühjahr 2024 im Mittelmeer ausgeliefert, die nächste Charge ist für die Karibik und die Wintersaison 2024/25 vorgesehen. Die Dufour- Modelle laufen dann unter dem Namen der Charterfirma und sind auch Teil des sehr erfolgreichen Yachteigner-Programms von Sunsail und The Moorings. BEWÄHRTER HELFER abcfinance. Seit fast 50 Jahren ist das Unternehmen als Allround-Mittelstandsfinanzierer bestens positioniert, der nautische Markt stellt einen wichtigen Teilbereich dar. Dabei kann man alle Aspekte abdecken, etwa den Kauf von Neu- oder Gebrauchtbooten oder Restaurierungsprojekte. Betreut wird das Segment vom Kärntner Robert Schweiger, der für Privatpersonen wie Unternehmer maßgeschneiderte Lösungen entwickelt und ein kompetentes Netzwerk aufgebaut hat. Info: abcfinance, Robert Schweiger, Key Account Manager marina solutions, Tel.: 0664/889 06 118, E-Mail: [email protected], www.abcfinance.at yachtrevue.at • Oktober | November 2023 27

R EG AT TA RAD& PINNE Sieganwärterin. Holcim-PRB zählt zu den schnellsten IMOCA-Yachten und belegte beim vergangenen The Ocean Race im Endklassement Rang zwei GEMISCHTER SATZ IMOCA60. Im Rennstall Holcim-PRB wurde nach der Trennung von Kevin Escoffier mit Nicolas Lunven und Rosalin Kuiper ein neues und geschlechtergerechtes Führungs-Duo installiert In rund einem Jahr, genauer gesagt am 10. November 2024, fällt der Startschuss für die nächste Vendée Globe, und eigentlich hätte Kevin Escoffier als Skipper der Holcim- PRB Teil der Flotte sein und den IMOCA solo und nonstop um die Welt pilotieren sollen. Doch nachdem diesem schwerwiegende sexuelle Übergriffe in seinem beruflichen Umfeld, sprich der Hochsee- Szene vorgeworfen wurden, zog Holcim, ein gigantischer Baustoff-Konzern mit Sitz in der Schweiz, in dessen Rennstall die Reißleine. Man trennte sich von Escoffier und gab nun eine Neubesetzung des vakanten Postens bekannt. Engagiert wurde eine Art Doppel-Spitze, bestehend aus dem 40-jährigen Franzosen Nicolas Sie & Er. Rosalin Kuiper und Nicolas Lunven sind jeweils als Skipper nominiert Lunven und der 27-jährigen Niederländerin Rosalin Kuiper. Er soll das Projekt Vendée Globe leiten und die Holcim-PRB, die als besonders schnelle und zuverlässige Yacht gilt, bei dieser Regatta selbst steuern, sie im Jahr darauf bei The Ocean Race Europe ein Team skippern; als studierte Sportpsychologin mit Schwerpunkt Gruppendynamik dürfte ihr diese Rolle trotz des jungen Alters entgegenkommen. Kuiper und Lunven kennen sich sehr gut, da beide unter Boris Herrmann an Bord der Malizia das TOR gesegelt waren, und streuten einander Rosen. Kuiper betonte, dass sie sich sehr darauf freue, von dem deutlich erfahreneren Kollegen zu lernen und von seinem Know-how zu profitieren, Lunven lobte umgekehrt ihre steile Lernkurve und ihre Hingabe an den Sport. Kuiper war im letzten TOR die einzige Seglerin gewesen, die alle Etappen bestritten hatte. PROBELAUF Yngling-ÖSTM. 2024 findet im UYC Traunsee die Yngling-WM statt, die Staatsmeisterschaft diente sowohl Teilnehmern als auch Organisatoren als Generalprobe. 16 Teams nahmen teil und segelten sieben Wettfahrten, wobei der Kurs von Smartmarks abgesteckt wurde. Den Titel holten Josef Weinheber, Greta Holleis und Christian Spiessberger vom SCA. KLEINFORMAT 49er- und 49erFX-ÖSTM. Die Staatsmeisterschaften wurden im Rahmen des vom UYCWg organisierten Skiff-Week ends ausgetragen und die Titel, da jeweils eine Olympische Klasse, unabhängig von der Flottengröße vergeben. Im 49er (4 Tln.) waren Keanu Prettner/Jakob Flachberger eine Liga für sich, im 49erFX (3 Tln.) gewannen Angelika Kohlendorfer/Elsa Lovrek. FOTOS: YANN RIOU, BEIGESTELLT 28 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

LESERBRIEFE * Wal-Beteiligung Danke für den aufschlussreichen Artikel über die Orcas! Wir waren im Juli/August mit unserem Segelboot in Spanien und Portugal unterwegs und ich möchte erwähnen, dass auch der wirtschaftliche Schaden, den die Orcas anrichten, enorm ist. In der Marina La Coruña ist ein gutes Drittel der Pontons nicht installiert und die Gastliegeplätze sind weitgehend leer, ähnlich auch in fast allen anderen Marinas, die wir angelaufen haben. Das Personal hat uns bestätigt, dass der Grund für die mangelnde Nach frage in den Orca-Attacken liegt. Es sind nur wenige Segelboote entlang der Küste unterwegs und die, die man sieht, navigieren knapp unter der Küste. Auch wir waren teilweise nur fünf Kabellängen und weniger vom Land entfernt, was zu einer unangenehmen Schaukelei durch den Atlantikschwell geführt hat. Es gab heuer kaum Attacken, vielleicht, weil den Orcas die „Beute“ in Form von Booten abhanden gekommen ist. Am Rückweg in der Biskaya dann der Schock: Blas-Fontänen, ca. 0,5 m entfernt. Es waren aber offenbar nur Wale und sie sind nicht näher gekommen. Claus Mossbauer Karner statt Kargl Bei Ihrem Artikel „Ecken und Kanten“ zum 85. Geburtstag der Piratklasse hat sich wohl ein Fehler eingeschlichen. Mit Wolfi Wegl ist immer Christian Karner – alias Gigi – als Steuermann gesegelt. Christian Kargl war in einer anderen Bootsklasse! Da ich mit Gerhard Vellusig am Steuer jahrelang dabei war, möchte ich dies zur Korrektur mitteilen. Brigitte Härtl Das ist völlig richtig. Wir entschuldigen uns für diese Verwechslung. yachtrevue.at • Oktober | November 2023 29

N E W S • K O L U M N E RAD& PINNE von Roland Duller • [email protected] ETAPPENZIEL Mercury Avator. Im Frühjahr stellte Mercury Marine, der Weltmarktführer für Verbrennungsmotoren, das erste Modell seiner neuen Elektro-Außenborder-Reihe vor. Der Avator 7.5e (750 W) überzeugte beim Yachtrevue-Test (siehe YR 5/23) mit feinem Engineering, niedrigem Geräuschpegel, perfekt ablesbarem Display, simp ler Menüführung und durchdachten Details – allesamt Vorzüge, die sich eins zu eins auf die beiden nächststärkeren und soeben präsentierten Modelle Avator 20e (2 kW) und 35e (3,5 kW) übertragen lassen. Dazu gehört die branchenweit erstmals eingesetzte Transversalfluss- Motortechnologie. Dabei verläuft, wie es der Name nahelegt, der magnetische Fluss transversal, also senkrecht zur Drehebene, wodurch die Motoren bei geringem Kraftaufwand ein um bis zu 20 Prozent höheres Drehmoment als andere Systeme liefern. Das maximiert Lebensdauer sowie Reichweite der Akkus und trägt gleichzeitig zu besserer Beschleunigung bei. Die Energie wird entweder von einem integrierten 2.300-Wh-Akku bereitgestellt, wer mehr Reichweite benötigt, kann maximal vier dieser Akkus zum Avator Power Center zusammenschließen. Die Motoren sind wahlweise mit Pinne oder Fernsteuerung erhältlich, sämtliche Infos können mittels Avator App und optionalem Smart Craft Connect inklusive GPS Map auch auf dem Handy oder Tablet abgelesen werden. Zur Leistung: Der 20e erzielt laut Werk eine ähnliche Beschleunigung wie ein 5-PS-Viertaktaußenborder, der 35e entspricht einem 9,9 PS starken Viertakter von Mercury. Die Ladezeit für einen 2.300-Wh-Akku beträgt mit einem 230-W-Ladegerät zehn Stunden, mit einem stärkeren Modell (520 W) halbiert sich die Zeit. Die Preise sind noch nicht bekannt. Info: MCM HandelsgesmbH, Tel.: 0662/456 34 00, E-Mail: [email protected], www.mcm.at ANALOGE INSPIRATION Biograd Boat Show. Die beliebte In-Water-Messe, die von 25.–29. 10. über die Bühne geht und komplett ausgebucht ist, feiert heuer ihr 25-jähriges Jubiläum. Gezeigt werden rund 400 Boote und Yachten bis 24 Meter und das auf vergrößertem Areal; so gibt es unter anderem im Norden der Marina Kornati eine fünfte Ausstellungshalle sowie zusätzliche Plätze an den Stegen. Im Rahmen der Messe (Info auf www.bbs.com.hr) finden zwei weitere Veranstaltungen statt, nämlich die Biograd B2B als Platt form für nautische Unternehmen sowie die Croatia Charter Expo. DIGITALE INFORMATION Charter-Kongress. Von 9.–11. November findet ein neues Online-Event rund um den Urlaub am Wasser statt, das Experten-Interviews sowie hochkarätige Vorträge anbietet. So werden Segelreviere aus aller Welt in Wort und Bild vorgestellt und wichtige nautische Fakten zu Wetter, Häfen, Ankerbuchten und Törnplanung vermittelt, aber auch relevante Sachthemen wie Charterversicherung oder Schiffsübernahme ausführlich behandelt. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos, anmelden kann man sich auf www.charter-kongress.de. FOTOS: MICHAEL AMME (1), BBS (1) 30 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

RÜCKEN- WIND Doris Renoldner HEISS Dieser Sommer war weltweit viel zu heiß und viel zu trocken. Selbst im sonst regenreichen British Columbia gab es wochenlang keinen Niederschlag, dafür ausgetrocknete Quellen, brutale Hitze und schreckliche Feuer. Die Regierung rief den Notstand aus, ließ wegen der Waldbrände Straßen sperren, Dörfer evakuieren und verordnete Wasserrestriktionen. Am öffentlichen Anleger in Tofino war der Wasserhahn abgesperrt, ebenso die Duschen und Toiletten am Strand. Zu der Anomalie der Lufttemperaturen kommt noch jene des Meerwassers. Die Oberfläche der Ozeane ist seit Mitte März wärmer als je von Satelliten gemessen wurde. Außerdem baut sich im Pazifik das hitzeträchtige Wetterphänomen El Niño auf. Meteo France warnt vor einem „Super El Niño“ mit großer Hurrikanwahrscheinlichkeit in Französisch Polynesien, wo die letzten zehn Jahre kein einziger Zyklon wütete. Sogar das Schleusen durch den Panamakanal ist ins Stocken geraten. 126 Frachter warteten Ende August auf die Passage, weil der Wasserspiegel im Gatunsee auf ein historisches Tief gesunken war. In der Bucht vor Nanaimo. Auf einem alten Kutter werden Segel gesetzt, der Anker geht per Hand hoch. Lautlos gleitet das Boot bei einem Hauch von Wind davon. Als wir an ihm vorbeituckern, treibt es mit flappenden Segeln in der Strömung. Wann sind wir das letzte Mal ein Ankermanöver ohne Maschine gefahren? Muss lange her sein. Viel zu oft verwenden wir den Motor. Sinkt die Geschwindigkeit unter zwei, drei Knoten, starten wir die eiserne Genua. Auch das Dingi könnten wir häufiger rudern, statt stets den Außenborder zu verwenden. Während ich diesen Gedanken nachhänge, überholt uns eine 30 Meter lange Motoryacht. Ich recherchiere im Netz: Bei Gleitfahrt verbraucht dieses Boot 400 bis 500 Liter Sprit pro Stunde! Was früher Staunen oder Bewunderung weckte, wirkt heute eher bizarr. Vermutlich braucht es ein großes, kollektives Umdenken, damit eine lebenswerte und hoffentlich kühlere Zukunft vor uns liegt. DORIS RENOLDNER ist seit 1989 mit Wolf Slanec auf allen Meeren unterwegs und hat die Welt zwei Mal umsegelt. yachtrevue.at • Oktober | November 2023 31

R EG AT TA RAD& PINNE von Judith Duller-Mayrhofer • [email protected] Volle Konzentration. Christoph Marsano zeigte sich vor Douarnenez in Hochform LEISTUNGSTRÄGER ILCA7 Masters EM. Christoph Marsano kürte sich an der französischen Atlantikküste zum Europameister in der Kategorie Grand Masters GEKRÖNT Tornado WM. Nach Bronze bei der Heim-EM am Achensee holten Angelika Kohlendorfer und Calvin Claus am Comer See die Silbermedaille bei der offen gesegelten Weltmeisterschaft sowie Gold in der Mixed Wertung. Das junge Duo vom Yachtclub Podersdorf fuhr einen Wettfahrtsieg ein und bewies mit vier weiteren Top-3-Ergebnissen beeindruckende Konstanz. Sieg und Titel gingen wie am Achensee an die souverän agierenden Franzosen Yoann Trecul und Thomas Ferrand. Die Masters sind in der ILCA7-Klasse eine sehr starke Gruppierung, für die viele Regatten veranstaltet werden. Ab 30 Jahren ist man dabei, gewertet wird in vier Altersgruppen und das sportliche Niveau kann sich sehen lassen. Weltmeister und Olympiamedaillengewinner auf den Teilnehmerlisten von EM oder WM sind die Regel und die Felder beeindruckend. In Österreich gibt es eine lange Tradition der Masters-Erfolge, beispielhaft genannt sei Martin Lehner, der 2006 und 2007 Europameister wurde. Mit Christoph Marsano gibt es aktuell einen höchst engagierten Protagonisten, der intensiv trainiert, an mindestens einem Großevent pro Jahr teilnimmt und es auch nicht scheut, dafür nach Australien oder Thailand zu reisen. Für die EM im französischen Douarnenez, einem windigen Atlantik-Revier, hatte sich Marsano am Gardasee und auf Malta vorbereitet, doch tatsächlich herrschten Leichtwind-Bedingungen. Der 57-Jährige ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen, segelte eine superkonstante Serie und lag vor der letzten Wettfahrt in Führung; lediglich ein Franzose hätte ihm den Sieg noch streitig machen können. Als vor dem Start das Gelenk seines Pinnenauslegers brach, schien Marsano aus dem Rennen zu sein, doch ein Schweizer Kollege verzichtete auf den Antritt bei diesem Race und stellte ihm seinen Ausleger zur Verfügung. Marsano bedankte sich auf seine Weise, hielt den französischen Konkurrenten souverän in Schach, gewann die Serie und holte den Titel. GEKNICKT Formula Kite EM. Mit Rang acht bei der EM vor Portsmouth, UK, verpasste Alina Kornelli nicht nur den Finaleinzug sondern auch den angepeilten Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2024. „Ich habe viel riskiert, aber das Glück war leider nicht auf meiner Seite“, kommentierte die 23-Jährige, die aus ihrer Enttäuschung kein Hehl machte. Nächste und letzte Chance auf das begehrte Ticket gibt es im Frühjahr 2024 in Hyères. FOTOS: LLOYD IMAGES, TTP THOM TOUW PHOTOGRAPHY, BEIGESTELLT 32 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

E R G E B N I S S E RAD& PINNE 1 2 NATIONAL Star, SP, Traunsteingams, 25.–27. 8., UYC Traunsee 12 Teilnehmer, 2 Wettfahrten 1. H. Spitzauer/C. Nehammer (2); 2. A. Wiesinger/A. Lüzlbauer (7); 4. W. Köchert/N. Lehner (8) Melges 24, Edelweißtrophy, 26.–27. 8., UYC Wolfgangsee 5 Teilnehmer, 4 Wettfahrten 1. M. Schineis/S. Höllermann/A. Boustani/ P. Schineis/C. Klimitsch (3); 2. Voith/ Feichtenschlager/Böckl/Feichtenschlager/ Grasmann/Saletu (5) 1 Finn, SP und LMvOÖ, Finn Trophy, 26.–27. 8., UYC Attersee 39 Teilnehmer, 2 Wettfahrten 1. Ladislav Hyrs, CZE (3); 3. Michael Gubi (8); 5. Gerhard Weinreich (12); 7. Markus Schneeberger (15) 2 D-One, SP, Atterseetrophy, 26.–27. 8., UYC Attersee 18 Teilnehmer, 2 Wettfahrten 1. Felix Hofinger (4); 2. Jörg Deimling (4); 4. August Schram (9) 10 m 2 Rennjolle, Österr. Klassenmeisterschaft, 2.–3. 9., UYC Mattsee 5 Teilnehmer, 4 Wettfahrten 1. Krimmel/Zwirner (3); 2. Scherf/Friedl (5) 2.4mR, Preis der Stadt Innsbruck, LMvTirol, 2.–3. 9., SCTWV, Achensee 13 Teilnehmer, 6 Wettfahrten 1. Kalle Dehler, GER (7); 4. Mario Graus (22); 7. Andreas Sammer (35); 8. Julian Naschberger (35) Lago 26, Austrian Open, Klassenmeisterschaft, 8.–10. 9., UYC Attersee 9 Teilnehmer, 6 Wettfahrten 1. D. Schneider/M. Spitzauer/ D. Hemetsberger/T. Tscheppen (6); 2. H. Wolff/C. Wolff/N. Schwall/ F. Unkelbach/C. Matzen (13); 4. A. Bergler/F. Spitzauer/R. Köhler/ H. Böhm (15) 3 20 m 2 JKR, Österr. Meisterschaft, 8.–10. 9., UYC Attersee 18 Teilnehmer, 7 Wettfahrten 1. Baldewein/Markowski-Huhn/Muschke, GER (13); 5. Gottwald/Klenner/Kohl (27); 6. Zethner/Stagl/Kutterer (27); 8. Mojzis/Schwaiger/Haider (42) Shark 24, Österr. Meisterschaft, 8.–10. 9., YCB, Bodensee 14 Teilnehmer, 4 Wettfahrten 1. Widmer-Lutz/Tinsobin/Köninger (8); 5. Decker/Niemeczek/Fangl (17); 6. Hämmerle/Karsten/Jenny (26); 7. Müller-Uri/Kases/Cozzarini (26) Pirat, SP, Alte Donau Pokal, 9.–10. 9., SU-YCS, Alte Donau 11 Teilnehmer, 4 Wettfahrten 1. P. Grögl/A. Grögl (3); 2. Matthias Reiter/Manuela Reiter (6); 3. Wolfgang/Nunnenmacher (7) h26, SP, Herbstregatta, 9.–10. 9., SCA, Traunsee 8 Teilnehmer, 3 Wettfahrten 1. Dornetshuber/Hummer/Murauer (5); 3. Schöfmann/Alder (10); 4. Köllerer/Immler (14) H-Boot, SP und LMvOö, Herbstregatta, 9.–10. 9., SCA, Traunsee 13 Teilnehmer, 3 Wettfahrten 1. M. Watzinger/D. Aigner/H. Watzinger (5); 2. Deimling/Reisinger/Watzal (8); 3. G. Pesendorfer/M. Huemer/J. Pesendorfer (10) Finn, Finn-Duell, SP, 16.–17. 9., UYC Wolfgangsee 26 Teilnehmer, 2 Wettfahrten 1. Florian Raudaschl (2); 3. Bernd Moser (11); 4. Thomas Müller Uri (13) D-One, Wolfgangseepreis und LMvSzbg, 16.–17. 9., UYC Wolfgangsee 11 Teilnehmer, 4 Wettfahrten 1. Jörg Deimling (4); 4. Felix Hofinger (8); 5. Norbert Voith (14) H-Boot, SP, 16.–17. 9., SCE, Traunsee 11 Teilnehmer, 5 Wettfahrten 1. Kreuzer/Loidl-Kendler/Loidl (6); 2. M. Watzinger/H. Watzinger/D. Aigner (6); 3. P. Fasching/W. Redl/D. Fasching (12) Contender, SP und LMvOö, Rosenwindcup, 16.–17. 9., SC Attersee 12 Teilnehmer, 4 Wettfahrten 1. Günther Wendl (3); 2. Melanie Wendl (7); 4. Martin Rieckh (11) ILCA 7, SP, Dinghy Season Closing, 23.–24. 9., UYC Attersee 16 Teilnehmer, 3 Wettfahrten 1. Anton Messeritsch (6); 2. Christoph Marsano (7); 3. Strahinja Simic (10) Topcat K1, Topcat K3, SP, Topcat Trophy, 23.–24. 9., SSC, Obertrumer See 16 Teilnehmer, 2 Wettfahrten Topcat K1 (11 Tln.): 1. Traxler/Reiner (4); 2. Equiluz/Hauer-Balogh (4); 3. Klampfer/Rabl Topcat K3 (5 Tln.): 1. Roland Reischl (2); 2. Wolfgang Rabl (5); 3. Martin Werner (5) Aquila, Korsar, 16 m 2 JKR, SP, 23.–24. 9., SC Mattsee 27 Teilnehmer, 3 Wettfahrten Aquila (10 Tln.): 1. M. Kalhamer sen./ C. Kalhamer (5); 2. R. Otter/M. Otter (5); 3. Wallisch/Bsirsky (8) Korsar (10 Tln.): 1. F. Seifert/S. Seifert, GER (6); 3. Adler/Schrefler (14); 5. Oberholzer/ Lackner-Werner (17) 16 m 2 JKR (7 Tln./2 Wettf.): 1. B. Tremmel/ W. Tremmel (3); 2. P. Czajka/T. Czajka (3); 3. A. Horvath/I. Horvath-Novotny (6) O-Jolle, SP und LMvWien, Wiener Lenkblech, 23.–24. 9., SCAMS, Neue Donau 13 Teilnehmer, 6 Wettfahrten 1. Martin Lehner (5); 2. Andreas Knittel (8); 3. Michael Moritzer (10) Star, U30 Europameisterschaft, 28. 9.–1. 10., UYC Attersee 21 Teilnehmer aus 6 Nationen, 1 Wettfahrt 1. Van Vugt/Jacobs, NED; 3. Scharnagl/Lüzlbauer; 5. Puxkandl/Haginger; 6. Matz/Müller; 8. Messeritsch/Fischer Finn, SP, Herbstpreis, 30. 9.–1. 10., WYC, Obere Alte Donau 18 Teilnehmer, 3 Wettfahrten 1. Gerhard Weinreich (3); 2. Hartwig Gfreiner (10); 3. Michael Hoffmann (13) D-One, SP, 30. 9.–1. 10., SSC, Obertrumer See 9 Teilnehmer, 5 Wettfahrten 1. Jörg Deimling (7); 2. Franz Urlesberger (7); 3. Jakob Bonomo (7) YARDSTICK Clubhandicap, Wolfi Warnold Race, 19. 8., UYC Traunsee 21 Teilnehmer, 2 Wettfahrten 1. M. Mokre/U. Mokre, Dyas (6); 2. T. Lahers torfer/Zinnburg/Hartl/Loidl/S. Laherstorfer/Irlacher, Platu 25 (9); 3. H. Mittermayr/A. Mittermayr/C. Mittermayr/ C. Schlager, Sonderklasse S11 (9); 4. Josef Urban, O-Jolle (11) Das Einhand Bullauge, 19. 8., SSCS, Attersee 12 Teilnehmer, 1 Wettfahrt 1. André Golser, A27; 2. Hubert Mayer, ITA, First 27.7; 3. Claus Zechmeister, GER, H-Boot; 4. Paul Michael Pehr, Seascape 24 Lange Wettfahrt, 19. 8., KYC Ossiacher See 15 Teilnehmer, 1 Wettfahrt 1. Thomas Schwerdtfeger; 2. Georg Timp; 3. Alfred Haan 24. Zipfer Grand Prix, Attersee Cup, 26. 8., YES-Ka, Attersee 30 Teilnehmer, 1 Wettfahrt 1. C. Eitzinger/B. Eitzinger, Tornado; 2. T. Mathy/A. Mathy/Himmelbauer/ Stellnberger/Bühler/Tarabochia/Kunz, Grand Surprise; 3. Klaus Costadedoi, Musto Skiff; White-Sail-Wertung (18 Tln.): 1. Pramreiter/Gillen, K27; 2. A. Wiesberger/D. Wiesberger, Balaton 25; 3. O. Klement/M. Klement/Spachinger, Sunbeam 22.1 Blaues Band, 26. 8., YCZ, Zeller See 13 Teilnehmer, 1 Wettfahrt 1. Nusskern/Hölzl/Wallner, Longtze (ges. Zeit 2:17:14; ber. Zeit 2:41:27); 2. Baier/ Lorang, Essence 6 (2:22:17; 2:41:41); 3. Porkert/Obernosterer/Leeb, Essence 6 (2:34:54; 2:56:01) Ferienausklangsregatta, 26. 8., SAF, Neue Donau 11 Teilnehmer 1. Jörg Holl; 2. Markus Kerschbaum; 3. Pascalis Rohrmoser Weyrer Häferl, 26. 8., AGS, Traunsee 17 Teilnehmer, 3 Wettfahrten 1. Pehn/Staniek/Leithinger, Rennklasse 5.5m (2); 2. T. Schöfmann/Hauer, h26 (5); 3. M. Schöfmann/Treml/Krestan, h26 (6) Sportbootcup, 26.–27. 8., UYC Wolfgangsee 8 Teilnehmer, 4 Wettfahrten 1. J. Stadler/L. Eigenstuhler/J. Zopf/ J. Jansen (3); 2. M. Schineis/S. Höllermann/ A. Boustani/P. Schineis/C. Klimitsch (7); 3. G. Stadler/N. Pracher/M. Mantler/ N. Pracher/G. Pracher Around Alone Attersee, Einhandregatta, 2. 9., UYC Attersee 52 Teilnehmer, 1 Wettfahrt 1. Dietmar Gfreiner, Drachen (ges. Zeit 6:54:50; 6:31:21); 2. Martin Godderidge, Micro (7:04:45; 6:36:57); 3. Lukas Hobiger, Seascape First 18 (6:55:09; 6:43:03) Clubmeisterschaft, 2.–3. 9., WYC, Obere Alte Donau 17 Teilnehmer, 1 Wettfahrt 1. Matthias Reiter/Manuela Reiter, Pirat; 2. Wolfgang Wegl, OK-Jolle; 3. Günter Fossler, Finn Clubregatta 2, 2.–3. 9., SCS Wallersee 8 Teilnehmer, 4 Wettfahrten 1. Kellner/Spindelberger, Tempest (3); 2. Schimak/Kotrba, Tempest (5); 3. Antl/Staufer, Korsar (9) Clubmeistersch., 9. 9., YES, Krems/Donau 6 Teilnehmer, 3 Wettfahrten 1. Splika/Benischek/Strobl/Jansky (6); 2. Gugrel/Wagner/Feher (6); 3. Altenriederer/Huber (12) 16. Einhandregatta, 9. 9., SVW-YS, Attersee 21 Teilnehmer, 1 Wettfahrt 1. Herbert Kastberger, Elan E26 (ges. Zeit 1:33:37; ber. Zeit 1:31:46); 2. Martin Mayrhofer, A27 (1:22:54; 1:32:06); 3. Gottfried Irsigler, First 21.7 (1:45:29; 1:33:20) Abendregatta, 15. 9., SC Mattsee 18 Teilnehmer, 1 Wettfahrt 1. Schall/Wieneroiter, Wild Cat (ges. Zeit 0:31:51; ber. Zeit 0:42:28); 2. E. Seidl/A. Seidl, Lago 26 (0:39:57; 0:44:23); 3. Andreas Knittel, O-Jolle (0:50:37; 0:44:24) FOTOS: UYCAS / VERENA HARRINGER, UYCAS / ERNST BRANDSTETTER, UYCAS / IRENE SCHANDA, SPORTOGRAPHY.TV 34 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

3 4 Absegeln, 15. Attnang-Puchheimer Stadtmeisterschaft, 16. 9., YES-Ka, Attersee 14 Teilnehmer, 2 Wettfahrten 1. Schönleitner/Wimmer, Brenta 30 (2); 2. R. Reiter/G. Reiter/ T. Preinerstorfer, Sunbeam 22.1 (4); 3. H. Kastberger/R. Kastberger, Elan E26 (7) Absegeln, 16. 9., YCZ, Zeller See 9 Teilnehmer, 1 Wettfahrt 1. X. Vettermann/H. Vettermann/ M. Promberger, 20 m 2 RJ (ges. Zeit 0:35:39; ber. Zeit 0:38:20); 2. K. Schober/E. Schober, FD (0:35:46; 0:38:28); 3. Thomas Ludwig, O-Jolle (0:45:46; 0:40:09) Nebelwettfahrt, End o. Season, 16.–17. 9., SCA, Traunsee 24 Teilnehmer, 3 Wettfahrten 1. Hummer/Franzelin (2); 2. Kreuzer/ Wiesauer/Buchberger (6); 3. Bürger/Praxmarer/Lindinger (6) Clubmeisterschaft, 17. 9., SCA, Traunsee 31 Teilnehmer, 4 Wettfahrten 1. Manfred Mokre (8); 2. Martin Bürger (16); 3. Franz Zehetner (16); 17. Thomas Krestan (17) Ruperticup, 23.–24. 9., SYC, Wallersee 26 Teilnehmer, 1 Wettfahrt 1. Kellner/Spindelberger, Tempest; 2. F. Rittinger jun./M. Rittinger, 49er; 3. O. Rihl/M. Rihl/S. Straßer- Rihl, J/22 Sunbeam-Cup Traunsee, 23.–24. 9., AGS, Traunsee 8 Teilnehmer, 3 Wettfahrten 1. H. Költringer/P. Kriechhammer/ M. Költringer/L. Moser, Sunbeam 22.1 (3); 2. Huska/Köllerer, Sunbeam 22.1 (7); 3. J. Golser/B. Golser/J. Golser, Sunbeam 22.1 (8) Finale Seemeister, 30. 9., SC Mattsee 24 Teilnehmer, 2 Wettfahrten 1. E. Seidl/A. Seidl/N. Kraihamer/ R. Altweger, Lago 26 (2); 2. M. Schöchl/M. Müller/N. Hofbauer, Sunbeam 22.1 (6); 3. Konrad/ Lachner/Polumsky, Skippi 650 (6); 4. Gernot Diem, O-Jolle (8); 5. Költringer/Moser/Kraihamer, Sunbeam 22.1 (10) Absegeln, Horst Ablinger Gedächtnisregatta, 30. 9., SC Attersee 10 Teilnehmer, 2 Wettfahrten 1. C. Eitzinger/B. Eitzinger, Tornado (2); 2. Mayrhofer/Huber/Seyerl, A27 (4); 3. Tobias Böckl, Liberté (8) INTERNATIONAL 4 Drachen, Gold Cup, 7.–16. 9., Torquay, England 49 Teilnehmer aus 16 Nationen, 5 Wettfahrten Bei herausfordernden Windbedingungen, Strömung und Welle erreichten Christoph Skolaut, Martin Lutz und Georg Skolaut den sensationellen 10. Platz, damit konnte sich das Team vom UYC Wolfgangsee und UYC Mondsee auch den 2. Platz in der Corinthian- Wertung sichern. Ausrutscher wurden einigen Mitfavoriten zum Verhängnis – beim Gold Cup kann das schlechteste Resultat nicht gestrichen werden; typisch sind außerdem Wettfahrten mit einer Dauer von 2,5 bis 3 Stunden und etwa 12 sm Kurslänge. Den Sieg sicherte sich in souveräner Manier das Team um die britische Segellegende Lawrie Smith, vor dem Schweizer Wolf Waschkuhn und dem Australier Peter Gilmour. Martin Lutz 1. Smith/Scott/Ribeiro/Parslow, GBR (15,7); 10. und 2. Platz Corinthian Trophy C. Skolaut/ M. Lutz/G. Skolaut, AUT (66) Korsar, Nürnberger Trichter, 16.–17. 9., Brombachsee, Deutschland 39 Teilnehmer, 1 Wettfahrt 1. T. Heiligbrunner/M. Heiligbrunner, GER; 6. D. Hafenmair/ F. Novak (AUT), GER (6); 32. G. Novak/M. Novak; 33. Redtenbacher/Rumpelsberger A-Cat, Weltmeisterschaft, 7.–15. 9., Toulon, Frankreich 80 Teilnehmer aus 13 Nationen, 10 Wettfahrten 1. John Scott Anderson, AUS (17); 24. Wolfgang Klampfer (171) JUGEND Optimist, Popeye Race, 2.–3. 9., UYC Wolfgangsee 34 Teilnehmer, 5 Wettfahrten 1. Kris Wagner (4); 2. Daniel Haslauer (8); 3. Clemens Urlesberger (13); 4. Max Schiller (20); 5. Julian Polagnoli (20) 29er, Skiff-Weekend, LMvSzbg, 16.–17. 9., UYC Wolfgangsee 10 Teilnehmer, 5 Wettfahrten 1. Haselberger/Uebelhör (8); 2. Truttenberger/Pulte (11); 3. Farese/Rudisch (11); 4. Rohde/Fenkart (13); 5. Schauer/Wesling (16) Zoom 8 , SP, 16.–17. 9., SSC, Obertrumer See 15 Teilnehmer, 4 Wettfahrten 1. Xaver Auer (4); 2. Felix Rhomberger (4); 3. Maximilian Seidl (9); 4. Sebastian Gsell (15); 5. Kasimir Lütgendorf (16) Optimist, Burgenland Jugend Cup, 17. 9., YCBb, Neusiedler See 12 Teilnehmer, 2 Wettfahrten 1. Sofia Boller (2); 2. Alexander Jirschik (4); 3. Wendelin Meller (6); 4. Emil Fellner (9); 5. Corbinian Schmid (10) ILCA 6, SP, Dinghy Season Closing, 23.–24. 9., UYC Attersee 20 Teilnehmer, 3 Wettfahrten 1. Alexander Kasper (9); 2. Isabel Pois (10); 3. Eva Buttinger (11); 4. Maximilian Figo (12); 5. Florian Mehser, LIE (20); 6. Philipp Schneeweis (25) Optimist, Jugend-Absegeln, 23.–24. 9., SCTWV, Achensee 22 Teilnehmer, 3 Wettfahrten 1. Simon van der Haag (6); 2. Paul Miller, ITA (12); 3. Lorenz Fenkart (12); 4. Maximilian Stemmer (16); 6. David Xichen Lin (22) 29er, SP, 30. 9.–1. 10., SSC, Obertrumer See 11 Teilnehmer, 5 Wettfahrten 1. Farese/Rudisch (6); 2. Haselberger/Uebelhör (11); 3. Truttenberger/Pulte (13); 4. Lang/Böckl (14); 5. Feichtenschlager/Kropfitsch (15) SURFEN Windsurfer LT, Rindbacher Häfn, SP, 26.–27. 8., SCE, Traunsee 16 Teilnehmer, 7 Wettfahrten 1. Thomas Wallner (7); 2. Joseph Salvenmoser (15); 3. Bernhard Hachleitner (18) WWW Junior Slalom, SP, 8. 9., SCS Wallersee 9 Teilnehmer, 2 Wettfahrten 1. Ferdinand Hager (3); 2. Bernhard Hachleitner (3); 5. Theo Peter (10); 6. Chris Jung (13) yachtrevue.at • Oktober | November 2023 35

R E G A T T A • S E G E L B U N D E S L I G A Velden Aufgezeigt. Der Segelclub Mattsee (Bild Mitte und rechts unten) sicherte sich mit zwei Siegen und zwei zweiten Plätzen den Titel. Dahinter wurde es, wie in den meisten Rennen der Saison, knapp Durchmarschiert Segelbundesliga. Mit dem zweiten Platz beim Ligafinale segelte der SC Mattsee souverän zum zweiten Meistertitel der Clubgeschichte. Die dreifachen Titelträger aus Rust sicherten sich beim Abschlussevent den Sieg Eine stabile spätsommerliche Hochwetterlage im Salzkammergut steckte die Rahmenbedingungen für das Finale der neunten Segelbundesliga-Saison ab. Als Folge setzte die Thermik in St. Gilgen erst am Nachmittag ein und so wurden bis Sonnenuntergang knackig-kurze Liga-Wettfahrten gesegelt. Der Segelclub Mattsee (SCM) machte von Anfang an klar, dass am zweiten Titel nicht mehr zu rütteln war. Mit zwei Siegen in den ersten drei Rennen unterstrichen die Salzburger ihre eindrucksvolle Form, die sie die gesamte Saison über abrufen hatten können. Im Endklassement platzierten sich die Mattseer auf Platz zwei, in der Tabelle hielten sie ihre Verfolger souverän auf Distanz. Dahinter entwickelte sich das erwartet spannende Duell um die weiteren beiden Podestplätze sowie – am Ende der Rangliste – den vierten Relegationsplatz. Das junge Team des UYC Attersee (UYCAs) bewies Nervenstärke und verwies den SCTWV Achensee knapp auf die Plätze. Die starke Form des Burgenländischen Yachtclubs in der zweiten Saisonhälfte brachte die Ruster immerhin noch auf Rang vier im Gesamtklassement; der Sieg TABELLENSTAND 1 Segelclub Mattsee 27 32,5 23 22 104,5 2 UYC Attersee 29 34 38 23 124 3 SCTWV Achensee 44 36 25 22 127 4 Burgenländischer YC 40 46 23 20 129 5 UYC Wörthersee 40 44 25 24 133 6 Bregenzer Segelclub 35 57 17 26 135 7 UYC Mattsee 35 40 35 28 138 8 YC Podersdorf 49 42 24 24 139 9 YC Velden 40 47,5 24 28 139,5 10 YC Hard 42 48,5 39 31 160,5 11 UYC Wolfgangsee 50 50 36 26 162 12 Nautic Club Austria 46 56 23 40 165 13 UYC Neusiedlersee 49 51 29 36 165 14 boats2sail YC 61 62 34 36 193 15 UYC Traunsee 46 71 37 41 195 16 Cascaruda YC 69 75 44 45 233 17 Yacht Club Austria 64 78 50 50 242 18 Lakeside Sailing Club 67 84,5 45 48 244,5 www.segelbundesliga.at Velden Attersee Achensee Wolfgangsee beim abschließenden Tourstopp sorgte für einen versöhnlichen Abschluss. Der boats2sail-YC segelte in St. Gilgen aus der Abstiegszone, mit dem 15. Rang müssen letztendlich die Gastgeber der Relegation, also der UYC Traunsee, im Heimatrevier um einen Startplatz für die kommende Saison kämpfen. Während die aktiven Seglerinnen und Segler nun in die Liga-Winterpause gehen, wird im Hintergrund an einer großen Erneuerung für die Jubiläumssaison 2024 gearbeitet: Im zehnten Jahr wird es erstmals auch eine zweite Liga geben. Der Fokus liegt dabei auf dem Nachwuchs, die Attraktivität des Formats hat sich aber auch im Breitensport – nicht zuletzt dank der Regional- Events – herumgesprochen und so ist das Interesse groß. Die Regatten der zweiten Liga werden allesamt örtlich und zeitlich in der Nähe der ersten Liga geplant. Die Wettfahrten finden jedoch nur am Samstag und Sonntag statt, am Freitag gibt es ausgedehnte Trainingsmöglichkeiten. „Wir kommen damit den Wünschen der Clubs nach. Schüler und Studenten versäumen keinen Unterrichtstag und für unsere berufstätigen Segler wird es dadurch auch einfacher“, erklärt Ligaobmann Florian Hofer. FOTOS: OESV/MATESA (4), ANTHONY 36 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

Schau-Platz #segelnLIVE. Um die Liga im Speziellen und den Segelsport im Allgemeinen einfach und spannend zugänglich zu machen, wurde heuer mit #segelnLIVE ein neues Sendeformat entwickelt. An allen Liga-Wochenenden gab es zu fixen Zeiten rund einstündige Live-Einstiege. Unabhängig von Wind und Wetter sorgten Drohnenbilder, Onboard-Kameras, ein Kameramann am Wasser sowie Julia Stelzl und Roland Regnemer als Moderatorenduo in einem mobilen Studio für Unterhaltung und Information. „Sondersendungen“ kamen im Premieren jahr auch von der Jugendmeisterschaft, an der Ausweitung des Formats wird bereits eifrig gearbeitet. „Wir haben heuer sowohl technisch als auch inhaltlich gezeigt, was möglich ist. Ich denke, dass die Festlegung auf fixe und überschaubare Übertragungszeiten der richtige Weg sind“, so Regnemer, der gemeinsam mit dem Produktionsteam, der Liga und dem Segelverband bereits am Programm für die nächste Saison arbeitet. Aufgeklärt. Mit einer Mischung aus Information und Unterhaltung soll der Segelsport einem breiteren Publikum näher gebracht werden yachtrevue.at • Oktober | November 2023 37

R EG AT TA • C L U B S W A N 5 0 E M Engagiert. August Schram (mit Kappe am Steuer) hat das Projekt Stella Maris initiiert und viel Herzblut hineingesteckt. Die Früchte werden nun gemeinsam geerntet FOTOS: CLUBSWAN RACING/STUDIO BORLENGHI 38 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

Stern-Stunde Stella Maris. Das Team um den Österreicher August Schram schrieb ein weiteres Kapitel seiner Erfolgsgeschichte und gewann die ClubSwan-50-Europameisterschaft yachtrevue.at • Oktober | November 2023 39

R EG AT TA • C L U B S W A N 5 0 E M Hand in Hand. An Bord der Stella Maris arbeitet ein bestens eingespieltes Team aus erfahrenen Seglern und vielversprechenden Talenten Stella Maris, das steht für das bemerkenswerteste Big-Boat- Projekt des Landes. 2018 von August Schram ins Leben gerufen, wird es von Udo Moser und Nico Delle-Karth höchst professionell geführt und unter Einbeziehung junger heimischer Talente kontinuierlich weiterentwickelt. Gemeinsam segelt man primär – aber nicht nur, siehe Kasten rechts – auf der ClubSwan 50, einer Klasse, in der die Owner-Driver-Regel gilt. Der Eigner muss also selbst am Steuer stehen, in der Crew sind zudem nur fünf Profi- Segler erlaubt, der Rest muss Amateur- Status haben. Bereits im Vorjahr bewies Stella Maris, dass man zu den besten Mannschaften zählt, für die Saison 2023 legte Schram die Latte bewusst noch höher und peilte ausdrücklich den ersten Sieg bei einem ClubSwan-50-Event an; ein ambitioniertes Ziel, das bereits im Mai bei der Sardinia Challenge erreicht wurde. Bisheriger Saisonhöhepunkt war die Europameisterschaft, die dort stattfand, wo die Maxis und Transpac 52 seit vielen Jahren Station machen, nämlich auf der kleinen Balearen-Insel Menorca. Die ClubSwan-50-Flotte war hier erstmals zu Gast, Austragungsort der 125 Jahre alte Club Marítimo Mahón, situiert in dem gleichnamigen und ebenso schönen wie geschichtsträchtigen Naturhafen. Das Stella-Maris-Team umfasste neben dem oben genannten Leitungs-Trio die Österreicher Johannes Zopf, Armin Raderbauer, Michael Oberweger, Martin Neidhardt und Johanna Schmidt, abgerundet wurde es durch Gilberto Pastorella, Pavle Kostov, Nikolay Kornev und Matteo Celon. Sie alle reisten hoch motiviert, aber mit gemischten Gefühlen nach Menorca, hatte man doch im Juni mit Platz zehn das schlechteste Resultat in der Nations League überhaupt hinnehmen müssen. Und schon beim Practice Race wurde einmal mehr klar, dass hier auf höchstem Niveau gekämpft werden würde. Zu den Konkurrenten zählten einige der besten Segler der Welt, beispielhaft genannt seien der Olympiasieger und zigfache Laser- und Starboot-Weltmeister Robert Scheidt, der auf der unter deutscher Flagge segelnden Early Bird die Taktik ansagte, oder der frisch gebackene TP52-Weltmeister Harm Müller-Spree am Steuer der Hatari. Ob Kommunikation, Konzentration oder Boots-Handling – wenn nicht alles perfekt funktioniert, ist man in so einem hochkarätigen Feld bestenfalls mittendrin, aber sicher nicht ganz vorne dabei. Umso beeindruckender die Leistung, die auf der Stella Maris abgerufen wurde. Überragende Starts und famose Kreuzgeschwindigkeit eröffneten Taktiker Nico Delle-Karth und Navigator Gilberto Pasto­ rella alle Möglichkeiten für kluge Schachzüge, was mit den Rängen 2, 2, 1, 2 und der Führung im Zwischenklassement belohnt wurde. Für sich spricht die Tatsache, dass im Anschluss an diese fehlerfreie Serie ein Frühstart noch in Platz fünf umgemünzt werden konnte. Die Entscheidung um den Sieg fiel am letzten Tag bei leichtem bis sehr leichtem Südwind. Zunächst hatten noch vier Mannschaften theoretisch Chancen auf den Titel, im finalen Race spitzte sich das Geschehen auf einen Zweikampf zwischen Stella Maris und Early Bird zu. Nachdem Letztere am Start einen Penalty kassierte, ließen sich die Österreicher den Gesamtsieg nicht mehr nehmen. Sie konzentrierten sich auf die Deckung der Deutschen und gingen unmittelbar hinter diesen als Achte über die Ziellinie. Das reichte für Schram & Co., um in der Endabrechnung die Nase vorne zu haben, und löste überschäumende Freude an Bord aus. „Beim Start dieses Projekts haben wir beschlossen, unser eigenes Team aufzubauen, und ich bin unglaublich stolz darauf, wie gut wir uns bei dieser EM geschlagen haben“, freute sich Eigner August Schram, „viele aus der Crew, mich eingeschlossen, hatten davor keine Big-Boat-Erfahrung. Wir haben gemeinsam gelernt und sind gemeinsam gewachsen – das war eine großartige Erfahrung.“ J.D.M. FOTOS: CLUBSWAN RACING/STUDIO BORLENGHI (2); BEIGESTELLT (1) 40 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

Alternatives Spielfeld Gardasee. Unmittelbar vor der EM nahm ein Teil der Stella- Maris-Crew auf einem DSS-Foil-Racer an der Centomiglia teil und platzierte sich als erster Monohull Typisch für die legendäre Centomiglia sind sehr unterschiedliche Windbedingungen und Herausforderungen, wobei man das Format seit der Premiere im Jahr 1951 immer wieder verändert hat. Heuer wurde erstmals nicht ein langer Kurs abgesegelt, sondern der Wettkampf auf zwei Tage und jeweils 30 Meilen ab Bogliaco aufgeteilt; am Samstag ging es in den Süden, am Sonntag in den Norden. Mit dabei waren Nico Delle- Karth, Udo Moser, August Schram und Martin Neidhart von der Stella-Maris- Truppe sowie Gast-Crew Leopold Fricke auf der Cold Duck, einer stark modifizierten Quant 30 mit DSS-Foils, in deren Entwicklung viel Zeit und Hirnschmalz geflossen war. So wurde das Schiff unter anderem um seine Kielbombe erleichtert und auf jeder Seite mit vier Trapez-Vorrichtungen an den Auslegern versehen. Ursprünglich wollte man mit dieser Konstruktion den mächtigen Liberas Paroli bieten, es stellte sich aber heraus, dass kein Vertreter dieser Klasse am Start war. So blieben als Hauptkonkurrenten die voll foilende Monofoil Gonet des Schweizers Eric Monnin und seiner Tiroler Ehefrau Ute Wagner sowie die ebenfalls voll foilende Quant QFX von Thomas Jundt. Trotz unerwarteter Zwischenfälle – Crewmitglied verloren, hunderte Liter Wasser im Gehäuse der DSS-Foils – ging die Cold Duck an beiden Tagen als erster Monohull über die Ziellinie. In der bisherigen Tradition hätte das den Sieg bei der Centomiglia bedeutet, bei der heurigen 73. Auflage des Rennens wurden aber die größeren Mehrrumpfboote nicht extra gewertet und so scheint die Cold Duck auf Platz drei der Wertung auf. „Wir wissen, was wir geleistet haben, und sind damit sehr zufrieden“, kommentierte Steuermann Nico Delle-Karth, „aber diese Änderung des Reglements bedeutet eine Geringschätzung der Segler sowie Bootsentwickler, die enorme Anstrengungen unternommen haben, und ist für uns unverständlich.“ FOTOS: yachtrevue.at • Oktober | November 2023 41

R EG AT TA • M A X I Y A C H T R O L E X C U P Schönheit aus Schweden. Die im Jänner 2017 zu Wasser gelassene Svea ist der jüngste Neuzugang in der J Class und gewann wie im Vorjahr souverän 42 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

Teuer, schnell und schön Sardinien. Bei der 33. Auflage des Maxi Yacht Rolex Cup war die Bandbreite der Yachten, die sich vor Porto Cervo versammelten, groß wie nie FOTO: ROLEX/CARLO BORLENGHI yachtrevue.at • Oktober | November 2023 43

R EG AT TA • M A X I Y A C H T R O L E X C U P Stützpunkt. Der Yacht Club Costa Smeralda in Porto Cervo dient den Teilnehmern des Maxi Yacht Rolex Cup als bestens ausgestattetes Basislager. Wer mag, kann in einer der 24 Suiten logieren, die zur Anlage gehören Der Maxi Yacht Rolex Cup steht für die edle Seite des Segelsports. Jahr für Jahr zieht es im September wohlhabende Eigner an die Costa Smeralda, um sich tagsüber auf der Regattabahn aneinander zu messen und abends unter ihresgleichen zu amüsieren. Teilnahmeberechtigt sind Yachten ab einer Länge von 60 Fuß, heuer waren 48 Yachten am Start. Gewertet wurde in sechs Kategorien, wobei erstmals auch Zeit-Geist Dauerhafte Verbindung. Seit fast 70 Jahren unterstützt die Schweizer Uhrenmanufaktur Rolex den Segelsport weltweit als wichtiger und verlässlicher Partner. Die Marke steht für Präzision, Klasse und Beständigkeit und genau diese Werte finden sich auch bei jenen Aktivitäten und Menschen wieder, mit denen das Unternehmen kooperiert. Rolex fungiert für 15 große internationale Regatten als Titelsponsor, darunter legendäre Veranstaltungen wie Sydney Hobart Yacht Race, Middle Sea Race oder Fastnet Race, engagiert sich aber auch bei Grand-Prix- Multihulls Teil der Show sein durften. Man müsse mit der Zeit gehen, begründete Michael Illbruck, Präsident des ausrichtenden YC Costa Smeralda, diesen Schritt, und die Öffnung für neue Trends und Klassen würde zum Erfolg dieses seit 1980 ausgetragenen Events beitragen. Mit drei Katamaranen hielt sich der Andrang bei den Multihulls noch in Grenzen, im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit standen aber ohnehin andere Exponate. Eine reine Augen- Regatten wie der TP 52 Weltmeisterschaft. Bei der TP 52 Super Series und Sail GP ist Rolex zudem offizieller Zeitgeber. Beeindruckend liest sich auch die Liste der Rolex-Markenbotschafter, auf der sich unter anderem Paul Cayard oder Sir Ben Ainslie finden. Nicht zuletzt fördert Rolex Yachtclubs, die eine ausgewogene Balance zwischen Tradition und Fortschritt aufweisen. Dazu zählen etwa der Cruising Yacht Club of Australia, der Royal Ocean Racing Club, der Yacht Club Costa Smeralda, der New York Yacht Club und der Royal Yacht Squadron. www.rolex.com weide waren etwa die drei mächtigen J-Class-Yachten Velsheda, Topaz und Svea, wobei sich Letztere mit sechs ersten Plätzen in sechs Wettfahrten wie bereits im Vorjahr als unbesiegbar erwies. Sie gehört dem Schweden Niklas Zennström, einem Dauergast beim Maxi Yacht Rolex Cup, der diese Regatta auch schon auf dem Maxi72 Ran vier Mal gewonnen hat. Ihm zur Seite stand als Taktiker der holländische Volvo-Ocean-Race-Veteran Bouwe Bekking, die Crew zählte insgesamt mehr als dreißig Mitglieder. Diese effektiv zu koordinieren, sei ein entscheidender Faktor, gab Zennström, der sein Vermögen als Mitentwickler von Skype gemacht hat, im Sieger-Interview zu Protokoll, und deshalb habe man im Vorfeld zahlreiche Trainingseinheiten absolviert. Mit großer Spannung wurde der erste Regatta-Auftritt der Y3K beobachtet, einer Wally 101, die im Mai zu Wasser gelassen worden war. Für den Eigner, den 80-jährigen deutschen Reeder Claus-Peter Offen, ist sie die vierte Wally in Serie, aber die erste, die aus dem Büro von Judel/ Vrolijk & Co stammt; die Vorgängerinnen waren allesamt von German Frers entworfen worden. Die 30 Meter lange Yacht übertraf alle Erwartungen und gewann die Supermaxi-Klasse, obwohl im Vorfeld nur drei Tage für Tests und Training zur FOTOS: ROLEX/CARLO BORLENGHI 44 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

Zwei Welten. Die Wallys Galateia (oben) und Y3K (links) gewannen jeweils ihre Klasse, die foilende Flying- Nikka (großes Bild Mitte) zog als Vertreterin einer neuen Generation die Blicke auf sich und sorgte allerorts für Gesprächsstoff Verfügung gestanden waren. „Wir haben sehr schnell gelernt“, brachte es Karol Jablonski, der seit Jahrzehnten für Claus-Peter Offen den Taktiker gibt, auf den Punkt. Die schnellsten Yachten traten in der Kategorie Maxi A an, der Sieg ging an die Wallycento Galateia, die in vier Rennen einen Vorsprung von sieben Punkten auf die zweitplatzierte Leopard 3 heraussegeln konnte. Nach berechneter Zeit auf dem letzten Platz in dieser Gruppe, tatsächlich aber eine Liga für sich war die FlyingNikka. Dabei handelt es sich um einen 60 Fuß langen Offshore-Foiler im Stile der AC75, der an seinen Konkurrentinnen im buchstäblichen Sinn vorbeiflog und regelmäßig über eine halbe Stunde früher im Ziel war als der Rest der Flotte. Sein Besitzer Roberto Lacorte, ein italienischer Autorennfahrer und Unternehmer, heimste daher dank der besten gesegelten Zeit zumindest die Trophäe für die Line Honours ein. Judith Duller-Mayrhofer yachtrevue.at • Oktober | November 2023 45

R E V I E R • F R A N Z Ö S I S C H P O L Y N E S I E N Lockruf der Lagunen Südsee. Wer Französisch Polynesien besegeln möchte, muss eine weite Anreise in Kauf nehmen. Doch die Mühe lohnt sich, findet Hermann Winkler, der in Raiatea einen Kat gechartert und den umliegenden Archipel erkundet hat 46 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

FOTO: HERMANN WINKLER yachtrevue.at • Oktober | November 2023 47

R E V I E R • F R A N Z Ö S I S C H P O L Y N E S I E N Wunderbare Natur. Auf den Gesellschaftsinseln finden sich in von grünen Bergen gesäumten Buchten oder an Riffen mit bunten Korallengärten herrliche Ankerplätze Die Gesellschaftsinseln sind nicht umsonst ein Sehnsuchtsziel für Segler aus aller Welt. Dschungelbewachsene Vulkanberge ragen aus dem mehrere Kilometer tiefen Pazifischen Ozean, jedes Eiland ist von einem schützenden Atoll und einer Lagune umschlossen, in die man nur durch einen schmalen Pass gelangt. Rings um die Hauptinseln reihen sich im türkisen Wasser über dem Korallenriff niedrige, von Palmen bestandene Motus. So bietet sich dem Ankommenden ein atemberaubendes, märchenhaft anmutendes Bild, wie es ein Maler nicht schöner auf die Leinwand pinseln könnte. Innerhalb der Lagunen finden sich sichere Ankerplätze für alle denkbaren Bedingungen. Vorwiegend wird direkt an oder auf den Riffen geankert, weil die Ufer sehr steil ins Meer abfallen; nur wenige Meter von der Küste entfernt, kann die Wassertiefe bereits 25 Meter betragen. Deshalb hat man inzwischen an manchen Plätzen Bojen installiert. Entdeckt wurden die Gesellschaftsinseln vor etwa 3.000 Jahren vom indigenen Volk der Polynesier, die ursprünglich aus der Gegend von Taiwan kamen. Sie gelten als Pioniere der Seefahrt und besiedelten mit ihren Auslegerkanus tausende Inseln im Südpazifik, von Neuseeland bis zur Osterinsel. Zur Navigation nutzten sie vor allem die Gestirne, aber auch sogenannte Stabkarten, in denen typische Meeresströmungen verzeichnet waren. Die Polynesier kannten rund 300 Sterne und Sternbilder und konnten diese den verschiedenen Kurssektoren zuordnen. Wissen, das ausschließlich mündlich überliefert wurde und eine enorme Gedächtnisleistung darstellt. Mit Ankunft der französischen Kolonialherren und Kirchenvertreter ging leider viel von der faszinierenden Stammeskultur verloren. Einstige Kult- und Versammlungsplätze, Marae genannt, sind heute verlassen und von Pflanzen überwuchert, nur noch 25 Prozent der Einwohner sprechen eine der polynesischen Sprachen. Erhalten hat sich die Offenheit und Herzlichkeit, mit der Besucher empfangen werden – sofern sie sich den Einheimischen gegenüber respektvoll verhalten. Einstimmung ins Paradies Unser Törn startet in Uturoa auf Raiatea, die erste Etappe soll uns über mehr als hundert Seemeilen nach Moorea führen. Weil der Südostpassat nur selten ruht, erfolgt die Fahrt über den offenen Pazifik in der Regel unter Maschine gegen Wind und Wellen. Was also könnte schöner sein, als davor bei Motu Tipaemau, einem der schönsten Ankerplätze von Raiatea, vor idyllischer Bergkulisse einen Zwischenstopp einzulegen. Ausgiebig bewundern wir die Rochen, die sich im türkisfarbenen Wasser tummeln, dann geht es durch den Passe Iriru hinaus auf den Ozean. Nach etwa 20-stündiger Überfahrt präsentiert sich die Insel Moorea mystisch und geheimnisvoll unter wolkenverhangenem Himmel, immer wieder ziehen Regenschauer zwischen markanten Berggipfeln durch die Täler. An der Nordküste liegen die Baie d’Opunohu und die Baie de Cook, die beide zu den beeindruckendsten Buchten der gesamten Südsee zählen. In der Baie de Cook füllen wir bei einer kleinen Tankstelle Diesel nach, unser Anker fällt am östlichen Riff, gegenüber vom Moorea Beach Cafe, das ausge- 48 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

Wunderbare Strände. Um Moorea zu erreichen, muss man hundert Seemeilen gegen den Südostpassat in Kauf nehmen. Als Lohn für die Mühe warten zauberhafte Szenerien, wie hier am Plage de Temae FOTOS: HERMANN WINKLER zeichnete Küche bietet. Moorea muss man auch landseitig erkunden, daher mieten wir am nächsten Tag ein Auto und fahren die Insel ab. An der Ostküste gönnen wir uns am Traumstrand Plage de Temae auf der Terrasse des Hotels Sofitel einen Drink mit Aussicht auf die schillernde Lagune und die Nachbarinsel Tahiti, an der Inselwestseite tauchen wir im Tiki-Village in die polynesische Kultur ein. Absolutes Highlight ist der Aussichtspunkt Belvédère d’Opunohu, der einen atemberaubenden Panoramablick über die Bergwelt und die beiden großen Buchten bietet. Man erreicht ihn von der Baie d’Opunohu oder über die Route d’Ananas. Vor der Baie d’Opunohu hat man zu dieser Jahreszeit, sprich im Herbst, gute Chancen, Meeressäuger zu sichten. Am besten man hält Ausschau nach den Booten der einheimischen Whale-Watching-Anbieter, nähert sich diesen langsam mit gedrosselter Maschine oder lässt sich treiben. Mit etwas Glück kann man Buckelwale beim Springen erleben oder große Delfin-Schulen beobachten. Das Einhalten eines Mindestabstands von 50 Metern zu den Tieren – 100 Meter, wenn es sich um eine Mutter mit Kalb handelt – sollte dabei eine Selbstverständlichkeit sein. Die Rückfahrt zu den Îles Sous le Vent, wie der westliche Teil des Archipels genannt wird, gestaltet sich bequem, wir segeln auf Raumwindkurs über die mitlaufenden Wellen. Bei der Insel Huahine angekommen, nutzen wir den Passe Avapehi und gelangen so in eine schmale, umwerfend schöne Lagune. Auf einer Seite leuchtet das Meer, auf der anderen sorgen dschungelbewachsene Hänge für einen Kontrapunkt. Wir wollen in die Baie d’Avea und auf dem Weg dorthin ist gewissenhafter Ausguck nötig, denn es gibt mehrere seichte Passagen. In der Bucht angekommen, fahren wir mit dem Katamaran soweit auf das Riff, bis nur noch eine Handbreit Wasser unter dem Kiel ist, und setzen dann den Anker. So schwojt die Yacht mit dem Wind ins tiefe Wasser der Lagune. Am Pal- yachtrevue.at • Oktober | November 2023 49

R E V I E R • F R A N Z Ö S I S C H P O L Y N E S I E N Vielfältige Freuden. In diesem Revier kann man in einsamen Motus ankern oder in einem Dorf die polynesische Gastfreundschaft genießen menstrand vor den grünen Hügeln können wir mit dem Dingi am kleinen Pier des Hotels Le Mahana festmachen und an Land gehen. Neben dem Le Mahana gibt es weitere Einkehrmöglichkeiten, die allerdings nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen sind. Huahine hat ungefähr fünftausend Einwohner und besteht genaugenommen aus zwei Inseln, nämlich Huahine Iti im Süden, wo auch die Baie d’Avea liegt, und Huahine Nui im Norden, wo sich der Hauptort Fare befindet. Dieser ist unser nächstes, zehn Meilen entferntes Etappenziel. Dort ankert man entweder vor dem Strand nahe des Huahine Yacht Club oder beim Riff gegenüber; am Dingidock des Yachtclubs kann unkompliziert angelandet werden. Fare ist klein, bietet aber einen gut sortierten Supermarkt, Post, Bank und einige Snackbars. Schlicht und sympathisch. Erlebnisse für alle Sinne Vanille-Insel wird Tahaa aufgrund seiner zahlreichen Plantagen auch genannt. In ihre Lagune gelangt man von Osten kommend durch den Passe Toahotu, gut erkennbar zwischen zwei Motus gelegen. Ein paar Meilen weiter, an der Westseite Tahaas, befindet sich der Ankerplatz von Motu Maharare. Dort funktioniert das Ankern am Riff genau umgekehrt wie zuletzt: Der Anker wird bei der vorherrschenden Windrichtung ins etwa sieben Meter tiefe Wasser am Abhang vor dem Riff geworfen, die Yacht schwojt dann mit dem Wind ins Seichte, also mitten in den „Swimming Pool“. Die entfernte Silhouette von Bora Bora zeichnet sich hinter kleinen Palmeninselchen ab und gibt der herrlichen Szenerie den letzten Schliff. Wer die Unterwasserwelt erkunden möchte, fährt mit dem Dingi an die Südspitze des mittleren der drei Motus. Ein Fußweg führt unter Palmen entlang des Ufers bis zum Einstiegspunkt in den Coral River. Dort kann bei sanfter Strömung das Schnorchelvergnügen durch den farbenfrohen, artenreichen Korallengarten beginnen. Hauptort der ursprünglichen Insel, die keinen eigenen Flugplatz hat und sich nur über das Wasser erreichen lässt, ist Patio, wo wir auf einer Wassertiefe von rund zwanzig Metern ankern. Es ist Sonntag, daher haben alle Geschäfte und Lokale geschlossen. Wir müssen aber nicht dar- ben, sondern werden spontan ins protestantische Gemeindehaus eingeladen. Es gibt unterschiedliche Arten von rohem Fisch, Maniokwurzeln, Kochbananen und vieles mehr. Gegessen wird mit der Hand, dazu mit der Ukulele gespielt und gesungen. Wir sind tief beeindruckt von diesem lebensfrohen Fest, aber auch von der unglaublichen Warmherzigkeit und Gastfreundschaft der Insulaner. Im Osten Tahaas, bei Motu Mahaea, liegt einer der sichersten und schönsten Ankerplätze der Insel. Man kann hier weit auf das Riff fahren und ankert bei nur 1,5 Meter Tiefe inmitten eines Traums in Türkis – grandiose Ausblicke auf das Motu sowie die Berge der Hauptinsel inklusive. In der nahen, tief eingeschnittenen Baie Haamene hat das Hibiscus Restaurant, das Fischgerichte anbietet, vier Bojen ausgelegt. Für einen Abstecher in den Luxus braucht es nicht mehr als 30 Meilen. Bora Bora gilt als einer der exklusivsten und teuersten Urlaubsdestinationen der Welt. Das Erscheinungsbild wird von noblen Resorts mit sogenannten Überwasser- Bungalows geprägt, die auf Stelzen in die Lagune hineingebaut sind. Das Panorama, FOTOS: HERMANN WINKLER 50 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

WIND & WETTER Michael Burgstaller FRANZÖSISCH POLYNESIEN Klima tropisches Klima Luft-Temperatur 21 bis 29 °C (Winter) 22 bis 32 °C (Sommer) Wassertemperatur 26 bis 29 °C Regentage pro Monat 5 Tage mit 40 bis 110 l/m² (Winter) 14 Tage mit 110 bis 330 l/m² (Sommer) Vorherrschende Windrichtungen Passatwinde aus N/NE bzw. SE Windstärke durchschnittlich 4 bis 12 kt, durchschnittlich zwischen 1 und 3 Sturmtage (> 8 Bft.) pro Monat von Dezember bis März Beste Reisezeit Mai bis Oktober Besonderheiten: Durch die exponierte Lage mitten im Pazifik ist das Klima in diesem Revier permanent tropisch-warm, feucht und weist kaum jahreszeitliche Schwankungen auf. Mit bis zu 3.000 Stunden pro Jahr gibt es so viel Sonne, wie in kaum einer anderen Urlaubsdestination. Im Wesentlichen kann zwischen zwei Jahreszeiten unterschieden werden. Die „Regenzeit“, die für rund 75% der Jahresniederschläge sorgt, dauert von November bis April. Dann liegen die Temperaturen zwischen 22° C in der Nacht und bis 32° C während des Tages. Mit den Passatwinden aus Nord bis Nordost gelangt feuchtwarme Luft in das Paradies, Zyklone trüben die Urlaubsfreude von Jänner bis März. Besonders ergiebig sind die Niederschläge an den Ostseiten der Inseln, da hier die feuchtwarme Luft aufsteigt und sich Wolken bilden. Die beste Reisezeit ist von Mai bis Oktober. Es ist zumeist trocken bei Tageshöchstwerten knapp unter 30 Grad, der Südostpassat sorgt für gleichmäßige Windverhältnisse, nur selten gibt es einzelne Gewitter und Regenschauer. Wassertemperaturen zwischen 26 und 29 Grad laden ganzjährig zu einem Sprung ins türkise Nass ein und es herrschen beste Bedingungen für den einen oder anderen Tauchgang. Wind- und Wellenvorhersagen: https://meteo.pf/fr/ bulletin-meteo-marine Satellitendaten: https://meteo.pf/fr/observations-satellite/ animation-societe Regenradar: https://www.accuweather.com/fr/pf/ national/weather-radar MICHAEL BURGSTALLER Der Gmundner ist begeisterter Fahrten- und Regatta-Segler, hat in Innsbruck Meteorologie und Geophysik studiert und sich mit einem Ingenieursbüro für Meteorologie und Energiewirtschaft selbstständig gemacht. Er ist zweifacher oberösterreichischer Landesmeister (Yardstick), RPC-Sieger, zweifacher Kornati-Cup-Sieger und hat an Rolex Middle Sea Race und Fastnet teilgenommen. Er hält Seminare zum Thema Segelwetter und Wetterprog nosen für Regatten. Anfragen sind an [email protected] möglich. yachtrevue.at • Oktober | November 2023 51

R E V I E R • F R A N Z Ö S I S C H P O L Y N E S I E N Blaue Stunde. Der Yacht Club Bora Bora (ganz oben) stellt einen guten ersten Anlaufpunkt dar. Highlight der Insel ist die östliche Lagune (rechts) – die darf man nicht versäumen das sich dem Besucher bietet, ist einzigartig: In der Mitte des Atolls ragt der markante Mont Otemanu, ein alter Vulkanschlot, 727 Meter hoch aus der von Motus gesäumten Lagune, die in nahezu unwirklichen Farbtönen strahlt. Als einziger Pass führt der Passe Teavanui in die Lagune, er ist so breit, dass er auch von Kreuzfahrtschiffen befahren werden kann. Ankern darf man hier nicht, als erster Anlaufpunkt für Segler bietet sich der Bora Bora Yacht Club in der Baie Faatahi an, wo man vorzüglich speisen und den Sonnenuntergang bewundern kann. Das Bloody Mary’s in der Baie Tuuraapuo ist ein Restaurant mit Bar, das es aufgrund seiner zahlreichen prominenten Gäste zu Berühmtheit gebracht hat; über 230 klingende Namen sind auf Holztafeln am Eingang verzeichnet. Direkt vor dem lokaleigenen Steg gibt es ein Bojenfeld, Steckbrief Der FB3-Skipper Hermann Winkler (50) ist passionierter Segler, hat mehr als 18.000 Seemeilen auf dem Buckel und Charterreviere in aller Welt erkundet. Berichte über seine Reisen veröffentlicht der gebürtige Salzburger, der auf seinen Törns gerne Mitsegler mitnimmt, regelmäßig auf seiner Webseite www.w-sailingteam.com. das wir für unseren Besuch nutzen. Das Ambiente ist durchaus ansprechend, das Preisniveau wie zu erwarten sehr hoch. Leider kann die Qualität der Speisen damit nicht mithalten … Im fünf Kilometer entfernten Hauptort Vaitape befindet sich mit dem Magasin Chin Lee der größte Supermarkt der Insel, für einen Snack ist das Aloe Café sehr zu empfehlen. Zudem kann man hier in diversen Boutiquen nach den beliebten und begehrten Tahitiperlen stöbern, deren natürliche Farbe zwischen Anthrazit und Schwarz schwankt. Zurück nach Raiatea Das Ende unseres zweiwöchigen Törns naht und so müssen wir unseren Bug Richtung Raiatea wenden. Die Baie de Faaroa liegt an der Ostküste und ist die reizvollste Bucht der Insel. Zwischen üppig bewachsenen Bergen zieht sich ein tiefer Einschnitt zum Ankerplatz an der Mündung des Flusses Faaroa, den man mit dem Beiboot flussaufwärts erkunden kann. Eine Fahrt, die sich absolut lohnt. Die zunächst palmenbestandenen Ufer werden von immer dichter werdender, dschungelartiger Vegetation abgelöst, fast könnte man meinen, sich in einem Nebenarm des Amazonas zu befinden. Nach mehreren Windungen verzurren wir das Dingi an einer kleinen Anlegestelle, wandeln auf gepflegten Wegen zu Fuß weiter, bis wir in einem romantischen botanischen Garten mit allerlei exotischen Pflanzen landen. In dieser Region lag einst das Zentrum der polynesischen Kultur, die sich über den gesamten Pazifik ausdehnte. Wir spüren die Magie, die über dieser wilden Landschaft liegt, die Ahnung einer verlorenen Welt, einer ursprünglichen und abenteuerlichen Zeit vor Ankunft der Europäer. Am Riff vor Tairineneva, an der Westseite von Raiatea, fällt unser Anker für den letzten Stopp. Wehmütig tauchen wir noch einmal in die bunte Unterwasserwelt ein, ehe wir uns mit dem Dingi zu einem Restaurant an Land verholen. Das Fish & Blue hat einen eigenen Pier für seine Gäste und ist eine unglaublich malerische Location. Ein kleiner Strand lädt dazu ein, bei Sonnenuntergang einen Cocktail zu genießen, die Küche ist exzellent. Perfekt, um diesen Törn ausklingen zu lassen. FOTOS: HERMANN WINKLER 52 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

Bora Bora Raiatea Taha‘a Uturoa Huahine Unterwasserwelt. In den Korallengärten entlang der äußeren Riffe pulsiert das Leben. Hier kann man auch Rochen und Haien begegnen Franz. Polynesien Uturoa ist Ausgangspunkt für alle Charter- Segeltörns in den Îles Sous le Vent. Mehrmals täglich bedienen die Propellermaschinen von Air Tahiti die Strecke zum internationalen Flughafen von Papeete, Tahiti. Das Hafenstädtchen bietet alles, was es für die Törnvorbereitung braucht. Der Supermarkt Champion liefert den Bordeinkauf kostenlos an Bord und bei Tahiti Phone können VINI SIM-Karten für Telefon und Internet erworben werden. Ein zentraler Treffpunkt für Frühstück, Snacks und Backwaren ist die Patisserie Bon Apetahi am lebendigen Stadthafen. Wegen der teils sehr geringen Wassertiefe an den Riffen und der oft hohen Wellen außerhalb der Lagunen ist ein Katamaran ideal für das Ganzjahresrevier Französisch Polynesien. Es wird fast ausschließlich geankert, nur in Bora Bora an kostenpflichtigen Bojen festgemacht. Kulinarisch darf man keine große Vielfalt erwarten, schließlich müssen nahezu alle Waren über weite Strecken zu den Inseln geschafft werden. Wenig überraschend ist Fisch das Hauptnahrungsmittel, als regionale Spezialität, die auch in den meisten Restaurants auf der Speisekarte steht, gilt der traditionelle Poisson Cru – roher, in kleine Stücke geschnittener Fisch (meist Thunfisch), wird für 15 Minuten in Limettensaft und Salz eingelegt und dann mit Gemüse und Kokosmilch serviert. Moorea Tetiaroa Tahiti yachtrevue.at • Oktober | November 2023 53

S E G E L R E I S E • A T H E N – I S T A N B U L Aufbruch in den Osten Segelkreuzfahrt. Der Viermaster Star Flyer steht für luxuriöses Segelvergnügen, bei einem Oneway-Törn von Athen nach Istanbul sind darüber hinaus maximale Abwechslung und kulturelle Vielfalt garantiert. Text: Judith Duller-Mayrhofer, Fotos: Roland Duller Nachhaltig. Auf den vier Masten der Star Flyer können 16 Rah- und Stagsegel gesetzt werden. Sie sorgen für emissionsfreie Fortbewegung auf dem Wasser 54 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

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S E G E L R E I S E • A T H E N – I S T A N B U L Mit Mykonos verbinden wir, was wir definitiv nicht wollen: massenhaft Menschen am Strand und in der Ortschaft, überhöhte Preise, überdrehte Promis, Saufgelage und exzessive Partys. Damit haben wir nichts am Hut. Doch Ende April präsentiert sich der Kykladen-Klassiker von einer ganz anderen, sehr entspannten und sympathischen Seite. Wir haben uns von der Star Flyer, die direkt vor dem gleichnamigen Hauptort auf 20 Metern Tiefe vor Anker liegt, mit dem Shuttle-Boot in den alten Fischerhafen Mandraki bringen lassen und bummeln erst einmal durch die Altstadt. Schmale, gepflasterte Gassen, weiß gekalkte Häuser mit blitzblauen Fensterläden, schummrige kleine Kapellen, Boutiquen mit stilvollem Schnickschnack, dazwischen leuchtende Bougainvilleaund Oleander-Sträucher – diese Mischung kann man nur mögen. Nirgendwo herrscht Gedränge, das Touristen-Aufkommen ist überschaubar und so beginnen wir zu verstehen, was den Charme dieser Destination ausmacht. Nachdem wir auch den berühmten Windmühlen einen Besuch abgestattet haben, die einst landwirtschaftlich genutzt wurden und heute als Wahrzeichen von Mykonos gelten, schlendern wir zurück zum Hafen. In einer Bar direkt am Wasser, deren Veranda auf verwitterte, im Meer stehende Balken gestützt ist, genehmigen wir uns eine Runde Rosé. Little Venice heißt dieser Stadtteil und der Name ist Programm, denn die pittoreske Häuserzeile erinnert tatsächlich an die Lagunenstadt. Der Wein wird mit einem Spieß eisgekühlter Trauben serviert und kostet zehn Euro pro Glas, unbezahlbar ist der Blick auf die Star Flyer, die vor unseren Augen majestätisch im schillernden Blau schaukelt. 115 Meter misst ihr strahlend weißer Rumpf, die vier Masten können 16 Rah- und Stagsegel mit einer Gesamtfläche von über 3.000 m 2 tragen. Die Barkantine bewegt sich so oft wie nur möglich mit der Kraft des Windes fort, angepeilt ist ein Cruising Speed zwischen sechs und acht Knoten. Erst wenn diese Marke nicht erreicht werden kann, hilft ein 1.360 PS starker Diesel-Doppelmotor mit. Das Schauspiel des Segel-Setzens haben wir gestern Abend beim Auslaufen aus Athen, dem Startpunkt unserer Reise, erstmals erlebt. Akustisch eindrücklich begleitet von der Vangelis-Hymne „Conquest of Paradise“, ließ die Crew mit Fallen, Schoten und Winschen eine offensichtlich bestens eingespielte Choreografie ablaufen, während wir mit Gänsehaut im Nacken an Deck standen, ergriffen in die weißen Tücher blickten, die vertrauten Bewegungen einer segelnden Yacht genossen und uns auf eine Route freuten, die uns durch die Meerenge der Dardanellen bis nach Istanbul führen soll. 56 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

Mykonos. Der alte Hafen Mandraki (oben) hat Charme, im pittoresken Stadtteil Little Venice sitzt man auf Stelzen- Terrassen über dem Wasser Spirituelles Zwischenspiel Vorerst bleiben wir aber in griechischen Gewässern. Unser nächster Stopp ist die zu den südlichen Sporaden zählende Insel Patmos, der Anker der Star Flyer fällt in einer geschützten, tiefen Bucht, die sich mittig ins langgestreckte Land schneidet und den Hafenort Skala beherbergt. Patmos ist quasi der Gegenentwurf zu Mykonos und seinen profanen Verlockungen, Standort des 1088 gegründeten Johannesklosters und ein wichtiger Wallfahrtsort für orthodoxe Christen. Wir hätten einen geführten Ausflug zu der mächtigen, von Zinnen gekrönten Anlage, die unübersehbar auf einem Berg oberhalb von Skala thront, buchen können, bevorzugen es aber alleine loszuziehen. Mit einer Kapazität von maximal 130 Gästen gestaltet sich das Leben auf der Star Flyer herrlich unbürokratisch und unkompliziert, die Beiboote sind laufend unterwegs und wer von Bord möchte, muss nicht lange warten. Mit ordentlichem Schuhwerk angetan, klettern wir in Skala auf die Mole, vertrauen unserer Intuition und finden am Ortsende prompt einen gepflasterten Weg, der uns in etwa 40 Minuten zu unserem Ziel hochbringt. Unterwegs treffen wir auf eine Pilgergruppe aus Deutschland, die sich auf einer schattigen Bank niedergelassen hat und einer Lesung aus dem letzten Buch des Neuen Testaments lauscht, der sogenannten Offenbarung, die angeblich vom Propheten Johannes in einer Höhle auf ebendiesem Hügel geschrieben wurde. Um die Mittagszeit erreichen wir die verwinkelte Altstadt, die sich rund um das Johanneskloster ausbreitet. Sie wirkt wie ausgestorben, keine Menschenseele ist zu sehen, dafür gibt es umso mehr Katzen, die einzeln und in Gruppen auf den Straßen dösen. Das Kloster, das einer mittelalterlichen Burgfestung gleicht, hat um diese Zeit geschlossen, wir können also yachtrevue.at • Oktober | November 2023 57

S E G E L R E I S E • A T H E N – I S T A N B U L Chios. Im Dorf Pyrgi sind die Fassaden aller Häuser mit Kratzmustern versehen Impressionen aus dem Morgenland Zwei Stopps in der Türkei sind laut Route eingeplant, ehe wir das Endziel Istanbul anpeilen, der Badeort Dikili und die Insel Bozcaada. Beide Destinationen sind jeweils famoser Ausgangspunkt für die Besichtigung einer antiken Stadt, nämlich Pergamon und Troja, und es werden entsprechende geführte Ausflüge angeboten. Wir haben in der Vergangenheit das eine wie das andere bereits besucht und uns daher ein individuelles Alternativprogramm überlegt. In Dikili, einem Städtchen in der Größe von Steyr, in der viele wohlhabende Einwohner von Izmir Sommerresidenzen unterhalten, lassen wir uns per Taxi um wenig Geld in den Naturpark Nebiler fahren. Auch der Einweder den Innenhof mit seinen Arkadengängen, noch die Reliquien oder die Bibliothek besichtigen; aber auch der Anblick von außen sowie der Ausblick über das Wasser sind beeindruckend. Der Rückweg gestaltet sich ein wenig abenteuerlich. Wir wandern zu den Windmühlen, wo theoretisch ein Pfad nach unten führen sollte, finden den Einstieg aber nicht. Immer wieder geraten wir auf Abwege, müssen umdrehen oder uns über Stock und Stein, durch hüfthohe Disteln und andere stachelige Gewächse kämpfen. Aber zu guter Letzt landen wir wohlbehalten, wenn auch mit zerkratzten Beinen in Skala – Bergziegen aus Österreich geben sich nicht so schnell geschlagen. Beeindruckendes Muster-Beispiel Klassische Kreuzfahrtschiffe müssen meist weitab vom eigentlichen Geschehen in wenig attraktiven, für die Massenabfertigung ausgelegten Häfen parken, die Star Flyer hingegen darf direkt an der Mole von Chios, dem Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum der gleichnamigen Insel anlegen. Die Stadt selbst wird in den meisten Reiseführern und -Blogs weitgehend reizlos genannt, eine Zuschreibung, die wir am Ende des Tages nur bestätigen können. Die Attraktionen dieser Anlaufstelle liegen im Inselinneren – mittelalterliche Wehrdörfer mit ganz speziellem Flair. Also mieten wir in Chios ein Auto, fahren über gewundene Straßen etwa 20 Kilometer nach Südosten und legen in Pyrgi unseren ersten Stopp ein. Einen Ort wie diesen haben wir noch nie gesehen: Die Fassaden der Häuser und Kirchen sind durchgängig mit geometrischen und floralen Mustern in Grau und Weiß verziert. Mit offenen Mündern spazieren wir durch die verwinkelten Gassen und bewundern die Vielfalt und Akkuratesse der Formen. In einem kleinen Kafenion am Hauptplatz, in dem ausschließlich einheimische Männer bei Wein und Oliven sitzen, gönnen wir uns um die Mittagszeit eine Pause und kommen mit einem älteren Herrn ins Gespräch. Er habe jahrzehntelang in New York gelebt und gearbeitet, erzählt er uns, jetzt sei er pensioniert und in die alte Heimat zurückgekehrt. „Das hier ist mein Paradies!“, sagt er mit einer weitausholenden Handbewegung und erklärt uns auch bereitwillig, wie die ungewöhnlichen Muster gemacht werden: Zuerst muss man die Wände mit dunklem Sand verputzen, dann mit weißer Farbe darüber gehen und schließlich aus dem noch feuchten Anstrich mit einer Art Gabel die gewünschten Linien und Flächen auskratzen. Sgraffito nennt sich dieses Kunsthandwerk, das nur noch wenige beherrschen. Zeitaufwendig und teuer sei dieses Verfahren, meint unser neuer Freund, aber von der Verwaltung vorgeschrieben, um den einzigartigen Charakter des Dorfes zu erhalten. Schon Pyrgi alleine wäre den Abstecher wert gewesen, Mesta und Olimpi, zwei weitere entzückende Dörfer mit mittelalterlichem Ortskern, runden das Erlebnis perfekt ab. Beide gehören zur sogenannten Mastixochoria, einem Zusammenschluss von Ortschaften auf Chios, in denen man Mastix produziert. Das wohlriechende Baumharz kam bereits in der Antike als Heil- und Genussmittel zur Anwendung, heute findet man es in Süßigkeiten, Spirituosen oder Kosmetik- Artikel, die vor Ort in verschlafenen Läden feilgeboten werden. Um 16.00 Uhr sind wir zurück an Bord, eine halbe Stunde später löst die Mannschaft die Leinen der Star Flyer und Kapitän Dominique Rollin, ein Belgier, der seit 25 Jahren bei Starclipper in Dienst steht, lässt den Bug nach Osten richten. Antío, Hellas und Europa, jetzt geht es nach Vorderasien! 58 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

Dikili, Türkei. Im Naturpark Nebiler kann man auf markierten Wegen zu einem Wasserfall wandern tritt ist mit ein paar Euro wohlfeil und das Gelände, das sich uns daraufhin eröffnet, unerwartet groß. Der Infrastruktur nach zu schließen scheint man hier durchaus auf viele Touristen eingestellt zu sein, doch so früh im Jahr und außerhalb der Urlaubssaison sind wir fast alleine. Eine gute Stunde marschieren wir einen Fluss entlang, den wir immer wieder queren müssen, mal über einen wackeligen Holzsteg, mal über rutschige Steine, mal barfuß durch das kühle Nass. Frösche quaken, Vögel zwitschern und tirilieren, im glasklaren Wasser sind Krabben zu sehen, ein Eichkätzchen huscht den Stamm einer alten Platane empor. Schön ist das! Zwischendurch tun sich immer wieder weite, mit bunten Blumen übersäte Wiesen auf, die uns fast an eine Alm erinnern. Ein schäumender Wasserfall, der hoch von den Felsen rauscht, markiert das Ende der Wanderung und so machen wir uns nach einer kurzen Rast auf den Rückweg. Beim Eingang in den Park gibt es einen zweiten kleineren Wasserfall, der nur über eine steile Holzleiter zu erreichen ist; exakt 86 Sprossen muss man sich nach unten hanteln, ehe man einen kleinen Strand erreicht, auf dem mehrere bunt bemalte Holztische aufgestellt wurden. Das Sammelsurium an Sitzgelegenheiten, die sich darum gruppieren, würde bei uns eher am Sperrmüll landen, ob das jetzt originell oder einfach nur verlottert ist, hängt wohl vom Blickwinkel ab. Unbestritten reizvoll ist die winzige Hütte, in der auf glühender Holzkohle türkischer Kaffee im typischen kupfernen Stiel-Kännchen zubereitet und ausgeschenkt wird – das kommt uns wundervoll authentisch vor. Bozcaada, das uns auf der gleichnamigen Insel als Anlaufstelle dient, entpuppt yachtrevue.at • Oktober | November 2023 59

S E G E L R E I S E • A T H E N – I S T A N B U L Griechenland Istanbul Marmarameer Dardanellen Bozcaada Türkei Ägäis Dikili Chios Izmir Athen Tinos Mykonos Naxos Star Clippers Info. Das inhabergeführte, mehrfach ausgezeichnete Familienunternehmen wurde 1989 vom Schweden Mikael Kraft gegründet und gilt als größter Anbieter von Segelkreuzfahrten weltweit. Zur Flotte zählen die beiden baugleichen Viermaster Star Clipper und Star Flyer (jeweils 115 m Länge und max. 166 Gäste) sowie das Flaggschiff Royal Clipper (134 m Länge und max. 227 Gäste). Die Schiffe befahren in wechselnden Törns die Karibik und das Mittelmeer, gemeinsamer Nenner sind Routen abseits des Massentourismus auf See, sodass die Gäste nur selten andere Kreuzfahrtschiffe zu Gesicht bekommen. Highlight im Winter 2023/24 sind Schöne Schwestern. Star Clipper und Star Flyer in voller Besegelung Patmos die Reisen im Revier Costa Rica, Panama und Nicaragua, die durch ein faszinierendes Naturparadies mit einzigartigem Artenreichtum, traumhaft schönen Stränden, Vulkanen und Dschungelgebieten führen. Preis: ab € 2.035,– pro Person in der Doppelkabine. Der oben beschriebene Törn fand im Frühjahr 2023 statt und wird auch 2024 wieder angeboten. Preis: ab € 2.405,– pro Person in der Doppelkabine. Alle Reisen sind im neuesten Katalog gelistet, herunterladen kann man ihn auf der Webseite bzw. ganz einfach und schnell über obigen QR-Code. www.star-clippers.de sich als ausgesprochen nettes Örtchen. Mit zahlreichen kleinen Hotels, liebevoll dekorierten Lokalen und Läden und einer beeindruckenden Festung direkt am Wasser lädt es zur entspannten Bummel-Tour ein. Ehe um 19.30 Uhr an Bord das Captain’s Dinner serviert wird – eine wahre Schlemmer-Orgie mit getrüffeltem Steak, Langusten und flambierter Eistorte –, geht der Anker hoch, die Star Flyer nimmt Kurs auf Istanbul und die bereits vertrauten Vangelis-Klänge läuten die letzte, fast 150 Seemeilen lange Etappe ein. Flexibilität ist gefragt Die Fahrt durch die Dardanellen war als finaler Höhepunkt dieser Reise gedacht. Die Meerenge zwischen der noch zu Europa zählenden Halbinsel Gallipoli und Kleinasien, die das Ägäische Meer mit dem Marmarameer verbindet, ist zwischen einem und sechs Kilometer breit und an den geschichtsträchtigen, einst heftig umkämpften Ufern gibt es einiges zu entdecken. Kreuzfahrtdirektor Peter Kissner, ein aus Bayern stammendes Urgestein der Star-Clipper- Familie, hat uns mit einem kurzweiligen Vortrag in der Bibliothek bereits den Mund wässrig gemacht, doch es gibt eine Planänderung zu unseren Ungunsten. Da für den kommenden Tag sehr viel Wind und starke Strömung angekündigt sind, müssen wir Tempo machen, die Dardanel- 60 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

Bozcaada. Ankerplatz vor der Festung (großes Bild links). Wer nicht an Land möchte, genießt die Annehmlichkeiten an Bord len noch in der Nacht passieren und werden daher nichts zu sehen bekommen. Jammerschade, aber so ist das eben bei einem Segeltörn, egal ob die Yacht 15 oder 115 Meter lang ist. Zumindest die Einfahrt nach Istanbul, von Peter Kissner ebenfalls als unvergessliches Erlebnis geschildert, wollen wir uns nicht entgehen lassen, daher stellen wir den Wecker auf 5:30 Uhr und versammeln uns im ersten Morgenlicht gemeinsam mit anderen tapferen Gästen an Deck. Begrüßt werden wir dort von strömendem Regen, Sturmböen und knackigen 15 Grad; das haben wir uns auch anders vorgestellt und der Blick auf die charakteristischen Türme, Moscheen und Paläste der Millionen-Metropole, die sich über beide Seiten des Bosporus erstreckt, ist einigermaßen getrübt. Aber immerhin gibt es ein Happy End: Als sich die Star Flyer im gigantomanischen Kreuzfahrtterminal Galataport – das 1,5 Milliarden Euro schwere Bauprojekt wurde im Oktober 2021 eröffnet – einparkt, ist es zwar immer noch ungewöhnlich kühl für die Jahreszeit, aber es regnet nicht mehr und bei der Stadtrundfahrt, die wir als einzige offizielle Exkursion auf diesem Törn gebucht haben, blinzelt sogar hin und wieder die Sonne durch. Unser kundiger, sehr gut Deutsch sprechender Guide weiß viel über die Geschichte des einstigen Konstantinopels zu erzählen und bringt uns zu Sehenswürdigkeiten wie der unterirdischen Zisterne Yerebatan, Hagia Sophia oder dem Großen Bazar. Dass die Besichtigungstour am Flughafen endet, war ein schlagkräftiges Argument für die Entscheidung, uns dieser Gruppe anzuschließen. Das Arrangement erweist sich als so praktisch wie vermutet und bestätigt unsere bisherigen Erfahrungen: Mehr Komfort geht bei einer Reise unter Segeln nicht. yachtrevue.at • Oktober | November 2023 61

I N T E R V I E W • J U L I A S T E L Z L „Du bist Teil eines Systems, das funktionieren muss.“ Im Gespräch. Die 27-jährige Profi-Skipperin Julia Stelzl über den Trend zu Crewed Charter, die Erwartungshaltung der Gäste und die Kunst, sich unsichtbar zu machen Yachtrevue: Charterwochen mit pro fessionellem Skipper und Hostess werden immer stärker nachgefragt. Wer bucht das typischerweise? Julia Stelzl: Meistens sind das Menschen, die gar nicht segeln können und sich so einen Törn als Alternative zum Urlaub an Land leisten. Es gibt aber auch Kunden mit Segelerfahrung oder sogar Segelschein. Die wollen sich im Urlaub maximal entspannen und lagern deshalb die Verantwortung für die Schiffsführung aus. Manchmal geht es auch darum, dass sich jemand ein neues, schwieriges Revier, etwa ein Riff- oder Gezeitengewässer, erschließen und an Bord von einem Profi lernen möchte. Diese Personen kommen im nächsten Jahr wieder und chartern dann bareboat. YR: Ist das Ihrer Meinung nach eine Entwicklung, die gut für die Branche ist? Stelzl: Ich denke schon. Es eröffnet uns ein größeres Kundenfeld und für den einen oder anderen ist es vielleicht ein Einstieg in das Segeln. Er oder sie bleibt dabei, macht einen Schein und chartert irgendwann selber. YR: Gibt es aus Sicht des Veranstalters oder der Agentur spezielle Tücken bei dieser Konstellation? Stelzl: Am wichtigsten für einen gelungenen Crewed Charter Törn ist die persönliche Komponente, also ob sich die Skipperin oder der Skipper mit den Gästen gut versteht – und genau das lässt sich leider schwer planen. YR: Sie haben heuer ab Palma als Skipperin auf großen Katamaranen gearbeitet. Wie legt man diese Rolle an? Julia Stelzl hat Marketing & Sales sowie Tourismusmanagement studiert und auf diversen Yachten als professionelle Skipperin gearbeitet. Mittelfristig will sie das von ihrem Vater Thomas gegründete Unternehmen Stelzl Yachtcharter übernehmen Stelzl: Du musst fachlich top sein, über das Revier sehr gut Bescheid wissen und das Schiff im Griff haben, das sind logischerweise die Grundvoraussetzungen. Ansonsten solltest du serviceorientiert sein – und dich möglichst unsichtbar machen. YR: Inwiefern unsichtbar? Stelzl: Die Kunden sind freundlich und höflich, zumindest war das bei mir immer so, aber nicht an dir als Mensch interes- siert. Sie betrachten dich als Teil des Systems, das zu funktionieren hat, wollen in Ruhe ihre Zeit an Bord genießen, Spaß mit der Familie oder mit den Freunden haben und möglichst wenig gestört werden. Das bedeutet, wenn sich die Gäste oben auf der Flybridge aufhalten, dann gehst du hinunter, und wenn das jeweilige Tagesziel erreicht und alles am Schiff erledigt ist, ziehst du dich zurück. YR: Aber vermutlich sind nicht alle Gäste in dieser Hinsicht gleich gestrickt, oder? Stelzl: Vollkommen richtig. Genau das ist die Kunst: Eine stimmige Balance zwischen Interaktion und Privatsphäre zu finden und, das ist für mich am wichtigsten, die jeweiligen Bedürfnisse, die möglicherweise von Tag zu Tag variieren, zu erkennen. Das kann man nicht lernen, dafür muss man ein Gespür entwickeln. Eine offene, ehrliche Kommunikation von Anfang an ist in dieser Hinsicht natürlich auch hilfreich. YR: Mit welcher Erwartungshaltung gehen die Kunden an Bord? Stelzl: So eine Crewed-Charter-Woche auf einer Lagoon 55 kostet ca. 16.000 Euro. Da müssen Betreuung und Komfort natürlich passen. Für den Skipper oder die Skipperin heißt das, dass man die Routenwahl mit den Gästen bespricht und sie so gut wie möglich an deren Wünsche und Vorstellungen anpasst. Entscheidungen für oder gegen einen bestimmten Ankerplatz muss man sehr gut begründen und sobald das Ankermanöver beendet ist, wird das Wasserspielzeug bereit gemacht oder sonst irgendein Bespaßungsprogramm gefahren. Weil Langeweile sollte an Bord nicht aufkommen. FOTOS: PAUL GRUBER, NICOLAS CLARIS 62 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

Sorgenfreier Genuss. Wer einen Crewed-Charter-Törn bucht, gibt die Verantwortung für Schiff und Routenwahl an einen Profi ab. Diese Konstellation trägt zu einem entspannten Urlaub bei und liegt international im Trend YR: Waren Sie als weibliche Skipperin mit Vorurteilen konfrontiert? Stelzl: Sagen wir es so: Es gab schon eine gewisse Skepsis. Die meisten erwarten einen Mann und sind dann überrascht, wenn sie mich sehen. Frauen am Steuer sind halt nach wie vor eine Seltenheit in dieser Branche. Wenn man aber souverän agiert und zeigt, was man kann, sind die Gäste umso beeindruckter und akzeptieren dich voll und ganz. Ich achte auch sehr auf eine professionelle Ausstrahlung inklusive entsprechender Kleidung. YR: Im Bikini am Steuer stehen geht also nicht? Stelzl: Definitiv nicht. Auch in der Sonne liegen oder baden und herumplanschen ist nicht angesagt. Urlaub haben die Kunden, du bist im Arbeitsmodus und das solltest du auch rund um die Uhr vermitteln. Wenn ich ins Wasser gegangen bin, dann um den Anker zu checken. YR: Die nächste Stufe wäre ein Job auf einer Superyacht. Ist das eine Perspektive? Stelzl: Auf Dauer sicher nicht. Da ist man eine anonyme Nummer und Spielball der Launen der Superreichen, das weiß ich von Freunden, die auf solchen Yachten gearbeitet haben. Aber ich kann mir vorstellen, dass ich mir das zwecks Horizonterweiterung bewusst für einen begrenzten Zeitraum gebe. Das ist bestimmt eine interessante Erfahrung. Das Gespräch führte J. Duller-Mayrhofer. yachtrevue.at • Oktober | November 2023 63

F A H R B E R I C H T TEST 784 MOTORBOOTE von Roland Duller FRAUSCHER 1212 GHOST AIR Rumpflänge: 11,99 m Breite: 3,50 m Leergewicht: ca. 8 t Tiefgang: 1,1 m/0,8 m Treibstoff: 850 l Frischwasser: 150 l Schwarzwasser: 95 l Personen: 10 Motor Serie: 2 x 430 PS Mercruiser V8 8.2l MAG HO DTS (Benzin) Motor Testboot: Volvo Penta D6, 2 x 440 PS (Diesel) BASISPREIS: € 736.000,– (exkl. MwSt.) EXTRAS (AUSWAHL): 2 x 440 PS Volvo Penta D6: 86.000,– Lackierung in Wunschfarbe: 95.400,– T-Top: 64.500,– High Perf. Audiopaket: 5.665,– Klimaanlage*: 10.980,– Generator 8 kW: 33.400– * nur mit Generator Info: Frauscher Bootswerft Tel.: 07612/63655-0 [email protected] www.frauscherboats.com FAHRLEISTUNGEN: rpm kn l/h 1000 7 10 1500 10 28 2000 18 56 2500 27 72 3000 34 104 3500 41 150 3700 44 170 Testboot: Volvo Penta D6, 2 x 440 PS (Diesel), 3 Personen, 80 % Diesel, 25 % Wasser Wahlgeheimnis. Ob die 1212 Ghost Air oder die geschlossene Version besser bei den Kunden ankommt, wird sich erst weisen, fest steht, dass die offene Variante sehr praktikabel und funktionell ist FOTO: RALPH FISCHBACHER WERBEFOTOGRAF.AT 64 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

OFFENES GEHEIMNIS Weltpremiere. Beim Yachting Festival in Cannes präsentierte die Frauscher Bootswerft die 1212 Ghost Air. Wir konnten sie vor Port Grimaud testen und fanden ein stimmiges Modell mit vielen durchdachten Details vor yachtrevue.at • Oktober | November 2023 65

F A H R B E R I C H T • F R A U S C H E R 1 2 1 2 G H O S T A I R Freiluftbühne. Die geteilte Sonnenliege achtern ermöglicht einen guten Zugang zur Badeplattform, der riesige Vorschiffsbereich ist multifunktional, das Karbon-Hardtop ein Statement und gemeinsam mit dem Bimini ein smarter Schattenspender Frauscher-Boote sind vor allem eines: cool. Deshalb assoziiert man beim Anblick der vor drei Jahren präsentierten 1212 Ghost mit ihrer langen Bugsektion aus Teak und der rahmenlosen Scheibe den Jaguar E-Type, deshalb fetzt eine 747 Mirage in einem Werbefilm zu „Spectre“ oder im Film „Far away from Home“ über die Leinwand, wo sie James Bond bzw. Spiderman in Sachen Lässigkeit Konkurrenz macht. Besser kann Imagepflege nicht sein. Wird ein neues Modell designt, steht Praktikabilität daher nicht unbedingt im Zentrum, erklärt Geschäftsführer Michael Frauscher, der in der Werft für Entwicklung, Produktion und Organisation zuständig ist: „Der Kunde soll das Boot kaufen, weil es schön und schnell ist. Nicht weil ihn seine Zweckmäßigkeit überzeugt.“ Am Yachting Festival in Cannes feierte die 1212 Ghost Air Weltpremiere. Wie bei Frauscher üblich, wurde der geschlossenen Version nach ein paar Jahren eine offene Variante mit zentralem Steuerstand zur Seite gestellt. Die Yachtrevue konnte diese noch vor ihrer offiziellen Präsentation am Frauscher-Stützpunkt an der Côte d’Azur testen. Entwurf mit Weitblick Was der Laie nicht unbedingt weiß: Der Unterschied zwischen geschlossener und offener Version ist beträchtlich. So wie ein Cabriolet eine Bodengruppe mit Extra- Verstärkungen benötigt, braucht auch ein offenes Motorboot eine wesentlich massivere Struktur, denn das Deck ist der größte und effektivste Querspant, den man sich vorstellen kann. Fällt dieser weg, muss das durch konstruktive Maßnahmen an Spanten und Stringern sowie einen höheren Materialeinsatz beim Laminieren kompensiert werden. Diese Basisarbeit wurde bereits bei der Entwicklung der geschlossenen Ghost miterledigt; ein nachträglicher, nicht von Anfang an mitgedachter Umbau auf eine offene Version würde dem Anspruch der Frauscher- Werft nicht genügen. Auf den ersten Blick fällt auf, dass man bei der Air den Steuerstand im Vergleich zur geschlossenen Schwester um einen Meter nach achtern gerückt hat. Das hat zur Folge, dass das Cockpit kleiner, aber der als Freiluft-Lebensraum nutzbare Vorschiffsbereich größer ist, und erzeugt beim Fahren eine ganz spezielle Atmosphäre. Cool, cooler, am coolsten, siehe oben. FOTOS: ROLAND DULLER 66 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

Tradition trifft Moderne. Die Rundinstrumente verleihen der Armaturenlandschaft das gewisse Extra, die Schalensitze bieten guten Halt und die Türe in der Mittel konsole führt zum Bad und ins Schlafgemach yachtrevue.at • Oktober | November 2023 67

Tempomacher. Am angenehmsten ist eine Reisegeschwindigkeit von 23 Knoten, die 1212 Ghost Air kann aber auch anders. In der Version mit Hardtop liegt der Maximalspeed bei 44 Knoten, ohne Dach gehen sogar 46 Knoten F A H R B E R I C H T • F R A U S C H E R 1 2 1 2 G H O S T A I R Entscheidend für ausgewogene Fahreigenschaften ist die Gewichtsverteilung im Boot. Da die 1212 Ghost Air im Bugbereich etwas weniger wiegt, hat man technische Komponenten wie Klimaanlage oder Batterien anders angeordnet, um eine optimale Balance zu erzielen. Die dafür nötigen Berechnungen wurden am Computer erledigt, ob alles tatsächlich so funktioniert, wie geplant, lässt sich aber erst in der Praxis, also beim Fahren beurteilen. „Eine Baunummer 1 ist bei uns immer soweit ausgereift, dass ich sie niemals als Prototypen bezeichnen würde. Dennoch braucht es für die finale Abstimmung einige Stunden am Wasser“, sagt Michael Frauscher. Und nennt in diesem Zusammenhang einen interessanten Aspekt: „Alle unsere maßgeblichen Mitarbeiter haben einen seglerischen Background und das ist ein ganz wichtiger Faktor beim Fine-Tuning. Segler haben ein gutes Gespür für die Bewegung eines Bootes und können zum Beispiel das Plätschern des Wassers entsprechend interpretieren.“ Kunst trifft Funktion Ein echter Hingucker ist das optionale T-Top der 1212 Ghost Air, bei dessen Konzeption sich das Frauscher Designteam und Stephan Everwin selbst übertroffen haben. Es macht das Boot zur Stilikone, allerdings muss dafür Aufpreis bezahlt werden. Frauscher hat aber auch weder Kosten noch Mühen gescheut, dieses „Dach“ so leicht wie möglich zu machen: Das Karbon wird nicht auf herkömmliche Weise laminiert, sondern im Autoclav einer Leobener Firma gebacken – Hightech in Reinkultur. Konkret wiegt dieses T-Top um rund zwei Drittel weniger als eine GfK-Konstruktion und das hat ganz handfeste Vorteile. Denn ein schweres Hardtop drückt das Boot beim Eintauchen in die Wellen tiefer ins Wasser, was bremst und ziemlich unkomfortabel ist. Um es mit den Worten von Michael Frauscher zu sagen: „Da bekommst du in der Welle eine Gnackwatschen.“ Das will niemand, schon gar nicht auf einem coolen Boot, und so gesehen sind die 64.500 Euro Aufpreis (ohne Steuer) gut investiert. Unter freiem Himmel Laut Stefan Frauscher verkauft die Werft etwa gleich viele geschlossene wie offene Modelle. Vorteil der Air-Version ist der unvergleichlich größere Lebensraum an Deck: Durch den nach achtern gerückten Steuerstand geht sich im Vorschiff eine bequeme Sitzbank mit elektrisch absenkbarem Tisch aus. Dieser lässt sich wahlweise in den Boden integrieren oder bildet auf halber Höhe die Basis für eine riesige Liegewiese. Durchdacht ist auch das Bimini, das sich zwischen vier Karbonstützen aufspannen lässt. Beim Fahren geben außen an den Sülls liegende Nirogriffe Halt, Getränke finden in speziellen Halterungen Platz. Im Anschluss an die U-Bank gibt es an Backbord eine Kühlbox und an Steuerbord einen Grill mit Spüle, in den Kästen darunter sind die Gläser sicher verstaut. Die Steuerkonsole ist ein mächtiger, aber elegant gestylter Block. An dessen vorderer Front befindet sich die Türe, über die man in die Bugkajüte mit Doppel koje sowie zur Nasszelle gelangt. Letztere bietet überraschend viel Platz und Stehhöhe, über der Doppelkoje ist die lichte Höhe eingeschränkt, zum Schlafen reicht es aber allemal. Diverse kleine Laden, Schapps und Ablagen zeugen von handwerklicher Perfektion sowie Liebe zum Detail und vermitteln eine gewisse Wohnlichkeit. Im Cockpit findet sich neben den Schalensitzen mit klappbaren Sitzflächen eine in der Mitte geteilte U-Bank, an die achtern zwei Sonnenliegen anschließen. Die Badeplattform ist groß, die serienmäßige Badeleiter ausziehbar. Am Wasser Die 1212 Ghost Air kann aufgrund ihrer Größe wahlweise mit Diesel- oder Benzinmotoren bestückt werden. Für welche Motorisierung man sich entscheidet, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks und des Preises. Dieselmotoren kosten deutlich mehr und bringen ein Plus von rund 450 kg auf die Waage, dafür bieten sie von unten heraus ein besseres Drehmoment und fühlen sich über den gesamten Drehzahlbereich ein wenig spritziger an. Benziner sind leichter und erzeugen eine etwas höhere Endgeschwindigkeit. Und der Klang zweier 8,2-Liter V8-Aggregate ist natürlich eine Wucht. Das mit zwei 440 PS starken Volvo Penta Dieselmotoren ausgestattete Testboot fühlte sich vor Saint-Tropez offensichtlich in seinem Element. Obwohl die See wie so oft in diesem Revier von einer unangenehmen Kreuzwelle aufgewühlt war, zeigte sich die Ghost Air davon völlig unbeeindruckt. Das von Konstrukteur Harry Miesbauer gezeichnete Unterwasserschiff mit integrierten Stufen sorgt für weiches Einsetzen in die Wellen und krallt sich in FOTOS: RALPH FISCHBACHER WERBEFOTOGRAF.AT (1), ROLAND DULLER (2) 68 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

Klein aber fein. Die Nasszelle bietet Stehhöhe und kann über eine Luke gut belüftet werden, die Doppelkoje ist breit, die lichte Höhe in Ordnung. Die Holzschapps sind von ausgesuchter Qualität, die Details liebevoll gemacht Kurven dermaßen fest, dass man gerne wieder in den Geradeauslauf wechselt, um die Nackenmuskeln zu entlasten. Im Alltag wird man den Trimm der Automatik übertragen und mit rund 23 Knoten entspannt, fast wie in Watte gepackt übers Wasser gleiten. Ganz anders gestaltet sich die Suche nach der Höchstgeschwindigkeit, die ohne Hardtop bei 46 Knoten liegt (mit Hardtop sind es 44 Knoten). Der Weg dorthin in rauer See ist aufregend, weil das Boot zunehmend leichtfüßig wird, Wellen mitunter nur kurz berührt, wieder abhebt, weiter springt, wieder einsetzt und so weiter und so weiter. Auch wenn man den Highspeed-Modus vermutlich nicht allzu oft bemühen wird, ist das ein faszinierendes Erlebnis und ein wichtiger Baustein in dem rundum gelungenen Gesamtpaket. Resümee Obwohl es im Lastenheft nicht ganz oben stand, ist die 1212 Ghost Air nicht nur cool und schnell, sondern auch sehr funktionell. Das macht sie zu einem famosen Fortbewegungsmittel, speziell für Menschen mit Stilbewusstsein und Zweitwohnsitz am Wasser – egal ob an der Côte d’Azur, am Gardasee, auf Mallorca oder in Miami. yachtrevue.at • Oktober | November 2023 69

R E P O R T A G E • B O O T E S C H M A L Z L Wachgeküsste Schönheit Kunst der Restaurierung. In Velden am Wörthersee wird alten Booten neues Leben eingehaucht. Tradition und Moderne sind dabei für Werftchef Paul Schmalzl kein Widerspruch. Von Roland Regnemer Revitalisierung. Wo gehobelt wird, dort entsteht oft Neues. So auch bei Boote Schmalzl in Velden. Im Familienbetrieb am Wörthersee werden nautische Fundstücke wiedererweckt 70 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

In so manchem Heustadel quer durch das Land sind Schätze versteckt. Davon ist Paul Schmalzl, in dritter Generation Eigentümer und Geschäftsführer der gleichnamigen Werft, überzeugt. Dabei denkt er nicht in erster Linie an alte Autos, sondern naheliegenderweise an Boote und Bootsrümpfe. Immer wieder tauchen verstaubte, in die Jahre gekommene Stücke auf, die das Potenzial für eine lohnende Restaurierung haben. Einige der verblassten Schmuckstücke landen dann in der Manufaktur am Wörthersee. Bei deren Restaurierung kann die Heimkehrer. Vom Wörthersee in die Welt und zurück nach Velden: Paul Schmalzl führt die Schmalzl-Werft in dritter Generation 1959 gegründete Werft auf ein breites, hauseigenes Angebot an handwerklichen Fertigkeiten zurückgreifen, die mehr oder weniger das gesamte Spektrum des Yachtbaus abdecken. Spezialisten für Holz- und Metall arbeiten sind genauso gefragt wie Tapezierer und Lackierer. Auch die Neugestaltung des Antriebssystems, egal ob auf Basis eines modernen Verbrenners oder eines elektrischen Antriebssystems, lässt sich umsetzen; wie ein Puzzle wird letztlich alles in Einzelanfertigung und Handarbeit zu einem neuen Ganzen zusammengefügt. FOTOS: SIMONE ATTISANI PHOTOGRAPHY, DANIEL GEBHART DE KOEKKOEK yachtrevue.at • Oktober | November 2023 71

R E P O R T A G E • B O O T E S C H M A L Z L Genauigkeit. Es braucht echte Handwerkskunst, um aus einem alten Boot wieder ein Schmuckstück zu machen. Das Lackieren ist dabei einer der letzten Schritte (Bild unten). Der Weg von der Skizze zum neuen Cockpit lässt sich in der Bildreihe ganz unten nachverfolgen Neuinterpretation & Wiedergeburt Paul Schmalzl blickt dabei auf eine familiäre Werfttradition zurück, die bis in die späten 1950er Jahre zurückreicht. Damals hatte Großvater Ernst gerade seine Bootsbauerlehre abgeschlossen und in der Garage des elterlichen Hotels mit dem Bootsbau begonnen. Seinem Sohn Wolfgang war das Unternehmertum quasi in die Wiege gelegt worden, der Blick über den Tellerrand und der Mut zu großen Schritten dienten ihm von Beginn an als Antrieb. Er war es, der das heutige Erscheinungsbild von Boote Schmalzl entscheidend prägte. Wolfgang Schmalzl gilt weit über die Grenzen des Landes hinweg als kluger Innovator und war zum Beispiel maßgeblich an den ersten Elektrifizierungen von Motorbooten beteiligt. Die unter seiner Federführung entstandenen Einzelanfertigungen von Boesch-Klassikern mit Elektromotor stellten die Basis für die in Europa auf Bestellung erhältliche Serienfertigung der Schweizer Edelbootsschmiede dar. Mit Paul Schmalzl hat mittlerweile der Enkelsohn des Gründers und damit die dritte Generation das Steuer übernommen. Sein abgeschlossenes Betriebswirtschaftsstudium, das Knowhow aus der Beratungsbranche sowie mehrere Auslandsaufenthalte ergänzen den Input des visionären, impulsiven Vaters perfekt. Mittlerweile hat sich Wolfgang Schmalzl aus dem Tagesgeschäft weitestgehend zurückgezogen, sein Innovationsdrang wirkt jedoch im Alltag positiv weiter. Nicht zuletzt bei Revitalisierungsprojekten, die behutsam mit den Kunden gemeinsam angegangen werden. „Dank unserer jahrzehntelangen Erfahrung im traditionellen Bootsbau bieten wir eine möglichst originalgetreue Restauration eines Bootes genauso an, wie die moderne Interpretation der vorgegebenen klassischen Linien,“ erklärt Junior-Chef Paul Schmalzl und macht dabei kein Hehl aus seiner Liebe zur Verbindung von Tradition mit Moderne und Innovation. „Das hat uns als Familienbetrieb schon sehr früh ausgezeichnet. Ich sehe es als besondere Herausforderung, die Möglichkeiten des modernen Yachtbaus mit den klassischen Bootstypen und Oldtimern zu einem neuen und eigenständigen Ganzen zusammenzufügen.“ Glücksfall & Innovationsgeist Kurz nach der Jahrtausendwende wurde mit einem Zufallsfund eine neue Ära bei Boote Schmalzl eingeläutet. Wolfgang Schmalzl stieß in Maria Wörth auf eine jahrelang im Freien unter einer Plane gelagerte Julika, die 1947 in Dellach in der Happe-Werft gebaut worden war. Er rettete den antriebslosen Oldtimer und brachte den ramponierten Rumpf in die eigenen Werfthallen. Einen damals bahnbrechenden Elektroantrieb und rund tausend Arbeitsstunden später zog die revitalisierte Julika ihre Bahnen über den Wörthersee (siehe YR 8/2006). „Die alte Rumpfform stand den neuen Modellen in punkto Performance um nichts nach, ganz im Gegenteil! Das war für uns im Nachhinein betrachtet ein Erweckungserlebnis“, erklärt Paul Schmalzl, der damals noch HTL-Schüler war. Die herausragenden Fahreigenschaften veranlassten die Schmalzls zu einer sanft überarbeiteten Neuauflage, die nach wie vor als Julika 660 erhältlich ist. Gleichzeitig war das der Startschuss für eine Offensive, um auch andere Kunden von den Qualitäten alter Boote zu überzeugen. Auch wenn es letzt- FOTOS: SIMONE ATTISANI (2), BOOTE SCHMALZL (5) 72 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

Geduld. Bis zu 2.000 Arbeitsstunden kann es in Anspruch nehmen, bis ein Oldtimer wieder in neuem Glanz erstrahlt (Bilder oben und links). So manch Geheimnis bleibt dabei unter Deck verborgen – wie zum Beispiel modernste Elektro-Antriebs- und Batterietechnik endlich eine emotionale Entscheidung ist, ob man einen Oldtimer professionell in Stand setzen lässt, macht das für die Kärntner Bootsbauer nicht nur aus Gründen der Nachhaltigkeit Sinn, sondern es kann auch wirtschaftlich durchaus interessant sein. Trotz des mitunter immensen Stundenaufwandes kommt eine umfangreiche Restauration normalerweise billiger als eine Neuanschaffung. „Das gilt für Klassiker von Boesch, Pedrazzini oder Riva, aber auch für moderne wassersporttaugliche Modelle“, so Paul Schmalzl. Dabei steht am Anfang stets eine Skizze, genauer gesagt eine 3D-Handzeichnung. Später kommen Ideen und Optionen seitens der Werft dazu, die beim ersten Treffen mit dem Eigner mit dessen Visionen und Wünschen abgestimmt werden. In mehreren Gesprächsrunden schält sich so Stück für Stück ein konkretes Vorhaben heraus; zuletzt war das bei einem in die Jahre gekommenen Boesch der Fall. Bei diesem Projekt wurden die Böden revitalisiert, die Antriebsanlage modernisiert, das gesamte Boot neu lackiert, Polsterungen und Chrombeschläge erneuert und das Armaturenbrett sowie die Einrichtung über und unter Deck den individuellen Wünschen des Eigentümers entsprechend gestaltet. Doch auch in Eigeninitiative und ohne konkreten Auftraggeber sind die Schmalzls fleißig am Revitalisieren. So harrt ein weiteres, über 40 Jahre altes Boesch auf seine Wiedererweckung. Rumpf und Innenausbau blitzen bereits runderneuert, in Sachen Antrieb sind für den zukünftigen Skipper noch alle Optionen offen. Ein echtes Gustostück für Freunde der gepflegten, motorisierten Fortbewegung am Wasser. Und noch zu haben … yachtrevue.at • Oktober | November 2023 73

FAHRBERICHT TEST 963 SEGELBOOTE von Roland Regnemer SAFFIER SE 24 LITE Rumpflänge: 7,10 m Breite: 2,40 m Tiefgang: 1,30/1,44/1,15 m Gewicht: 1.200 kg Ballastanteil: 450 kg Großsegel: 20 m 2 Selbstwendefock: 11 m 2 Genua (110 %): 12,5 m 2 Gennaker: 48 m 2 Code 0: 41 m 2 PREIS: ab € 83.880,– (inkl. MwSt.) EXTRAS (AUSWAHL): Flacher oder Rennkiel: 4.500,– Wunschfarbe für Rumpf: 2.500,– Lazybag und -jacks: 1.500,– Groß + Selbstwendefock (Premium Laminat Version): 7.950,– Genua (110 %): 2.950,– Gennaker: 2.850,– Bugspriet: 2.950,– Motor: Torqueedo 3.0 kW Pod mit Power 24-3500 Batterie: 10.000,– Karbonmast +ROD-Rigg: auf Anfrage Esthec-Deck: auf Anfrage Info: Yachtagentur Richard Haslinger, Tel.: 0660/939 40 96, E-Mail: [email protected], www.yachtagentur.at 74 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

SIEGERTYP Einstiegsdroge. Die holländische Werft rundet ihre preisgekrönte Daysailer-Modellpalette mit einem modern interpretierten 24-Füßer nach unten ab FOTO: LAURENS MOREL - SALTYCOLOURS.COM Wetterfest. Erstmals ohne Achterstag, dafür mit ausgestelltem Groß. Die jüngste Saffier glänzt nach wie vor bei Wind und Welle, auf heimischen Revieren steht ihr das Plus an Segelfläche besonders gut yachtrevue.at • Oktober | November 2023 75

F A H R B E R I C H T • S A F F I E R S E 2 4 L I T E Einstellungssache. Der Traveller (oben) regelt den Druck auf der Kreuz und ist dank der Positionierung hinter der Pinne auch nicht im Weg. Der Karbon- Bugspriet ist ein notwendiges Extra Wer in den Niederlanden segelt, ist den Umgang mit Wind und Wellen gewohnt. Daher hat man bei Saffier die Grundausstattung der bisherigen Modelle aus der SE-Serie an diese Bedingungen angepasst. Genügend Ballast am Kiel, entsprechender Tiefgang und die dazu passende Dimensionierung von Rigg und Segelgarnitur. Mit dem jüngsten und bis dato kleinsten Wurf der Niederländer wurde das erfolgreiche, vielfach preisgekrönte Design-Prinzip weitergeführt. In einigen wesentlichen Bereichen beschritt der Familienbetrieb in zweiter Generation aber auch neue Wege. Schon beim ersten Blick auf den Rumpf stechen die Änderungen hervor: Negativer Steven, kaum mehr Verjüngung im Achterbereich und – sobald man die Augen weiter nach oben in Richtung des Riggs wandern lässt – kein Achterstag. Konsequenterweise findet sich im Topp ein ausgestelltes Großsegel. Die Saffier 24 wirkt damit einerseits äußerst modern, andererseits mit der in Relation zu den bisherigen Modellen deutlich größeren Segelfläche auch für jene Windverhältnisse bestens gerüstet, wie sie auf heimischen Seen typisch sind. Mit der Nominierung für das Finale der European-Yacht-of-the- Year-Wahl (EYOTY) ist die 24er am besten Weg, in die Fußstapfen ihrer größeren Schwestern zu treten – die Saffier 27 SE holte den Titel bei der Wahl im Jänner 2021, die 33er im Jahr danach. Die Werft westlich von Amsterdam gilt als Weltmarktführer im Bereich der luxuriösen Daysailer und feierte im heurigen Frühjahr das 25-jährige Bestandsjubiläum. Aktuell verlassen rund 150 Boote jährlich das Gelände, wer jetzt eine Saffier SE 24 bestellt, bekommt sie im nächsten Sommer ausgeliefert. Vom jüngsten Modell wurden schon knapp 50 Stück verkauft, vier davon nach Österreich. Alleine, aber mit Begleitung Genau so stellen sich Werft sowie Österreich-Generalvertreter Richard Haslinger den typischen Saffier-Segeltag auf einem österreichischen See vor – und decken damit das angedachte breite Einsatzgebiet ab. Deckslayout und Handling an der Pinne sowie die Großsegel-Trimmeinrichtungen sind für den Solobetrieb optimiert. Der weit achtern hinter dem Cockpit platzierte Traveller lässt sich vom Steuermann gut bedienen und macht auch bei böigem, drehendem Wind am sommerlichen Attersee den Griff zur Großschot auf der Kreuz unnötig. Bei zu viel Druck wird der Traveller nach Lee gefiert, auch bei starker Lage lässt sich die Pinne weiterhin mit zwei Fingern steuern. Dabei beeinträchtigen weder Schiene noch Travellersystem die Bewegungsfreiheit im Cockpitbereich. Das Boot liegt ausgewogen und ohne Ruderdruck in der Hand, trotzdem gibt die Ruderanlage Rückmeldung an den Steuermann. Im alltäglichen Handling und bei Druckwind war die Selbstwendefock die perfekte Wahl. Wer plant, am Wasser mit Gennaker unterwegs zu sein, der benötigt sowieso seglerische Verstärkung und ist dann mit der Genua besser aufgehoben. Die Segel werden werftseitig von Elvström angeboten, da findet sich in der Liste der Möglichkeiten auch noch ein rollbarer Code 0. Der Cockpitbereich blieb klassisch, mit Sitzbänken und Sülls, auf denen man sich bequem niederlassen kann. Der Großschotblock ist in erhöhter Position an ei- FOTOS: LAURENS MOREL - SALTYCOLOURS.COM (4), ROLAND REGNEMER (2), RICHARD HASLINGER (1) 76 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

Ordnungshüter. Das Cockpit ist aufgeräumt, die Systeme sind kinderleicht in der Bedienung (links oben und unten). Obwohl als Daysailer konzipiert, steht auch einer Übernachtung an Bord nichts im Wege (unten). Die Verarbeitung über und unter Deck präsentiert sich – wie für die Werft typisch – hochwertig und exakt nem aus dem Boden ragenden, rohrförmigen Podest montiert und die Klemme so einstellbar, dass die Schot aus jeder Sitzposition im Fall der Fälle rasch gefiert werden kann. Die Konfiguration aus Süllrand und Bank überzeugte beim Test in jeder Situation, aber vor allem an der Kreuz, als perfekt proportioniert. Man hatte mit Hand an der Pinne sowie am Traveller oder der Großschot immer ein sicheres und stabiles Gefühl. Gleichzeitig herrschte Bequemlichkeit: „Gäste sitzen bei uns nicht am Decksboden“, kommentierte Richard Haslinger bei der gemeinsamen Ausfahrt. Unter Deck ist die Saffier SE 24 ganz auf den Tagesbetrieb ausgelegt, also einfach und praktikabel eingerichtet. Trotzdem gibt es zwei komfortable Schlafplätze und ausreichend Stauraum für Ausrüstung und Bekleidung. Die Beschreibung als „übernachtungstauglicher Daysailer“ trifft die Sachlage also ganz genau. Unabhängig Mit dem fix im Vordeck unmittelbar vor der Selbstwendeschiene eingebauten Solarpaneel wird die Saffier 24 auch an der Boje oder am Trailerliegeplatz an Land autark. Für den Betrieb als Daysailer reicht der Sonnenstrom aus, um die fix verbaute Batterie (3,5 kWh) für das elektrische Antriebssystem die Saison über zu betreiben. Dabei schafft der 3-kW-Torqueedo bei Flaute bis zu 6 Knoten. Die Instrumente (Sailmon MAX Display) und Lichter sind abnehmbar, können damit auch zu Hause oder via Powerbank geladen werden. Das Topplicht wird ebenfalls mittels Sonnenlicht geladen. Auf Kabel und Steckdose kann also verzichtet werden. Das Deck ist standardmäßig in weißem Gelcoat ausgeführt, das Testboot war mit einem Esthec-Deck ausgestattet. Dabei handelt es sich um einen synthetischen, PVC-freien und rutschfesten Decksbelag, der laut Hersteller keiner Verwitterung unterworfen ist und nachhaltig hergestellt wird. Um die Unverwüstlichkeit und Haltbarkeit unter Beweis zu stellen, werden aktuell alle Vorführ- und Testboote ohne Persenning betrieben. Aufgrund der in Österreich äußerst begrenzten Zahl an Hafen- und mittlerweile auch Bojenliegeplätzen, müssen immer mehr Eigner ihre Boote nach dem Segeltag oder dem Wochenendausflug aus dem Wasser nehmen. Die einfache Handhabbarkeit beim Kranen wurde damit zu einem wesentlichen Kriterium. Die Saffier SE 24 verfügt über ein so genanntes Ein- Punkt-Hebesystem. Damit gestaltet sich auch das Kranen des geriggten Schiffes unkompliziert und schnell, das mühsame Hantieren mit schweren Gurten und die Suche nach der richtigen Platzierung am Rumpf fallen weg. „Die 24er ist vom Trailer an Land etwa so schnell segelfertig wie andere Yachten, die im Wasser liegen. Das Handling ist wirklich einfach und auch für ungeübte Skipper problemlos“, versichert Generalimporteur Richard Haslinger. Resümee Die Saffier SE 24 stellt eine gelungene Erweiterung der Modellpalette dar. Mit den Modernisierungsmaßnahmen bei Rumpf und Layout/Rigg gelang eine stimmige Yacht in einem immer stärker werdenden Segment, die ausgezeichneten Segeleigenschaften und das breite Einsatzgebiet sollten die Zielgruppe in Richtung jüngerer Käuferschichten erweitern. Ein wenig Geduld braucht es allerdings bei der Anschaffung. yachtrevue.at • Oktober | November 2023 77

G E S C H E N K E • M A R I T I M E U H R E N & S C H M U C K Schenk’ was Schönes Wertanlage. Klassische Uhren und edler Schmuck überdauern die Zeiten. Haben die Stücke maritimen Bezug, machen sie Menschen mit Affinität zum Wasser besonders viel Freude Rolex Sea-Dweller Seit das Modell 1967 vorgestellt wurde, steht es für Widerstandsfähigkeit und Forschergeist. Mittlerweile ist die Sea-Dweller bis 1.220 Meter wasserdicht. Das mechanische Perpetual-Uhrwerk verfügt über eine Gang - reserve von ca. 70 Stunden, Ziffern und Graduierung sind mit Gold überzogen. Preis: € 17.850,–. ROLEX WWW.ROLEX.COM 78 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

Glanz und Glitzer Ein funkelndes Aufeinandertreffen von Klassikern und Neuheiten aus dem Hause Wagner. Die Collectionen Solitaire und Rivière sowie Cala und Signature gehören zum Hause Wagner wie Luv und Lee zur Seefahrt. Die liebgewonnenen Klassiker und zauberhaften Neuheiten präsentieren sich in einer wundervoll stimmungsvollen Symbiose. JUWELIER WAGNER WWW.JUWELIER-WAGNER.AT Rivière Backbord und Steuerbord – so unzertrennlich verbunden wie das Band der Liebe. Der Ring mit Diamanten, die im Sonnenlicht wie ein einziges Band erstrahlen, wird ergänzt durch ein Collier aus der Collection Rivière, das den Hals umspielt wie der Wind die Segel. Preis Collier: € 11.660,–. Preis Ring: auf Anfrage Solitaire Ein edles Meisterwerk mit einem Hauch Klassik. Der Diamant in seiner wundervollsten Form, gefasst im stilechten Wagner Design bildet den zentralen Mittelpunkt dieses zeitlosen Klassikers aus der Collection Solitaire No 16. Preis: ab € 3.410,–. FOTOS: ROLEX, ANJA KOPPITSCH PHOTOGRAPHY, WAGNER Signature Glanzvolle Auftritte und außergewöhnliche Formen aus der Collection Signature. Der in drei verschiedenen Größen erhältliche Ohrschmuck in 18 Karat Weißgold präsentiert sich zart und auffallend zugleich. Preis: ab € 6.200,–. Cala Für ganz persönliche Glücksmomente. Das Zusammenspiel aus der Form der Wassertropfen und der Erinnerungen an Urlaube am Meer lässt die Collection Cala zum täglichen Begleiter werden. Preis Ohrschmuck: ab € 1.950,–, Preis Ring: ab € 1.680,–. yachtrevue.at • Oktober | November 2023 79

G E S C H E N K E • M A R I T I M E U H R E N & S C H M U C K Pelagos FXD Luminor Due Planet Ocean Seit 2022 ist Tudor mit an Bord von Alinghi Red Bull Racing. Erstmals kombiniert man Hightech-Karbon mit Titan und Edelstahl – ganz wie bei den foilenden AC75. Preis: ab € 5.020,–. Luminor de Luna Rossa aus der Kollektion für den italienischen Challenger of Record zum 37. America’s Cup besitzt ein 42 mm Gehäuse aus poliertem Edelstahl. Preis: ab € 7.900,–. Bei dem 45,5 mm großen Zeitmesser dient der AC-Pokal als Gegengewicht des Sekundenzeigers. Am Gehäuseboden ist das Logo von Team NZL eingraviert. Preis: ab € 14.700,–. TUDOR WWW.TUDOR.COM PANERAI WWW.PANERAI.COM OMEGA WWW.OMEGA.COM Portofino Superocean Quatix 7 Das legendäre Modell als Chronograph mit 39 mm Edelstahlgehäuse und Lederarmband in Beige stellt die ideale Begleitung für die stilsichere Skipperin dar. Preis: ab € 7.400,–. IWC SCHAFFHAUSEN WWW.IWC.COM Der Klassiker mit 42 mm Gehäuse zeigt ein neues Design mit Zitaten aus der legendären Slow-Motion- Serie der 1960er-Jahre. Ideal für Wassersportler aller Art. Preis: ab € 5.750,–. BREITLING WWW.BREITLING.COM Die Quatix 7 Sapphire Titan GPS-Multisport-Smartwatch hat ein helles Amoled Display und verfügt über alle an Bord nötigen Funktionen; Karten inklusive. Preis: ab € 999,–. GARMIN WWW.ASCHERL.AT FOTOS: ROLEX, ANJA KOPPITSCH PHOTOGRAPHY, WAGNER 80 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

F A H R B E R I C H T TEST 785 MOTORBOOTE Text & Fotos: Roland Duller SAY 42 Rumpflänge: 12,96 m Breite: 3,99 m Gewicht (inkl. Seakeeper): 4,5 t Tiefgang: 0,87 m Wassertank: 180 l Treibstofftank: 750 l Standardmotorisierung: Volvo Penta/ Benzin, 2 x V-8-380, 6,2 l (2 x 380 PS) Motorisierung Testboot: Volvo Penta/ Benzin, 2 x V-8-430, 6,2 l (2 x 430 PS) PREIS: ab € 937.500,– (exkl. MwSt.) EXTRAS (AUSWAHL): 2 x Volvo Penta V-8-430: 24.250,– T-Top & Bimini: 39.750,– Bugstrahlruder: 5.250,– Solarpaneele für T-Top: 7.250,– Seakeeper 2: 52.750,– elektr. Badeleiter: 13.950,– Radar Garmin XHD: 6.675,– Klimaanlage: 13.950,– Karbondusche am Heck: 9.345,– Unterwasser-LED-Lichter: 3.750,– Info: SAY GmbH, Tel.: +49/7520/96 99 00, E-Mail: [email protected], www.saycarbonyachts.com FAHRLEISTUNGEN: rpm kn l/h 1.000 5,4 9 2.000 10,9 22 3.000 21 49 4.000 29 91 5.000 39 150 5.600 48 190 Testboot: Volvo Penta/Benzin, 2 x V-8-430, 6,2 l (2 x 430 PS), 95 % Treibstoff, 50 % Wasser, 3 Personen 82 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

LEICHTIGKEIT DES SEINS Neuauflage. Die Werft SAY Carbon Yachts hat ihrem Erfolgsmodell ein neues Unterwasserschiff spendiert und das zeigt bemerkenswerte Auswirkungen Gewichtskontrolle. Auf der SAY 42 ist alles aus Karbon gefertigt, was sich aus diesem Baustoff herstellen lässt, und die Yacht daher extrem leicht und leichtfüßig yachtrevue.at • Oktober | November 2023 83

F A H R B E R I C H T • SAY 42 Das Log zeigt 48 Knoten, das Boot wird leicht und hebt ab. Instinktiv klammert man sich fest und ist auf einen Aufschlag gefasst. Tatsächlich taucht die SAY 42 sanft ins tiefblaue Meer vor Port Adriano ein, was Karl Wagner, dem CEO von SAY Carbon Yachts, ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht zaubert. Verständlicherweise, denn genau dieses Verhalten rechtfertigt den Aufwand und die enormen finanziellen Aufwendungen, betrieben von der deutschen Wangen nahe dem Bodensee ansässige Luxus-Yachtmanufaktur. Und es stellt einen wichtigen Faktor für den Erfolg im schmalen, hart umkämpften Segment der Supersport-Luxus-Daycruiser dar. Mit dem Salzburger Wagner war ein ausgewiesener Experte in Sachen Karbon am Werk (siehe auch Porträt auf Seite 87). Will heißen: Was man aus Karbon fertigen kann, ist auf diesem Boot aus Karbon. Und auch alles, was es sonst noch braucht, Motoren beispielsweise, hat man nach möglichst geringem Gewicht bei bestmöglicher Leistung ausgewählt. Produziert werden die Yachten nicht irgendwo, sondern in Deutschland und der Kunde hat die Möglichkeit, die Entstehung seines Modells Schritt für Schritt zu verfolgen. Auch eine Form von Qualitätsanspruch. Derzeit hat die Werft drei Modelle im Programm, nämlich SAY 29, 42 und 52, wobei von Letzterer gerade die Baunummer 1 gefertigt wird. Die Weltpremiere ist für 2024 auf der Boat Show in Palma geplant. Die SAY 29, die mit Verbrennungsoder Elektromotoren geordert werden kann, ist das Einstiegsmodell in die Welt der Supersport-Yachten und verfügt wie die großen Schwestern über fantastische Rauwassereigenschaften. Verkauft werden alle SAY-Yachten über renommierte Händler, die das Rundherum organisieren und professionelles Alles für den Fahrer. Das Cockpit ist kompromisslos auf Geschwindigkeit ausgerichtet, große Bildschirme machen das Ablesen der Motor- und Kartendaten auch im Highspeedmodus einfach. Der Federweg der Sitze beträgt gefühlt einen halben Meter, was im Rauwasser und speziell bei weiten Sprüngen dem Komfort höchst zuträglich ist Service bieten können. Und wie schaut der typische SAY-Kunde aus? Meist sind es Unternehmer und Familienväter, weiß Karl Wagner. Ersteres wäre bei dieser Preisklasse wenig verwunderlich, zweiteres habe ihn überrascht: „Wir dachten eigentlich, dass wir mit unseren Booten eher die James-Bond-Playboy- Typen ansprechen, aber tatsächlich haben die allermeisten Käufer Frau und Kinder.“ Und einen Zweitwohnsitz nahe am Wasser. „Unsere Yachten folgen den Immobilien“, bringt es Wagner auf den Punkt, „darum sind Ibiza oder Mallorca, wo sich viele Österreicher und Deutsche niedergelassen haben, wichtige Märkte für uns.“ Neues Fahrwerk Zurück zur SAY 42, die von der Yacht revue als weltweit erstes Magazin vor drei Jahren getestet wurde. Im Zuge kontinuierlicher Optimierungsmaßnahmen entschied Wagner, die Yacht mit einem vollkommen neuen Unterwasserschiff, dem sogenannten Petestep-Rumpf auszustatten. Das kommt nicht von ungefähr: Das Unterwasser ist quasi das Herzstück einer Supersport-Yacht und hat maßgeblichen Einfluss auf Fahreigenschaften und Verbrauch. Erste Entwürfe gab es bereits 2017, mittlerweile wurde das vom Schweden Peter (= Pete) Bjersten entwickelte Konzept optimiert und von einigen namhaften Werften verwendet. Die Konstruktion sieht Stufen vor, die beginnend an der Mittschiffslinie V-förmig nach achtern verlaufen und mit zunehmender Geschwindigkeit nach und nach freigelegt werden, wobei die Wasserlinie jeweils parallel zu den Stufen liegt. Das hat den Vorteil, dass das Wasser nicht zur Seite sondern nach achtern abgewiesen und das Boot dadurch angehoben wird. Zudem entsteht ein Schubeffekt, wodurch man sich etwas von der verloren gegangenen Energie zurückholt. Positive Nebeneffekte sind außerdem eine geringere benetzte Fläche, weicheres Einsetzen in die Wellen, weil ein Petestep-Rumpf nicht hart am Wasser aufschlägt, sowie ein geringerer Spritverbrauch; im Fall der SAY 42 beträgt die Reduktion immerhin 10 Prozent. Ein weiteres Argument war der Platzgewinn unter Deck. So konnte man die 84 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

Alles für den Beifahrer. Die SAY 42 verwöhnt mit üppigen Sonnenliegen, riesiger Badeplattform mit bequemer Leiter sowie Kühlschrank und Spüle. Im Inneren gefällt das Glasdach im Vorschiffsbereich. Die Doppelkoje ist dank neuem Rumpf recht breit und die Nasszelle sehr okay Doppelkoje im Vorschiff aufgrund des größeren Volumens oberhalb der Wasserlinie um 30 Zentimeter verbreitern. Im Gegenzug wurde der Bugsteven noch schärfer zugespitzt, damit das Boot weich durch die Wellen geht und auch in Extremsituationen kein Spritzwasser ins Cockpit kommt. Wenn schon neu, dann perfekt neu. Unverkennbarer Stil Die SAY 42 ist optisch ein Pendant zu Super sportwagen wie Lamborghini & Co., allerdings sehr viel alltagstauglicher. Es finden sich bequeme Sonnenliegen am Heck, bei Bedarf kann man den Tisch elektrisch absenken und so weitere Liegeflächen schaffen. Hinter den gefederten Schalensitzen gibt es eine Wetbar mit Spüle und Kühlschrank. Überhaupt ist der gesamte Bereich achtern dem Easy Going vorbehalten, große Badeplattform mit auf Wunsch hydraulischer Badeleiter inklusive. Für Beschattung sorgt ein Hardtop (Option) oder ein Geräteträger mit Bimini, das optionale Sonnendach achtern wird auf Stützen montiert. Die sind aus Karbon, was sonst, alles andere hätte uns gewundert. Sehenswert ist auch die demontable Pop-up-Standdusche, selbstredend auch aus Wagners Lieblingsfaser. Der Praktikabilität verpflichtet sind die Staumöglichkeiten im Motorraum: Hier lassen sich in einer herausnehmbaren Wanne Rettungsinsel, Seabob, Fender und vieles mehr unterbringen. Der Innenraum ist eine Art wichtige Nebensache. Die Doppelkoje hat nun wie erwähnt eine respektable Größe, die Nasszelle ist funktionell und die Kombination aus weißen und schwarzen Flächen, riesigen Rumpfluken und transparentem Dach aus gehärtetem Verbundsicherheitsglas erzeugt eine elegante Atmosphäre. Das gesamte Mobiliar besteht ebenso wie die Türen aus Karbon-Sandwich. Eigentlich wollte Wagner gewisse Teile aus Holz fertigen lassen, als sich diese bei der Abwaage mit 75 kg zu Buche schlugen, entschloss er sich aber, ausschließlich Karbon zu verwenden, wodurch eine Gewichtsreduktion um 50 kg gelang. Wassersport Das Testboot war mit zwei 430 PS starken V8-Benzinmotoren mit Z-Antrieb und Duoprop von Volvo Penta ausgestattet. Das ist Wagners bevorzugte Motorisierung, weil es die leichtesten Motoren in dieser Liga sind, die vergleichsweise wenig Abgase produzieren und durch ihr geringes Gewicht den Verbrauchsnachteil gegenüber Dieselmotoren weitgehend yachtrevue.at • Oktober | November 2023 85

F A H R B E R I C H T • SAY 42 wettmachen. Die mehrfach verstellbaren Schalensitze bieten guten Halt, sind famos gefedert und bestehen aus – genau – Karbon. Sportlenkrad und Zweihebelschaltung sind Musterbeispiele angewandter Ergonomie, zwei riesige Touchscreens informieren über Motorbefindlichkeiten und weisen einem den Weg. Beim Starten ist ein kraftvolles Blubbern zu hören. Als wir im Hafen ausparken, werkeln die Volvos nahezu unhörbar vor sich hin, unter Joystick und Bugstrahlruder bewegt sich das Boot sanft und angenehm. Im freien Geläuf sieht die Sache anders aus: Ehe man den Hebel (Singlemodus!) auf den Tisch legt, ist eine kurze Info an den oder die Beifahrer Pflicht. Die Beschleunigung gestaltet sich nämlich so brachial, dass die Nackenmuskulatur im Bereitschaftsmodus sein sollte. Der Übergang in die Gleitphase erfolgt in Sekundenschnelle, gleichzeitig spürt man, wie das Boot leicht wird und die scheinbar endlos zur Verfügung stehende Kraft das Log auf 48 Knoten treibt. Von der am Testtag aufgewühlten See zeigte sich die SAY 42 in keiner Sekunde beeindruckt: Sie nivellierte und drückte durch, nur wenn die Wellen allzu hoch waren, hob sie ab. Die Rückkehr zum Wasser gestaltet sich, wie eingangs beschrieben, weniger brutal als erwartet – geringes Gewicht und extrem tiefes V wirken hier wie ein Weichspüler. Ein Highlight ist das Kurvenfahren, weil man in jeder Phase voll einschlagen und beliebige Radien ins Wasser zirkeln kann. Das Trimmen kann man getrost der Automatik überlassen, muss man aber nicht, falls man das letzte Bisschen Speed herausholen will. Das Testboot mit (optionalem) Hardtop erzielte als Höchstgeschwindigkeit 48 Knoten, ohne Hardtop knackt man die 50-Knoten-Marke. Resümee Karl Wagner, ein Pionier der Leichtbauweise bei Motoryachten, hat auf Grundlage seiner Karbon-Expertise einen gewichtsoptimierten Daycruiser gebaut, der sich fährt wie ein Rennboot, dennoch alltagstauglich ist und dank seiner extravaganten Optik alle Blicke auf sich zieht. Erfolgsformel. Ob Rennsport oder Motorboot-Branche – Karl Wagner will es besser machen als die Mitbewerber 86 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

Bruder Leichtfuß Persönlichkeit. Der Salzburger Karl Wagner hat mit Automobil-Bauteilen aus Karbon ein weltweit erfolgreiches Unternehmen hoch gezogen. Nun steckt er Know-how und Energie in die Motorboot-Werft SAY und setzt mit ultraleichten Flitzern Akzente. Von Judith Duller-Mayrhofer FOTO: ROLAND DULLER Er weiß, wo seine Talente liegen. Und, vielleicht noch wichtiger, wo nicht. Gymnasium war zum Beispiel nicht so das Seine. Zwei Mal Nachzipf, dann Schule abgebrochen und bei Roco in Salzburg eine Lehre als Werkzeugmacher plus diverse Weiterbildungen und Extra-Kurse absolviert. Schließlich in Wien am TGM für Kunststofftechnik eingecheckt und dort 1993 Matura gemacht. Mit einem Notendurchschnitt von 1,0. Wenn er will, kann er nämlich. Anderes Beispiel: Als Motorradfahrer zählte Karl Wagner, wiewohl mit größter Hingabe und Leidenschaft am Werk, gerade so zum Durchschnitt. Die ultraleichten Verkleidungen aus Kohlefaser, die er für seine Maschinen fertigte, waren hingegen ein Renner und bei der Konkurrenz höchst gefragt. Also startete er im Keller seines Elternhauses als One-Man-Show ein Einzelunternehmen namens Carbo Tech. Möglicherweise hat sich der Papa, ein Universitäts-Lehrer für Klavier und Musikgeschichte, für den einzigen Sohn was anderes vorgestellt; Motorrad statt Mozart, aber es ist, wie es ist. Und es ist gut, wie sich herausstellen sollte. Ursprünglich war Carbo Tech nur als Überbrückungsaktivität bis zum Studium an der Fachhochschule in Leoben gedacht, ein Plan, den Wagner jedoch fallen ließ, als das Geschäft boomte wie verrückt. Eine von vielen richtigen Entscheidungen, die der damals 24-Jährige traf. Die von ihm gegründete Firma entwickelte sich raketengleich. Innerhalb weniger Jahre etablierte sich Wagner im Olymp der Auto mobilund Rennsport-Branche, arbeitete für Größen wie BMW, Audi, VW/Porsche, Aston Martin und McLaren. Unter seiner Ägide gebaut wurden unter anderem der weltweit erste Karbon-Rahmen, der für ein Straßenmotorrad zugelassen war, kohlefaserverstärk te Fahrgastzellen für Serien-Autos oder Monocoques für Formel1- Boliden; Letzteres gilt als Ritterschlag im summenden und brummenden Karbon- Universum. Wagner unterschrieb Verträge über 150 Millionen, setzte völlig neue Technologien auf, erfand hoch spezialisierte Maschinen, reichte Patente ein, zog in Salzburg eine Fabrik hoch, jettete mit dem Formel1- Zirkus um die Welt, stellte nach und nach 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein und holte die dafür nötigen Geldgeber an Bord. Arbeitete Tag und Nacht. Schnitt ohne Schmerz Dann zog er einen Schlussstrich. 2011 war die deutsche Mubea, ein international yachtrevue.at • Oktober | November 2023 87

P O RT R ÄT • K A R L W A G N E R Schaltstelle. SAY-Kunden besitzen häufig eine Immobilie am Wasser, Mallorca und Ibiza sind wichtige Märkte, wo regelmäßig Test- Events veranstaltet werden tätiges Unternehmen aus der Automobilzuliefererbranche, als Finanzier eingestiegen, 2014 verkaufte Wagner seine Anteile und beendete damit das Kapitel Carbo Tech. „Ich war 45, hab zwanzig Jahre lang meine ganze Zeit und Energie in die Firma gesteckt, wusste sie in besten Händen und wollte in den nächsten zwanzig Jahren wieder Neuland betreten“, erklärt er diesen Schritt. Er sei nicht schwierig gewesen, so Wagner weiter, und habe sich für ihn total stimmig angefühlt. Klingt glaubhaft, nimmt man ihm ab. Aber trotzdem: 45, Mann im besten Alter, Saft und Kraft, eh schon wissen. Was denn nun? Nach einer selbstverordneten Auszeit von drei Monaten, in denen Wagner jeden Tag auf einen Berg stieg – „Damit sich Körper und Hirn regenerieren!“ – engagierte er sich in Business-Angel- Netzwerken. Er investierte in Start-ups, beriet junge Gründer, stellte Kontakte her. Und stellte bald fest, dass ihm diese Rolle nicht auf den Leib geschneidert war. „Ich habe mich zu wenig persönlich eingebracht“, urteilt er rückblickend, „ich bin kein guter Begleiter, sondern ein Voll blut- Unternehmer, der selbst etwas aufbauen will.“ Aus genau diesem Grund war übrigens ein Leben als Privatier, eine nach dem Verkauf von Carbo Tech durchaus mögliche Variante, keine Option. „Darüber habe ich genau zehn Sekunden lang nachgedacht“, lacht Wagner. Wechsel aufs Wasser Da traf es sich gut, dass es ihm mehr oder minder zufällig SAY vor die Nase schneite. Die Werft mit Produktionsstandort im Allgäu nahe des Bodensees, deren Boote zum Teil aus Karbon gefertigt wurden, gehörte dem Deutschen Swen Ackermann und der suchte einen Investor, um mit ihm gemeinsam Firma und Marke zu entwickeln. Wagner stieg 2014 ein, erkannte nach kurzer Zeit, dass der gemeinsame Nenner zu klein für eine erfolgreiche Zusammenarbeit war, übernahm das Unternehmen 2015 zur Gänze und setzte in Folge seine Vorstellungen nachdrücklich um. Er stellte Bereiche wie Industrialisierung oder Technik auf neue Beine und verpflichtete Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen. „Die richtigen Leute ins Team zu holen und Verantwortung abgeben zu können, ist eine große Kunst“, glaubt er. Eine Kunst, die er beherrscht, weil er, siehe oben, weiß, was er kann und was eben nicht. Als Unternehmer sieht er sich vor allem als Generalist, der die Zusammenhänge verstehen muss, aber den Spezialisten nicht dreinreden darf. Sein Hauptaugenmerk galt in dieser Phase dem Thema Karbon, das er in voller Konsequenz durchzog. Denn er wollte schnelle Boote bauen und dafür braucht es möglichst wenig Kilo auf der Waage. „Speed ist eine Funktion aus Leistung und Gewicht“, benennt er die physikalische Grundlage. So simpel, so wahr. Womit wir bei einem Motiv wären, das sich als roter Faden durch Wagners Existenz zieht: Geschwindigkeit. Langsam geht nicht, gibt er zu, ob am Motorrad, mit dem Auto oder Boot. Auf einer SAY mit 50 Knoten über die Wellen zu springen und in voller Fahrt möglichst radikal einzulenken, das macht ihm wirklich Spaß und dafür sind seine Modelle, egal ob 29 oder 52 Fuß lang, ausgelegt. Und Buchten-Bummeln? Ja, eh, habe er mit der Familie gemacht und irgendwie auch genossen, aber Gas-Geben sei definitiv lustiger. Apropos. Zwei Töchter hat er, beide schon mit Matura in der Tasche, die Ehe ist gerade zerbröselt. Ohne hässliche Nebengeräusche, zum Glück, und dass er zum Scheitern seinen Teil beigetragen hat, ist ihm sonnenklar. „Mein Arbeitspensum war extrem hoch und ich habe mich zu wenig um die Familie gekümmert“, übt er sich in Selbstkritik. Aus dem gemeinsamen Haus in Salzburg ist er ausgezogen und näher zur Werft, nach Hörbranz, Vorarlberg übersiedelt. Viel Zeit verbringt er im neuen Heim allerdings nicht, maximal drei Tage pro Woche, ansonsten ist er unterwegs. Eine Trennung von Arbeit und Freizeit kennt er nicht, Wochenende und Uhrzeit sind keine Kategorie für ihn. „Das hinterfrage ich auch nicht, das ist mein Leben“, konstatiert er nüchtern. Welche Ziele hat er für die kommenden Jahre? Seine Antwort kommt rasch und ohne Zögern: „SAY soll wachsen und eine weltweit bekannte Marke werden. Wenn das erreicht ist, werde ich leiser treten.“ Karl Wagner ist ein fähiger Geschäftsmann, ein kluger Kopf und ausnehmend angenehmer, sympathischer Gesprächspartner. Aber das glaubt ihm keiner. FOTOS: ROLAND DULLER 88 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

M LV W • O F F I Z I E L L E N A C H R I C H T E N MLVW Motorboot Landesverband für Wien WIEN INTERN Liebe Bootsfahrer und Bootsfahrerinnen! FOTO: JOHANNES HAGER Gelegenheit. Wassersportinteressierte lernten das Wakeboard kennen und bekamen wertvolle Tipps vom mehrfachen Landesmeister Johannes Hager Wakeboard-Schnuppertag MSCD Korneuburg. Am Sonntag, den 3. September, begrüßte der Motorboot-Sportclub Danubia seine neuen Mitglieder und Freunde benachbarter Bootsclubs mit einem besonderen Willkommensevent. Unser Mitglied Johannes Hager lud alle Wassersportinteressierten zu einem Wakeboard-Schnuppertag ein. Obwohl es das Wetter nicht so gut mit uns meinte, nahmen viele die Einladung an: „Eine solche Gelegenheit lässt man sich nicht entgehen. Nass wirst du ohnehin, da machen die paar Regentropfen keinen Unterschied.“ Eine wunderbare Einstellung zu unserem Sport! Nach einer kurzen Einweisung ging es für die erste Gruppe auch schon direkt auf das Boot. Das Malibu M235 bietet alles, was das junge Wakeboarder-Herz begehrt und schuf ideale Bedingungen für unsere Nachwuchs- Wakeboarder. Und diese nahmen die Challenge begeistert an. Einmal auf dem Wasser, gab es noch letzte nützliche Tipps vom mehrfachen Landesmeister und dann hieß es für die Mutigen schon, „ab ins kühle Nass“. Da machten sich die wertvollen Ratschläge auch schnell bezahlt. Alle Sportler*innen zeigten innerhalb kürzester Zeit eine gute Figur und hatten sichtlich großen Spaß. „Die Tipps von Johannes waren großartig und hilfreich“, waren alle Teilnehmer*innen begeistert. Zum krönenden Abschluss zeigte Johannes selbst tolle Figuren auf dem Wasser, und dass es fast unbegrenzte Möglichkeiten zu geben scheint. Er beindruckt damit die staunenden Teilnehmer*innen und Zuseher*innen: „Da müssen wir wohl noch ein wenig üben!“ lautete das einhellige Resümee. Zur Stärkung gab es danach ein kleines Grillfest mit freien Getränken und die Gelegenheit, den Nachmittag mit Musik und guter Unterhaltung ausklingen zu lassen. So konnten wir hoffentlich für alle die schönen Seiten des motorisierten Wassersports hervorheben. Christian Greil MSCD Motorboot-Sportclub Danubia In dieser Saison war uns die Wetter- und Wassersituation im Wiener Donauraum gnädig, der Hochsommer entwickelte sich prächtig, jedenfalls für uns Donaufahrer. Leider brachten Wetterphänomene vermehrte Adria-Wassermassen nach den Hitzeperioden mit sich. Es entstanden Katastrophensituationen vor allem im Süden und Westen von Österreich. Der östliche Donauraum blieb trotz hoher Pegelstände knapp verschont. Dafür sind wir sehr dankbar, sollten aber doch das Bewusstsein haben, dass es keine Garantie für die Zukunft geben kann. Wenngleich die hohen Temperaturen die Aktivitätsneigung reduziert zu haben schienen, wurden doch einige Donau-Bootsreisen unternommen. Vor allem die Wachau war sehr beliebt, die lokalen Vereine und Orte bieten hier ein attraktives Angebot für unsere Mitglieder. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken. Auch die Slowakei und Ungarn waren beliebte Ziele. Wir empfehlen hier die aktuellen Lizenzen für 10-m-Patente in Scheckkartenformat (national für Ö) und international bei der zuständigen Behörde zu beantragen. Über ein Wakeboard-Event berichtet in einem Gastkommentar Christian Greil vom MSC-Danubia/Korneuburg, einem Nachbarclub unserer Mitgliedsvereine MC Vindobona und ARBÖ WMCW. Es war ein gelungenes Heranführen an diese beliebte Form der Wassersportausübung. Frau Präsidentin Bitzinger setzt sich mit ihrem Team außerordentlich engagiert für die private Donauschifffahrt im Bereich Korneuburg ein! Für das Event und den engagierten Einsatz möchten wir hier großen Dank aussprechen. Zum Jahresausklang darf ich Ihnen eine schöne unfallfreie Herbstsaison wünschen. Dr. Eduard Gamler Präsident des MLVW yachtrevue.at • Oktober | November 2023 89

M LVN Ö • O F F I Z I E L L E N A C H R I C H T E N MLVNÖ Austrian Youth Nationals 2023 (v.l.n.r.): Maximilian Sassmann (2 x Silber, Slalom/ Trickski), Paul Sassmann (2 x Gold, Slalom/Trickski), Magdalena Pfaller (2 x Silber, Slalom U14 weiblich/Trickski), Alexander Vondrak (1 x Bronze Trickski, 5. Platz Slalom) Motorboot Landesverband für Niederösterreich DONAU AKTUELL Liebe Wassersportfreunde, Skipper und Motorbootfahrer! Gemeinsam können wir wieder auf eine „normale“ Bootssaison zurückblicken. Die Einschränkungen der vergangenen Jahre sind überwunden und einzig der kühle Frühsommer ließ manche von uns verspätet in die Saison starten. Dafür war der goldene Herbst ein wahrlicher Gewinn für viele schöne und warme Stunden im September. Für unsere Wassersportler war der Sommer ein Medaillenregen: Hier sei auf der einen Seite ein großes Dankeschön an alle verantwortlichen Organisatoren und helfenden Hände ausgesprochen, andererseits eine herzliche Gratulation an alle Sportler. Die Leistungen können sich in sämtlichen Sparten (Wasserski klassisch, Wakeboard, Wakesurf, Racing und Barfuß) und Altersklassen – von der Jugend über die Allgemeinen Klassen bis hin zu den Senioren – sehen lassen! Besonders erfreulich sind die beiden Europameistertitel von Stefan Wimmer im Barfuß-Wasserski auf seiner Heimanlage in Wallsee. Der Jahreszeit entsprechend wünscht der Vorstand des Verbandes schon jetzt ein besinnliches Weihnachtsfest im Kreise von Familie und Freunden, alles Gute für 2024, und freut sich auf ein Wiedersehen bei der Bootsmesse in Tulln von 29. Februar bis 3. März. Euer Franz Hebenstreit Präsident des MLVNÖ Rennergebnisse Wakeboard. NÖ-Landesmeisterschaften in Tulln am 29. Juli Julia Klammer (WSC Tulln) kürte sich in der „Allgemeinen Klasse Damen“ zur NÖ- Landesmeisterin. 2. Pavla Krippl, WSC Tulln; 3. Alexandra Parteder, WSC Wakesharks; 4. Celina Bock, WSC Tulln. In der „Juniors-Klasse“ für Jugendliche bis 17 Jahre belegte der Tullner Fabian Niebauer den 1. Rang. 2. Daniel Chadt, WSC Tulln; 3. Niklas Huber, WSC Marbach. Der Tullner Max Negrin wurde in der „Allgemeinen Klasse Herren“ Landesmeister. 2. Emanuel Ott; 3. Hubertus Mayerhofer (alle WSC Tulln). Bei den „Masters“ (Herren > 30 J.) erreichte Johannes Hager, MSC Korneuburg, Platz 1. 2. Florian Gruber, WSC Marbach; 3. Emanuel Lechner, MSC Danubia. Wasserski Nachwuchsmeisterschaften, Steyregg. Der Wasserskiclub Tulln durfte sich über zwei Meistertitel freuen Vier Nachwuchshoffnungen waren in den Disziplinen Slalom und Trickski am Start: Magdalena Pfaller, Alexander Vondrak, sowie Paul und Maximilian Sassmann. Paul Sassmann fuhr trotz starker Konkurrenz in beiden Disziplinen aufs Siegerpodest. Mit seinem neuen persönlichen Rekord liegt er im innereuropäischen Vergleich auf dem ausgezeichneten vierten Platz. Auch sein Bruder Maximilian Flaggengruß Ergänzung zu YR 3 und 5/2023. Sonstige Bräuche Der Flaggengruß ist besonders in Großbritannien und den skandinavischen Ländern nach wie vor auch in der Sportschifffahrt üblich. Er ist freiwillig, die Erwiderung jedoch Pflicht. Die grüßende Yacht holt die eigene Seeflagge halb nieder und heißt sie wieder auf, wenn der Gegrüßte ebenfalls seine Seeflagge niedergeholt hat. Wenn das „halb Niederholen“ wegen zu kurzem Flaggenstock nicht möglich ist, Sassmann braucht sich nicht verstecken – 2. Platz! Alexander Vondrak konnte sich ebenfalls im Spitzenfeld platzieren, er schaffte es auf den respektablen fünften Platz im Endklassement. Magdalena Pfaller errang mit einem neuen persönlichen Rekord den Vize-Meistertitel und somit die Silbermedaille in der Klasse U14-Weiblich im Slalom. Auch in der Disziplin Trickski waren die Sassmann-Brüder nicht zu stoppen. Paul setzte sich mit Abstand auf seinen Bruder Maximilian durch, der sich Silber sicherte. Für Magdalena Pfaller reichte es in dieser Disziplin ebenfalls für Silber. Platz 3 ging an Alexander Vondrak. Staatsmeisterschaften Wasserski. Mehr als 50 Teilnehmer*innen traten in den Kategorien Slalom, Trickski, Springen und Kombinationswertung an Bei den Herren Ü35 belegte Franz X. Hebenstreit knapp den zweiten Platz. Weniger als eine Boje Unterschied trennte ihn vom ersten Platz. In der Ü45 sicherte sich Reinhard Pfaller den Meistertitel. Im Trickskibewerb setzte sich Franz X. Hebenstreit klar gegen die Konkurrenz durch, das bedeutete einen Vorsprung von über 600 Punkte auf den Zweitplatzierten. Der Titel des Österreichischen Meisters war ihm daher sicher. Reinhard Pfaller belegte den dritten Platz. wird durch Senken des Flaggenstocks gegrüßt. Wenn dies aufgrund eines festgeschraubten Stockes auch nicht möglich ist, wird durch Herumschlagen der Seeflagge um den Flaggstock der Flaggengruß durchgeführt. Ein Kriegsschiff wird immer zuerst gegrüßt. Die eigene Seeflagge wird erst wieder gehisst, wenn das Kriegsschiff den Gruß erwidert hat oder man erkennt, dass der Gruß nicht erwidert wird. FOTO: FRANZ HEBENSTREIT 90 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

ANZEIGEN MARKT PLATZ SEGELBOOTE UND -YACHTEN FD, AUT 6, Bogumil 2009, Vollkarbon, Karbonrigg, wenig gesegelt, samt Harbeck-Hänger zu verkaufen. Kontakt: [email protected], % 0664 1806015 www.seefunk.net – GMDSS SRC, Suche gut erhaltene Swiss Dyas oder Dauer nur 1 Tag (3 h Selbststudium Surprise 25, ab Jahrgang 2005. Beide vorab) od. interaktiver Online-Kurs möglichst mit zugelassenem Trailer. Tel.: 0664/341 37 57, E-Mail: herwig. Funkkurs SRC, € 199,–, b3onWater! [email protected] 6 Übungsfunkgeräte: praxisnahe Ausbildung. Jeden Monat 2 Termine in WIEN & GRAZ! www.b3-onwater.at Mobiler Yachtservice: Reparatur von toernfinder.de Portal für Segeltörns Holz- u. GFK-Booten, Lackierungen, Osmosesanierungen, Umbauten u. Blitzschutz auf Yachten – wir schützen Yachtelektrik im In- und Ausland. DEINE Yacht und bauen eine um­ % (0660) 420 99 62, Hr. van Kooij fassende Blitzschutzanlage ein! www.b3-yachtservice.at Projektmanagement & Fullservice für DEINE Yacht. www.b3-yachtservice.at www.seefunk.navy SRC | UBI international gültig > kein engl. RYA Osmoseberatung, % 0660/420 99 62 Fach-Ausbildung in ganz Österreich www.handgegenkoje.at Safety Training im b3onWater Semi­ MOTORBOOTE & SCHLAUCHBOOTE Drachen Mahagoni/Teak, GRP Scha­ narzentrum in Korneuburg bei Wien. le, M.Glas 1987, 1.696 kg, Attersee. 2 Tage € 349,–. www.b3-onwater.at E-Mail: [email protected] Schlauchboot Allroundmarin „Samba“ www.mobileryachtservice.com 320 zu verkaufen, leichte Reparatur­ www.seefunk.net – GMDSS SRC, arbeiten nötig. % 0664 1028079 Dauer nur 1 Tag (3 h Selbststudium Medizin an Bord – IC kompatibler 16 vorab) od. interaktiver Online-Kurs Stunden Erste-Hilfe-Kurs für Fahrten­ www.funkausbildung.at SRC | UBI segler im b3onWater Seminarzentrum international gültig > kein engl. RYA KONTAKT Redaktion Yachtrevue Postanschrift: 1020 Wien, Taborstraße 1–3 Telefon: +43/1/863 31-5501 e-mail: [email protected] www.yachtrevue.at/service/wortanzeigenbestellung ESSE 850, Daysailer, Bj. 2006, sehr guter Zustand! Teakdeck im Cockpit, kompl. Segelgarnitur, Persenning; zu verkaufen, inkl. Anhänger; € 42.000,–. E-Mail: [email protected] in Korneuburg bei Wien. www.b3-onwater.at Fach-Ausbildung in ganz Österreich Ihr Partner rund ums Boot im Salzkammergut! www.boote-stummer.at www.seefunk.net – GMDSS SRC, Bei Wortanzeigen in der Yachtrevue beträgt der Preis pro Druckzeile (einmaliges Erscheinen) € 7,– (inkl. 20 % MwSt.). Die Veröffentlichung auf unserer Webseite ist kostenlos und erfolgt automatisch mit Erscheinen der jeweiligen YR-Ausgabe! Das erste Wort (bzw. der erste zusammenhängende Begriff) wird fett gedruckt; Sonder- oder Stylingwünsche (z. B. Blockbuchstaben) können nicht berücksichtigt werden. Der Umfang einer Wortanzeige darf 10 Zeilen nicht überschreiten. Für Wortanzeigen werden keine Belegexemplare verschickt. Annahmeschluss für Wortanzeigen ist 14 Tage vor Erscheinungstermin der Ausgabe. CHARTER & DIVERSES FB3 – 3 Tage Theorie, Freitag–Sonntag + IC konforme Prüfung im b3onWater Seminarzentrum in Korneuburg bei Wien. www.b3-onwater.at www.toskana-sailing.eu Dauer nur 1 Tag (3 h Selbststudium vorab) od. interaktiver Online-Kurs 7 | 23 • yachtrevue.at 91

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O e S V • O F F I Z I E L L E N A C H R I C H T E N OeSV Österreichischer Segel-Verband Österreichischer Segel-Verband AUSTRIAN SAILING FEDERATION Seegelände 10 | A-7100 Neusiedl am See Tel.: +43 (0) 2167 / 40 243-0 E-Mail: [email protected] www.segelverband.at Sensibles Thema. Angemessene Sprache und entsprechendes Verhalten müssen schon im Nachwuchsbereich eine Selbstverständlichkeit sein EINE FRAGE DES RESPEKTS FA Gender. Der Fachausschuss Genderangelegenheiten hat sich die Prävention von physischer oder psychischer Gewalt innerhalb der Segel-Gemeinde auf die Fahnen geschrieben und bereits zahlreiche Aktivitäten initiiert FOTO: DOMINIK MATESA/OESV 2018 vom damaligen OeSV- Präsidenten Herbert Houf ins Leben gerufen, gehört der FA Gender aktuell zum Ressort von Angelika Stark und wird von Gundi Kitzmüller-Wech geleitet. Auch die Position der Ombudsfrau hat man geschaffen, sie wird von Carolina Flatscher eingenommen. In den Jahren davor waren in anderen Sportarten Fälle von sexuellen Übergriffen im Sport publik geworden, was nicht nur zu intensiven Diskussionen in der Öffentlichkeit, sondern auch zur Gründung des Vereins „100% Sport“ durch das österreichische Sportministerium führte. Damit wollte man vor allem den Prä ventionsgedanken verfolgen. Der Verein 100% Sport bildet seither laufend Multiplikator*innen aus und man empfahl das Installieren von Gender-Beauftragten in den Fachverbänden. Diese sollten Bewusstseinsarbeit leisten sowie die Gleichstellung der Geschlechter thematisieren und vorantreiben. Ein zentraler Aufgabenbereich des FA Gender im OeSV war und ist die Sensibilisierung der Vereine und aller Mitglieder. Seit seiner Gründung werden die entsprechenden Themen fortlaufend auf Veranstaltungen wie OeSV Vereinstag, Mitgliederversammlung, Austrian Boat Show in Tulln, Workshops bei großen Trainingslagern etc. präsentiert. Bei den Österreichischen Jugendmeisterschaften 2023 in Weyregg wurde darüber hinaus ein gemeinsam mit dem Verein 100% Sport ausgearbeitetes Präventionsstrukturpapier umgesetzt, in welchem Gender-Themen für Kinder- und Jugendsegler*innen, Trainer*innen und Eltern im Mittelpunkt standen. „Carolina Flatscher und ich fungieren als erste Ansprechpersonen“, erklärt Kitzmüller-Wech, „und nehmen bei Problemen oder Konflikten eine neutrale Vermittlungsrolle ein. Selbstverständlich wird jedes Anliegen vertraulich behandelt und wenn wir den Eindruck haben, dass wir ein Problem nicht selbst lösen können, ziehen wir Expert*innen wie Rechtsberater*innen, Mediator*innen, Mitarbei- yachtrevue.at • Oktober | November 2023 93

O e S V • O F F I Z I E L L E N A C H R I C H T E N OeSV Österreichischer Segel-Verband ter*innen des Vereins 100% Sport etc. hinzu.“ Über die Geschlechter-Thematik hinaus gehe es, so Kitzmüller-Wech weiter, um einen grundsätzlich respektvollen Umgang innerhalb der Segel-Gemeinschaft, vom Nachwuchssport beginnend bis hin zum Höchstleistungssport. Optimistisch stimmt Kitzmüller in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass Gender- Themen im Rahmen der Trainer*innen- Ausbildung ausführlich behandelt werden. „Da wächst eine neue Generation an Coaches heran, für die ein sensibler Umgang mit den Athlet*innen sowie entsprechende Sprache und Verhalten mehr und mehr zur Selbstverständlichkeit wird“, ist sie überzeugt. Dass nur eine verschwindende Minderheit der Frauen – wie oft behauptet wird – von geschlechtsbezogenem Machtmissbrauch betroffen ist oder war, stimmt jedenfalls nicht: Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2016 in Deutschland hat jede fünfte Sportlerin eine Form von sexualisierter Gewalt erlebt und es ist davon auszugehen, dass die Lage in Österreich ähnlich sein könnte. „Dabei handelt es sich nicht immer um unerwünschte oder unangemessene Handlungen bzw. strafrechtlich relevante Vorfälle“, führt FA- Leiterin Gundi Kitzmüller-Wech aus, „es beginnt schon bei der sprachlichen Abwertung, die leider mehr Mädchen und Frauen erfahren.“ In Zusammenarbeit mit dem Fachausschuss Gender wurde im OeSV die Satzung entsprechend angepasst sowie der Ehren- und Verhaltenskodex der Initi ative „Safe Sports“ adaptiert. Diese Dokumente lassen sich auf der Homepage des OeSV bzw. unter www.safe-sailing.at abrufen und können niederschwellig von den Verbandsvereinen übernommen und benutzt werden. Auch die Unterstützung der Segler*innen, Betreuer*innen und Trainer*innen des OeSV-Nationalteams fällt in das Aufgabengebiet des FA Gender, wobei das Mixed Segeln in nunmehr zwei olympischen Klassen (470er und Nacra17) eine spezielle und spannende Herausforderung darstellt. Große Familie. Auch Kiter, Wingfoiler und Windsurfer sollen sich im OeSV zuhause fühlen GEMEINSAME LEIDENSCHAFT Premiere. Derzeit ist das erste Jahrbuch des OeSV im Entstehen. Es wird die Vielfalt der Wassersport-Aktivitäten abbilden und einen interessanten Einblick in die Community geben Es stellt einen echten Meilenstein dar – das allererste Jahrbuch des Österreichischen Segel-Verbands, das unter dem Motto „alleswind“ erscheinen wird. Der Name, der auch für die neue Streaming- und Internetplattform des OeSV zum Einsatz kommt, ist quasi Programm: Er soll vermitteln, dass der OeSV nicht nur die Interessen der Segler*innen im engeren Sinn vertritt, sondern für alle windbetriebenen Wassersportarten da ist, etwa das Surfen, Kiten oder Wingfoilen. Die gesamte dazugehörige Community soll angesprochen werden, auch wenn diese, im Unterschied zum Großteil der traditionellen Segler*innengemeinschaft, nicht immer in Vereinen organisiert ist. Gemeinsam ist allen die Liebe zu Wind und Wasser, die Begeisterung für die Fortbewegung in und mit diesen Elementen sowie die damit zusammenhängenden Interessen. Das Jahrbuch ist als umfassende Sammlung von Ereignissen und Aktivitäten gedacht. Präsentiert werden unter anderem die sportlichen Höhepunkte der abgelaufenen Saison sowie die herausragenden Erfolge des OeSV-Nationalteams, ein weiteres Thema ist die große Freude, die das Segeln in unserer Gemeinschaft auslöst. Nicht zuletzt gibt es Informationen über aktuelle Entwicklungen im Segelsport sowie Neuigkeiten aus der Community. Im Mittelpunkt stehen dabei stets die Mitglieder – Vereine, Landesverbände und Einzelmitglieder –, die das Herzstück des Verbands bilden. Das Jahrbuch wird in allen Clubs, in zahlreichen Marinas und Lokalen sowie bei diversen Veranstaltungen das ganze Jahr über aufliegen und auf der Austrian Boat Show in Tulln verkauft. Wer einen inhaltlichen Beitrag dazu leisten möchte, möge diesen bitte an [email protected] schicken. FOTOS: DOMINIK MATESA/OESV (1); ROLAND DULLER (2) 94 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

Team-Leistung. Freiwillige Helfer*innen bilden das Rückgrat eines Vereins und machen die Durchführung von Regatten überhaupt erst möglich MIT HERZ UND HIRN Freiwilligenarbeit. Ohne Ehrenamtliche würde der Segelsport auf Vereinsebene nicht funktionieren. Deren Einsatz bei Regatten ist nicht hoch genug zu schätzen und im buchstäblichen Sinn unbezahlbar Ob Clubregatta oder Europameisterschaft einer internationalen Klasse – wird ein Wettkampf ausgerichtet, braucht es freiwillige Helfer*innen. Drei Funktionen sollen in Folge näher beleuchtet werden. Für den reibungslosen Ablauf einer Veranstaltung sind jene Menschen, die im Hintergrund arbeiten, aber genauso wichtig – von der Registrierung bis zum Bojen-Legen. Wettfahrtleiter*innen Sie tragen die Verantwortung für die korrekte Durchführung der Wettfahrten. Ihre Arbeit beginnt vor der Veranstaltung, etwa mit dem Prüfen der Wind- und Wetterprognosen oder dem Check der Ausrüstung am Startschiff. Besonders herausfordernd ist diese Tätigkeit bei schwierigen Verhältnissen (zu viel, zu wenig, zu drehender Wind). Dann muss man möglicherweise Entscheidungen treffen, die nicht allen recht bzw. unpopulär sind. Schiedsrichter*innen Sie achten am Wasser auf die Einhaltung der Regel 42 (unerlaubter Vortrieb) und vermerken unsportliches Verhalten. An Land stehen sie den Teilnehmer*innen meist auch für Fragen zum Regelwerk zur Verfügung, zudem entscheiden sie im Rahmen einer Protestverhandlung über Regelverstöße, die während einer Wettfahrt began- Gut auf Kurs. Korrekt gelegte Bojen sind Voraussetzung für eine faire Wettfahrt gen wurden. Dafür braucht es hohe Regelsicherheit, gute Rhetorik sowie das Selbstbewusstsein, Entscheidungen zu treffen und zu vertreten. Eine spezielle Untergruppe der Schiedsrichter*innen sind sogenannte Umpires, die Regelverstöße direkt am Wasser ahnden, etwa bei den Events der Bundesliga. Vermesser*innen Sie sind seltener bei Regatten, dafür das ganze Jahr über im Einsatz. Ihr Aufgabengebiet umfasst das Inspizieren von Booten und Ausrüstung auf Zulässigkeit, die für die Eintragung beim OeSV erforderliche Zulassung von Booten und Ausrüstung sowie die Vermessung von Segeln. Vermesser*innen benötigen ein gutes technisches Verständnis und müssen mit Werkzeug, Maßband und Waage umgehen können. Ob Wettfahrtleiter*in, Schiedsrichter*in oder Vermesser*in – sie stellen ihr Knowhow, ihre Erfahrung und ihre Zeit in der Regel unentgeltlich zur Verfügung und erhalten lediglich eine Aufwandsentschädigung für die Anreise. Wer sich für eine dieser Funktionen interessiert, kann kostenlos an einer Schulung teilnehmen. Diese werden im Winter in jedem Bundesland angeboten, auf Wunsch verbunden mit dem Ablegen einer Prüfung. Informationen dazu gibt es bei den Landesverbänden. yachtrevue.at • Oktober | November 2023 95

O e S V • O F F I Z I E L L E N A C H R I C H T E N OeSV KOOPERATIONS- PARTNER Partner und Sponsoren des OeSV PANTAENIUS YACHTVERSICHERUNGEN Unser Tipp für den Herbst: Die optimale Zeit für den Rigg-Check Manche Fehler am Rigg machen sich über Jahre nicht bemerkbar. Doch eine überraschende Situation mit Starkwind und entsprechender Welle kann ausreichen, ein angeschlagenes Rigg zu überlasten und das nicht für möglich gehaltene passiert: Mastbruch. Wenn der Mast im Herbst eingelagert und die Verbindungen der Wanten mit dem Mast gelöst werden, ist der richtige Zeitpunkt, alles zu kontrollieren. So bleibt noch ausreichend Zeit, sich über Ersatzteile zu informieren, diese zu bestellen und in Ruhe einzubauen oder einbauen zu lassen. Auf der Webseite von Pantaenius Yachtversicherungen finden Sie eine ausführliche Beschreibung, worauf Sie achten sollten. Dafür scannen Sie einfach den QR-Code mit Ihrem Smartphone. Wenn Sie Verschleiß, Korrosion oder Risse feststellen, sollten Sie einen Fachmann hinzuziehen. Übrigens: OeSV-Mitglieder sind bei Pantaenius optimal abgesichert und profitieren von unseren Partnerkonditionen. Bootseignern gewähren wir einen um 50 Prozent reduzierten Selbstbehalt, Charterern bieten wir günstige Prämien bei Abschluss eines Charterpaketes oder einer Kautionsversicherung. Mit Pantaenius sind Sie jederzeit entspannt und gut versichert auf dem Wasser unterwegs! Informationen und Details zu allen Pantaenius-Produkten finden Sie unter www.pantaenius.at. PROMOTION PROMOTION 96 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

K O L U M N E ABDRIFT Jürgen Preusser • [email protected] Artenvielfalt bei Panagiotis Skipper- Typen. Zufallsbegegnungen unter dem Wellblech-Dach einer griechischen Taverne JÜRGEN PREUSSER segelt und schreibt seit zehn Jahren für die Yachtrevue. Auf Basis seiner Kolumne ent standen die Bestseller Abdrift 1 – Satire für Segler sowie Abdrift 2 – meer Satire. Soeben erschienen ist der Band Abdrift 3 – Schlagseiten, wie immer mit Zeichnungen von Karikatur- Weltrekordler Reini Buchacher. Alle Bücher sind erhältlich über www. abdrift.at oder [email protected]. Seine Lederhaut schützt Fredy offenbar vor UV-Strahlen wie der Panzer ein 50-jähriges Breitmaulnashorn vor Feinden. Nur ist er eben braun – nicht grau. Skipper Fredy verbringt neun von zwölf Monaten auf dem Wasser und ist trotzdem kein typischer Aussteiger. „Ich wurde ausgestiegen“, sagt er. Ein großer Verlag habe ihn in seinen besten Jahren auf die Straße gesetzt. „Ein frisch von der Uni ge holter Betriebswirt hat mich in die Geschäftsführung beordert“, erzählt er. Heute kann er über die Worte des Yuppies herzlich lachen: „Herr Sallmoser, darf ich Alfred sagen? Es sind große Veränderungen im Anzug.“ „Große Veränderungen im Anzug“, grinst Fredy. „Zuerst dachte ich, er meint eine überraschende Erektion in seinem Nadelstreif. Doch dann hat er gesagt: Wir müssen unseren gemeinsamen Workflow evaluieren. Da ich ganz gut zwischen den Zeilen lesen kann, war sofort klar, was er will. Und dass da nichts zu retten ist: Egal, ob ich jetzt zu heulen beginn’, die blinde Oma erwähn’, den sterbenden Schwan spiel’ oder den Schnösel erschieß’. Also hab’ ich souverän geantwortet: Ich kenn’ Sie nicht, wir haben daher keinen gemeinsamen Workflow, wenn Sie befugt sind, mich rauszuschmeißen, eiern Sie gefälligst nicht so jämmerlich herum. Und binden Sie sich eine Krawatte um, von der Ihr Gegenüber keinen Augenkrebs bekommt!“ Laut Fredy soll der junge Mann in diesem Moment kurz überlegt haben, sich selber zu feuern. Doch Fredy half ihm auf die Sprünge: „Rüba mim Süba! Oder in Ihrer Diktion: Bringen Sie meine Abfertigung auf Schiene. Aber bitte zeitnah.“ Fredy wusste: Ab jetzt wird gesegelt. Inzwischen ist er ein Profi, hat Wind, Wetter, Wellen und fast alle Crews im Griff. „Du kannst dir nicht vorstellen, wie dankbar ich dem Kerl bin.“ So läuft es nicht für alle: Auch Rudi hatte sich einst Skipper nennen dürfen, bevor ihm seine Crew im ersten Hafen davonlief. „Wir haben die Taschen gepackt und sind in den Bus gestiegen“, erzählt Bertl, der inzwischen selber Skipper ist. „Sowas wollte ich mir nie wieder antun.“ Die tiefere Ursache für den Eklat: „Als Autofahrer schaltet Rudi zwanzig Meter vor der Kreuzung die Warnblinkanlage ein, weil er nicht weiß, ob er rechts oder links abbiegen will.“ Der unentschlossene Rudi habe aber zumindest doch eine gute Entscheidung getroffen: „Jetzt ist er Smutje“, weiß Bertl. „Seine Spezialität ist Eintopf. Da braucht er sich über die Zutaten keine Gedanken zu machen.“ Erstaunlich, welche Skipper-Typen einem an einem Dauerregentag in einer griechischen Hafen-Taverne begegnen. Besagter Bertl, ein Weinviertler Haudegen, brüstet sich damit, unfolgsame Mitsegler zu ohrfeigen ... und ich beschließe still und leise, nicht einmal die kleine Zehe auf sein Schiff zu setzen. Auch um die Passarella von Rolf-Oke werde ich einen Bogen machen. „Ich habe einen dreißig-seitigen Crewvertrag aufgesetzt und lasse mir von je-dem ein-zel-nen Crewmitglied je-de ein-zel-ne Zeile per Unterschrift bestätigen“, berichtet er ... und ist stolz darauf. „Schaffen die es bis zum Heimflug, diesen Mist auszufüllen?“ will Fredy wissen. Rolf-Oke findet die Frage „gar nicht mal so witzig.“ Es folgt der Einwurf des Pinzgauers Edwin mit geschlecktem Mittelscheitel: „Ich lasse grundsätzlich keinen ans Ruder!“ Jetzt fragt Fredy, ob sich Edwin im Falle eines unwiderstehlichen Dranges ebenso grundsätzlich in die Hose pinkelt oder ob er wenigstens dem Autopiloten vertraut. Edwin schweigt. Bertl rülpst. Der Regen prasselt auf das Wellblech-Dach über der Veranda. Panagiotis bringt die vierte Runde Ouzo. Bertl rülpst erneut. Rolf-Oke empört sich darüber völlig überzogen. Wahrscheinlich ist striktes Rülpsverbot einer der Paragrafen seines dreißigseitigen Crewvertrags. Edwin ist inzwischen so blau, dass er sein geliebtes Steuerrad nicht mehr finden würde. Und ich genieße die mitternächtliche Regenpause, in der wir alle getrennte Wege gehen. yachtrevue.at • Oktober | November 2023 97

V O R S C H A U ACHTER AUS Österreichs Magazin für Wassersport, vereinigt mit Surfrevue 47. Jahrgang FOTO: ROLAND DULLER Persönliche Monatsbilanz, diesmal Die Yachtrevue 8erscheint am 24. November Der Inselstaat Malta liegt mitten im Mittelmeer und stellt ein kleines, aber reizvolles Segelrevier dar. Werner Meisinger hat es mit der Charter-Yacht erkundet, JDM reiste nach Valletta, um beim Start des Rolex Middle Sea Race dabei zu sein. von Roland Duller Pinne mit Dosenhalterung? Hab ich zum ersten Mal auf der Cape Cod 767 gesehen Frankreich 1. La Rochelle ist Seglerhotspot, seit Jahren Austragungsort der EYOTY-Seatrials und liegt aus Sicht des Wiener Redaktionsbüros am anderen Ende der Welt. Die An- bzw. Abreise dauert zehn Stunden und man benötigt diverse Fortbewegungsmittel: Mit der U-Bahn zur Landstraße, mit dem Zug zum Flughafen, mit dem Flieger via Paris nach Nantes, mit dem Mietauto nach La Rochelle und bei der Heimreise um Mitternacht mit dem Taxi nach Hause. Pferdekutsche war nicht dabei, dafür geriet ich bei der Heimreise nahe La Rochelle in ein Planquadrat mit Alkoholkontrolle. Nachmittags. Hmm. Nach Restalkohol wird um diese Tageszeit wohl eher nicht gesucht. Frankreich 2. Zehn von 25 nominierten Yachten wurden getestet. Die Bandbreite reichte vom Daysailer über Racer, Performance-Cruiser und Luxusyacht bis zur Blauwasseryacht. Und fast jede vermochte auf ihre Weise zu überraschen: Die Cape Cod 767 mit super Gleiteigenschaften und der in der Pinne integrierten Bierdosenhalterung (= ein echtes Novum), die Aluyacht Bestevaer 36 mit ultimativer Antarktis-Tauglichkeit, die Dufour 41 mit zwei Doppelkojen (!) im Vorschiff. Die Neel 52 unterstrich den von der Vorgängerin aufgebauten Ruf als schnellstes schwimmendes Appartement und die vom ehemaligen X-Yachts- Eigentümer Niels Jeppesen für Arcona gezeichnete 50er verströmte typische X-Yacht-Anmutung; okay, das war jetzt keine Überraschung. Dank Lara Vadlau und Lukas Mähr werden bei den Olympischen Spielen 2024 die österreichischen Farben in der neuen Klasse mixed 470er vertreten sein. Wir stellen beide in einem ausführlichen Porträt vor. Einen aufschlussreichen Blick hinter die Kulissen erlaubte auch Stefan Frauscher, den wir in seiner Frankreich-Niederlassung in Port Grimaud besuchten. Außerdem: So liefen die Fahrtensegler-Regatten in der Adria sowie Testberichte Sea Ray 260 und Dufour 41. Verlagsort/Sitz: 1020 Wien, Taborstraße 1–3 Medieninhaber, Verleger, Produktion: VGN Medien Holding GmbH, 1020 Wien, Taborstraße 1–3; FN 183171x, HG Wien Herausgeber: Österreichischer Segel-Verband, 7100 Neusiedl/See Postanschrift Redaktion: 1020 Wien, Taborstraße 1–3, Telefon: 01/863 31-5502, Fax: 01/863 31-5620, E-Mail (auch für Wortanzeigen): [email protected] Redaktion: Roland Duller (Chefredakteur), Judith Duller-Mayrhofer (Textchefin), Roland Regnemer (Stv. Chefredakteur) Sekretariat: Vanessa Gazzari , E-Mail: [email protected]; Mitarbeiter: Wolfgang Mayrhofer, Jürgen Preusser, Gert Schmidleitner. Die OeSV-Seiten am Ende des Heftes stehen unter Verantwortung des OeSV. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Leserbriefe zu kürzen. Die Meinung der Kommentatoren muss sich nicht mit jener der Redaktion decken. Art Copyright VBK. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach §44 Abs. 1 und 2 Urheberrechts gesetz, sind vorbehalten. Nachdruck oder elektronische Wiedergabe nur mit Genehmigung des Verlages. Alle Rechte vorbehalten. Geschäftsführung VGN: Horst Pirker, Helmut Schoba, Claudia Gradwohl, Susanne Herczeg, Michael Pirsch CEO Trend, Autorevue, Yachtrevue: Ralf.B. Six, Director Sales: Bastian Hofer-Hoi, Tel.:01/21312/6418 Anzeigenrepräsentanz: Verlag N. Orac, Marion Juren-Orac, Tel.: 0664/516 37 63, E-Mail: [email protected]; Christiana Besel, Tel.: 0664/422 88 20, E-Mail: [email protected] Anzeigen Italien: Ediconsult Internationale, I-1713 Genua, Tel.: 0031/01/58 36 84 Derzeit gilt Anzeigenpreisliste YR 2023 Generalbevollmächtigte: Cornelia Absenger, Dietmar Zikulnig, Business Intelligence: Anemarie Radl, Anzeigenverrechnung: Patricia Trimmel; Produktion: Robert Edelmayer; Anzeigenproduktion: Günter Tschernitz (Ltg.); Vertrieb: Michael Pirsch (Ltg.), Cornelia Wolf (EH); Hersteller: Druckerei Berger, 3580 Horn; Vertrieb: Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH, St. Leonharder Straße 10, A-5081 Anif, www.pgvaustria.at Abonnements: Jahresabonnement (Inland): € 59,88; Telefon: 01/95 55-100, serviceportal.vgn.at E-Mail: [email protected], Internet: www.yachtrevue.at/abo; Postanschrift: Aboservice Yachtrevue, Taborstr. 1–3, 1020 Wien – Die Zeitschrift erscheint 8 x im Jahr. Der Offenlegungstext gemäß §25 MedG ist unter www.yachtrevue.at/impressum abrufbar. 98 yachtrevue.at • Oktober | November 2023

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European Yacht of the Year Award

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Twelve magazines

United by one passion.

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Our magazines represent over one million monthly readers in Europe and far beyond. Besides the print products, our magazines cover a much larger range, containing digital channels like websites, Facebook sites, Instagram pages and YouTube channels, providing information about boating to millions of users across the world. #europeanyachtoftheyear

Germany, GER

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Switzerland, SUI

Bådmagasinet, denmark, den.

Badmagasinet Cover 2020 Denmark.png

Voiles et Voiliers

France, fra.

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Seilmagasinet

Norway, nor.

SEILmagasinet Screenshot 2023-08-17 113055.png

Båtägande

Sweden, swe.

Nautica Screenshot 2023-08-17 113303.png

Finland, FIN

United kingdom, gbr.

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Netherlands, NED

Zeilen 2001_CoverHR.jpg

Vela e Motore

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Austria, AUT

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  1. Mediadaten

    Mediadaten. WERBEN IN DER PRINTAUSGABE. In Österreich leben rund 700.000 Wassersportler. Das sind lifestyle-orientierte Menschen aus bestem Hause, die mit den Fachthemen der Yachtrevue gezielt angesprochen werden. ... YACHTREVUE DE LUXE. Die Sonderausgabe im Oktober beschäftigt sich mit exklusiven Revieren, edlen nautischen Uhren ...

  2. PDF Preise & Mediadaten

    Seit 1977 setzt die Yachtrevue zwölf Mal im Jahr die Segel und nimmt ihre LeserInnen mit auf eine Reise durch alle Bereiche des Wassersports. Geboten werden fundierte Reportagen, Testberichte über Segel- und Motoryachten, wunderschön bebilderte Reise-Storys, Produktinforma - tionen und vieles mehr. Kommen auch Sie an Bord und erreichen Sie mit Ihrer Anzeige Top-LeserInnen mit Top-Einkommen.

  3. Yachtrevue

    Die Yachtrevue ist daher nicht nur in Österreich die klare Nummer 1 bei der nautischen Berichterstattung, sondern zählt auch zu den führenden Segel- und Wassersport-Magazinen in Europa. So ist das Magazin Gründungsmitglied zweier bedeutender Wettbewerbe, der „European Yacht of the Year" und „European Powerboot of the Year".

  4. Yachtrevue

    Die Yachtrevue ist ein österreichisches Fachmagazin für Segler, Motorbootfahrer und Wassersportler. Die Zeitschrift ist 1977 durch Vereinigung der Verbandszeitschrift Österreichischer Yachtsport mit der Zeitschrift Surfrevue entstanden und erscheint monatlich.

  5. yachtrevue

    Media Channel: yachtrevue. Magazine. Austria. 100 - 249 Employees. yachtrevue. English; Arabic; The Yachtrevue is an Austrian specialist magazine for sailors, motorboat drivers and water sports enthusiasts. The magazine was created in 1977 by the association of the association magazine "Österreichischer Yachtsport" with the magazine "Surfrevue ...

  6. Yachtrevue

    The Yachtrevue is an Austrian specialist magazine for sailors, motor boaters and water sports enthusiasts. The magazine was created in 1977 through the merger of the association magazine Österreichischer Yachtsport with the magazine Surfrevue and appears monthly. It covers all aspects of sailing from cruising to regatta to technology and electronics as well as motorboat topics.

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  8. Yachtrevue

    Die Ersatzteile für den Autopiloten lassen auf sich warten. Yachtrevue.at bietet aktuelle News zu Segeln, Motorboot, Regatta, Reviere, Yachtcharter und Wassersport.

  9. YACHTREVUE

    YACHTREVUE ist Österreichs Magazin für Segeln, Motorbootfahren und Wassersport. Lesen Sie im ePaper aktuelle News zum Thema Segeln, Motorboot, Regatta, Reviere, Yachtcharter und Wassersport.

  10. Yachtrevue

    Yachtrevue, Wien, Österreich. 10,055 likes · 92 talking about this · 40 were here. Österreichs ältestes, größtes und renommiertestes Magazin für Wassersport, gegründet 1977.

  11. Yachtrevue

    Yachtrevue. Media & Internet · Austria · <25 Employees. Yachtrevue.at bietet aktuelle News zu Segeln, Motorboot, Regatta, Reviere, Yachtcharter und Wassersport Read More. View Company Info for Free

  12. YACHTREVUE magazine

    YACHTREVUE vom 05.07.2024 - read as e-paper at iKiosk. Single issue or subscription: read digitally now!

  13. Magazines

    Yachtrevue is Austria's leading magazine for sailing, powerboating and watersports. Founded in 1977 Yachtrevue offers its readers monthly information on new sailing and motor yachts, cruising and racing, equipment and technology as well as travel destinations for water sports enthusiasts.

  14. PDF Preise & Mediadaten 2021

    VGN Media Holding FN 183171x HG Wien Taborstraße 1-3 1020 Wien Anzeigenrepräsentanz Verlag N. Orac GmbH Schlossgasse 10-12 , 1050 Wien Druckunterlagenadresse VGN Media Holding Taborstraße 1-3, 1020 Wien E-Mail: [email protected] Redaktion Taborstraße 1-3, 1020 Wien Bankverbindung Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien

  15. Übersicht der Yachtrevue-Ausgaben

    Hier finden Sie alle Print- und E-Paper-Ausgaben der Yachtrevue seit 1977 auf einen Blick.

  16. Yachtrevue

    Yachtrevue Magazin als ePaper online lesen Ein Abo - tausende Magazine Teste die YUMPU Zeitschriften Flatrate .

  17. (PDF) Preise & Mediadaten

    1 yachtrevue 2015 YR 15/01 Preise & Mediadaten ÖSTERREICHS MAGAZIN FÜR WASSERSPORT www.yachtrevue.at Member of EYOTY- & EPY-Jury 2015 Preise & Mediadaten - Yachtrevue · 6 2015yachtrevue 2015 yachtrevue 7 siE ErrEichEn fEinstE lEsEr Mediadaten AB-Schicht Yachtrevue 59,2 % Gesamtbevölkerung 37,4 % Top-Berufe* Yachtrevue

  18. Die Yachtrevue als E-Paper

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  19. Yachtrevue

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  20. Euroean Yacht of the Year Award

    Our magazines represent over one million monthly readers in Europe and far beyond. Besides the print products, our magazines cover a much larger range, containing digital channels like websites, Facebook sites, Instagram pages and YouTube channels, providing information about boating to millions of users across the world. #europeanyachtoftheyear.

  21. PDF Rates 2021

    The Yachtrevue special issue for Austria's largest trade fair for sailing and motor boat fans as well as divers - an in-depth cata-logue inserted in Yachtrevue 3/16 and as a follow-on printout. Extra circulation: 5,000 copies* Rates in special: all formats +15 % Publication date: 1 time a year February 26, 2021 YACHTREVUE DE LUXE